!!!ANNI  ROSAR



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1918: Ein Brünner Brief berichtet über Anni Rosar folgendes: „Der mährische Journalistenverein ermöglichte es, , Fräulein Anni Rosar, vom Burgtheater, als Medea kennen zu lernen.  Es ist keine Frage, dass Grillparzers Trilogie „Das goldene Vlies“ zu den auch  heute modernsten Stücken des Dichters gehört. Den antiken Schicksalsbegriff ergänzt Disposition der Figuren für das  schwer Problematische aufs Interessanteste zum Tragischen: die alternde Frau, der schwankende, unklar im Willen gerichtete Mann. Die Kindermörderin, mit neuer  Psychologie, die häufig an jüngste sexuelle Motive streift, geschaut. Auch Grillparzers Medea  ist ein übersensibles, ekstatisch erregtes Weib, ihre Entwicklung und ihre tragische Existenz, durch die drei Teile des Werkes geführt,  macht ihren Ausgang klar, Fräulein  Rosar erkannte und stellte mit gutem Recht   dieses Gesteigerte der weiblichen Instinkte, Liebe, Hass, Rache, ins Licht.  Der veristische   Ausdruck entsprach begründetem  geistigen Erfassen:  die Kolcherin, finster und verstört durch Zauberwesen und schreckliches Schicksal wird noch heftiger aufgerührt. Misstrauen der Menschen, weichende Liebe des  Gatten, Erkenntnis, dass die Kinder ihr verloren sind, peitschen die nur schlummernde Dämonie in ihr auf....“
Die überraschende Kunst des Fräulein Rosar riss das Haus hin und wirkte auf das  erschütterndste....

1935:  Zwischen der Direktion  des Deutschen Volkstheaters und Anni Rosar ist es zu Differenzen gekommen, weil Anni Rosar angeblich infolge Filmverpflichtungen das Deutsche Volkstheater vernachlässigte und plötzliche Absagen das Deutsche Volkstheater in eine schwierige Situation brachten. Daher erklärte die Direktion des Volkstheaters Frau Rosar für vertragsbrüchig.

Anni Rosar hat sich, wie wir erfahren, an den Ring der Bühnenkünstler gewendet und ihren Fall  zur Kenntnis dieser  Schauspielerbehörde gebracht, die ihr  volle Unterstützung zusagte. Anni Rosar legt Wert darauf, festzustellen, dass sie  immer mit besonderer Liebe im Volkstheater spielte und dass das Volkstheater von ihrer Filmtätigkeit wusste.

1949:  Direktor  Dafert ist es gelungen, die  vom Theater und Film  her bekannte und äußerst beliebte Schauspielerin  und Komikerin Anni Rosar die eben von einem längeren Gastspiel in Zürich zurückgekehrt ist, für ein mehrtägiges Gastspiel in Leoben zu verpflichten. Anni Rosar wird die  Hauptrolle in dem reizenden Lustspiel „Das Kuckucksei“ von Walte Firner spielen.

Das Kuckucksei: Dabei  ist es nicht einmal Anni Rosar allein was den Abend zu einem Genuss machte.  Das Stück von Irma und  Walter Firner ist so gut, dass dieser Tatsache  ein beträchtliches Teil am Gelingen zuzuschreiben ist.

In diesem wohltuenden Rahmen erlebten wir Anni Rosar. Wenn man es nicht anders wüsste, möchte man glauben,  das Stück sei für sie geschrieben worden. Sie weiß aber auch alle Möglichkeiten, die ihr das Stück gibt, zu nützen. Die Wandlung dieser Mary Miller von einer Kaschemmendirne zur Mutter, die  schrankenlos und fast mit  …... Triebhaftigkeit das Wunder der Mutterliebe und mütterlichen Opferbereitschaft erlebt,  ist mehr als packend....

…. Aber das „Was“  interessiert hier weniger als das „Wie“, wenn es gespielt wird von Anni Rosar, der Wiener Volksschauspielerin. Sie lässt sich keine Nuance entgehen in dieser dankbaren Rolle, der  trockene drastische  Humor sitzt so nahe und  unmittelbar beim „Herzerl“, dass ein  „großes Volksfest“, aber auch eine sehr feine überlegte Darstellung geworden ist.
 
1950:  40 Jahre Schauspielerin
Anni Rosar ist ein Wiener Kind, Tochter eines Währinger Straßenbahners, und zeigte schon als Schulmädchen große Vorliebe für die  Rezitation von Gedichten. Das Talent wurde wohl  schon damals erkannt, allein im Elternhaus waren nicht genügend Mittel für die  Ausbildung  zur Schauspielerin vorhanden. So  besuchte Anni nach der Bürgerschule einen Kurs im Frauenerwerbsverein und trat auf der „Poldi Hütte“ in Stellung. Mit 17 Jahren heiratete sie

Das Schicksal dieser Wienerin von echtem  Schrot und Korn  war jedoch vorgezeichnet.  An der Seite ihres Gatten zog sie zunächst nach Mailand und lernte dort den Leiter  der Mailänder  Schauspielakademie kennen,  dem sie  durch ein sehr kluges Urteil über eine seiner Schülervorstellungen aufgefallen war.  Bald kannte der Mann  den Herzenswunsch der jungen Wienerin und erklärte sich bereit,  sie kostenlos  auszubilden. Nach sechs Monaten war Anni Rosar so weit,  im Rahmen eines Rezitationsabends in italienischer Sprache vor die Mailänder Öffentlichkeit zu treten. Der Erfolg war groß. Die Sehnsucht nach Wien ließ jedoch die junge Künstlerin  nicht los, und eines Tages setzte sie sich  auf die Bahn und fuhr in die damalige Kaiserstadt mit der Absicht, beim Direktor des Burgtheaters, Baron Berger,  vorzusprechen. Auch der Direktor  des Burgtheaters erkannte das große Talent der jungen Frau und gab ihr einen Eventualvertrag,  der allerdings nicht eingehalten wurde.

Da wurde Jarno auf Anni Rosar aufmerksam und engagierte sie kurzerhand als Partnerin Max Pallenbergs für  das englische Lustspiel „Die goldene  Ritterzeit“ an das damalige Deutsche Volkstheater. Jetzt war der Weg offen, den Anni Rosar mit eiserner Konsequenz weiterging. Bald folgten Gastspiele in München, Berlin,  Hamburg.  Nun dachte auch das Wiener Burgtheater  plötzlich wieder an den Vertrag und holte Anni Rosar nach Wien zurück. Im Oktober 1917 stand sie das  erste Mal auf den Brettern  der größten und  bedeutendsten Bühne Europas. 1925 gelang es der  „Josefstadt“, sie zu  engagieren, worauf wieder zahlreiche Gastspiele  folgten. Selbstverständlich fand sie auch den Weg zum Film und war auch in dieser Kunstgattung überaus erfolgreich. Während ihrer 40jährigen Bühnentätigkeit hat die Künstlerin 480 Rollen gespielt; nicht  weniger als  12.000mal stand sie vor dem Publikum, vielfach auch in klassischen Rezitationen. Anni Rosar war ursprünglich Tragödin, widmete sich aber schon in jungen Jahren unter der Regie Reinhardts dem komischen  Charakterfach.

Trotz großer äußerer Freuden und beruflicher Triumphe trägt Anni Rosar gemeinsam mit Millionen anderen Frauen den größten Schmerz: Ihr einziger Sohn fiel am 24. Dezember  1943.

__QUELLEN:__  Die Stunde, 24. Oktober 1935, S 4,  Humorist,  1. Mai 1918, S 4, Kleine Volksblatt,  29. April 1950,  S 8, Obersteirische Volkszeitung, 26.  Februar 1949, S 2,  Arbeiter Wille, 20. September 1949, S 2, Österr. Volkszeitung 12. März 1949, S 2, ANNO Österreichische Nationalbibliothek.

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__Hinweis:__

* Rosar Annie (AustriaWiki)


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