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Notiz 075: Breitpfeiler#

(Die weitere Suche nach markanten Exponaten)#

Von Martin Krusche#

Wir haben nun Übereinkunft, daß wir das Projekt „Wegmarken“ umsetzen. Das ganze 2020er Jahr hatte sich quergelegt, denn erst einmal war die geplante Gemeinderatswahl im damaligen März abzuwarten, für welche die Bürgermeister reichlich zu tun hatten. (Das Vorhaben umfaßt ja vier Gemeinden.) Dann erreichte uns die Pandemie und Österreich ging Mitte März 2020 in Lockdown. Das hätte dem Freiluftanteil der Arbeit nicht viel genommen. Aber es ging ja auch darum, die Familien anzusprechen, in deren Obhut die Objekte stehen, denn die Klein- und Flurdenkmäler beruhen überwiegend auf privater Initiative.

Bildstock im Privatbesitz, ein Ausdruck von Volksfrömmigkeit (Foto: Martin Krusche)
Bildstock im Privatbesitz, ein Ausdruck von Volksfrömmigkeit (Foto: Martin Krusche)

Doch dieser Zugang war in jener Phase erst einmal blockiert. Das restliche Jahre waren wir alle ausgelastet, uns mit der neuen Situation vertraut zu machen und Modi zu erproben, mit denen ein öffentliches wie kulturelles Leben stattfinden kann, ohne daß wir einander zu gefährden. Das Corona-Virus ist nach wie vor eine unsichtbare, auf Anhieb sinnlich nicht wahrnehmbare Bedrohung.

Nun, Mitte Februar 2021, ist das alles noch nicht viel leichter geworden, aber wir haben mehr Erfahrung, wie mit der Seuche umgegangen werden kann. Derzeit also die Neuordnung des Vorhabens, indem wir gemeinsam eine erste Auswahl von Objekten vornehmen, die im kommenden Buch besondere Beachtung bekommen sollen.

Die Marienverehrung ist in der Kleinregion Gleisdorf markant. (Foto: Martin Krusche)
Die Marienverehrung ist in der Kleinregion Gleisdorf markant. (Foto: Martin Krusche)

Ich hab meine Streifzüge wieder aufgenommen, entdecke manche interessante Beispiele überhaupt erst, gehe Hinweisen nach.

Man kann zum Beispiel über den Gleisdorfer Kessel hinaufsteigen. Es gibt aber auch einige andere Wege. Der Hohenberg hat allerhand Wegmarken zu bieten. Eines der Beispiele ist ein Breitpfeiler direkt über der Stadt.

Vorzüglicher Zustand. Auf dem Giebel ein Patriarchenkreuz, beziehungsweise erzbischöfliches Kreuz. In der Nische ein weiterer Beleg für die in unserer Gegend populäre Marienverehrung. Später, im Tal hinter dem Moosgraben, ging es dann ins Unterholz.

Etwa auf Höhe dieses Anwesens hoffe ich die Maria im Grünen im Wald zu finden. (Foto: Martin Krusche)
Etwa auf Höhe dieses Anwesens hoffe ich die Maria im Grünen im Wald zu finden. (Foto: Martin Krusche)

Der Designerin Barbara Baumgartner verdanke ich den Hinweis auf „Maria im Grünen“, eine Wegmarke, die ich aber noch suchen muß. Ein Marterl. Eine Passantin erzählte, dort sei ein Waldbesitzer an einem stürmischen Tag von einem fallenden Baum so schwer verletzt worden, daß er folglich starb; sie habe den Verletzten selbst gesehen. Dieses gebaute Zeichensystem drück Regionalgeschichte aus…