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Das Glockenspiel am Rathaus von Gmunden#

Glocken aus Keramik

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Gmundner Rathaus
Das Glockenspiel vom Gmundner Rathaus mit seinen 24 Glocken aus Keramik.
© Hilde und Willi Senft

Glocken sind, wenn schon nicht aus Bronze, dann aus Eisen, aus Edelmetallen oder gar aus Holz gefertigt - etwa die Kamelglocken im Orient. Aber aus Keramik - das ist ein echtes Kuriosum. „Keramik" leitet sich vom griechischen "keramos" (Töpfererde, Ziegel, Tongefäß) ab. Im Wort „Ton" stecken somit mehrere Begriffe.

Ja - Gmunden Gmunden, Oberösterreich ist die Keramikstadt. Aber können Keramikglocken überhaupt klingen? Zauberhaft! Stellen Sie sich, werte Besucher des Salzkammerguts, doch einmal in die Nähe des Rathauses hin, und lauschen Sie dem Glockenspiel mit seinen vierundzwanzig Glocken!

Gmundner Rathaus
Der barockisierte Renaussancebau des Gmundner Rathauses - ein reizvolles Bauensemble.
© Hilde und Willi Senft

Jedermann in Österreich kennt die grünweiß geflammte Gmundner Keramik, und so sind auch die Rathausglocken grünweiß. Aber die Gmundner Keramik sah nicht immer so aus. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es eine „Blaue Periode", später eine „Blau-Bunte" und schließlich sogar eine „Grün-Bunte Periode". - Und noch etwas: Keramik gibt es nicht nur in Gmunden, sondern auch in anderen Orten des Salzkammerguts, so in Hallstatt und am Mondsee. Einen hervorragenden Überblick über das derzeitige Geschehen auf dem Keramikmarkt erhält man am „Töpfermarkt", den die Keramikstadt Gmunden am Rathausplatz von Zeit zu Zeit veranstaltet.

Aber nochmals zurück zum Rathaus: Der italienisch anmutende Renaissancebau stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde später mit einer barocken Fassade versehen, die sich in reizvoller Harmonie in das Bauensemble fügt. Im Giebel der obersten Loggia, direkt unterhalb von Rathausuhr und Reichsadler, befindet sich seit dem 18. Jahrhundert das Glockenspiel. Seit 1961 sind die Glocken aus Keramik.

Wanderung#

Als leichte Familienwanderung in der unmittelbaren Umgebung von Gmunden empfiehlt sich eine Besteigung des 790 m hohen Kronberges: Von Gmunden aus fahren wir einige Kilometer bis Pinsdorf. Von der Ortsmitte des durch die Bauernkriege 1626 bekanntgewordenen Platzes ("Pinsdorfer Bauernhügel", ein angeblich aus den Knochen erschlagener Bauern entstandener Tumulus folgen wir wenige Minuten der Straße in Richtung Reindlmühl bis Innergrub. Dort überqueren wir die Aurach und lassen uns nun durch den "Traunsee-Ringwanderweg" bis hinauf auf die Bergwiesen des Kronberges leiten, den wir nach 1 1/2 Std. erreichen und eine prächtige Aussicht über den Gmundnerberg bis zum Traunstein genießen (Kompaß WK Nr. 18).

Quellen#

  • Hilde und Willi Senft: Geheimnisvolles Salzkammergut. Magisches, Besonderes, Kurioses und Unbekanntes. Leopold Stocker Verlag, Graz 2002; 2. Auflage 2003.


Redaktion: Hilde und Willi Senft