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Hugo von HOFMANNSTHAL: Der Unbestechliche#

Hugo von HOFMANNSTHAL: Der Unbestechliche / Lustspiel in fünf Akten, Holzinger, 2017 / Rezension von Guenther Johann

Hugo von HOFMANNSTHAL: Der Unbestechliche
Hugo von HOFMANNSTHAL: Der Unbestechliche

HOFMANNSTHAL, Hugo von: „Der Unbestechliche. Lustspiel in fünf Akten“, Berlin 1922

Ein Lustspiel in fünf Akten, dass der, durch das Stück „Jedermann“ bekannt gewordene Schriftsteller im Alter von 50 Jahren geschrieben hat. Er war schon ein anerkannter und berühmter Autor und widmete sich mit dem vorliegenden Stück der Beschreibung der „besseren Gesellschaft“.

Das Stück entstand vor 100 Jahren. Da war die Welt noch eine andere. Eine adlige und reiche Familie empfängt Gäste. Man hat viel Personal: einen Diener, Kutscher, Stubenmädchen etc.

Das Menschliche dieser Gesellschaft ist aber so wie heute. Der Sohn der Baronin ist jung verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Daneben hat er zwei Freundinnen, die beide einer Einladung folgen. Der Diener Theodor war ursprünglich der Diener des Sohnes. Er war mit der Vorgangsweise des jungen Mannes nicht einverstanden und wechselte in seiner Dienerschaft zur Mutter, der Baronin. Die vielen Verhältnisse und der Umgang des jungen Mannes stören ihn aber und er will sich rächen. Er kündigt auch seine Stellung bei der Baronin, die im Zuge des bevorstehenden Festes in Probleme kommt und um ihren Diener wirbt, damit er seine Kündigung zurückzieht. Dieser macht aus dem Notstand der Herrin einen Vorteil für sich und verlangt, dass sie ihm – sollte er wieder in seine Dienste eintreten – freie Hand in seinem Handeln bekomme. Sie stimmt zu. Sie müsse vor versammelter Mannschaft sagen „Und sie, lieber Theodor, übernehmen jetzt wieder die Aufsicht über das Ganze.“

Mit diesem Satz lässt Theodor allen seine Macht spüren und macht sich an die Auflösung der Beziehungen seines Ex-Chefs, dem Sohn der Baronin.

Das Stück endet sehr kitschig: die beiden Liebhaberinnen reisen auf geheiß des Dieners ab und das junge Ehepaar findet sich wieder. Eine populistisch romantisch kitschige Geschichte des ausgehenden 20. Jahrhunderts, wie sie von einem populistischen Modeschriftsteller geschrieben wurde.