!!!ANSELM FEUERBACH



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Das „Gastmahl des Platon“ begründete Feuerbachs Ruhm. Es gibt zwei verschiedene Fassungen, in einer klaren, ungeschmückten ersten und in einer reicheren, üppiger ausladenden zweiten. Es ist die große Vision eines Deutschen, der auf seine ernste,  starke   Weise das Land der Griechen  mit der sehnsüchtigen  Seele sucht.

Das „Symposion“ oder „Das Gespräch von der Liebe“ des göttlichen Platon ward dem schauend schaffenden Geist  Anselm Feuerbachs blutvoll lebendig. Sein überströmendes Glücksgefühl beim Malen teilt sich dem Betrachter bald mit..

Anselm Feuerbach stammte aus der düsteren alten Kaiserstadt Speyer, doch seine Knabenzeit verlebte er in dem freundlichen Freiburg im Breisgau. Seine Vorfahren waren gelehrte Männer, darunter große Juristen; ein Onkel war Mathematiker, einer der Phylosoph. Der Vater  Anselms Ästhetiker und Archäologe, hatte ein schönes Buch über Apollo vom Belvedere, geschrieben. Von diesem Vater hatte der Sohn gelernt, die Antike mit scheuem Respekt zu verehren, und die Sehnsucht nach dem sieghafte Schönheit spendenden Süden ward ihm früh genug eingegeben worden. Seine Knabenzeit, seine Jünglings- und Mannesalter wurden von der Stiefmutter, seine Mutter starb als er ein halbes Jahr alt war, Henriette Feuerbach, geborenen Heydenreich, betreut und behütet, einer ganz herrlichen deutschen Frau, die ihm die Treue hielt bis über das Grab hinaus, ihm und seinem Ruhm. Henriette Feuerbachs Briefe spiegeln die Großherzigkeit ihres Wesens, die reine Opferfreude der selbstlosen Natur. Sie verstand ihren Sohn wie niemand sonst, sie war der ruhende Pol in der wüsten Flucht trostloser Erscheinungen. Er war der Mittelpunkt all ihres Denkens und Handelns den Inhalt ihres Lebens bildete.. Sie war sein Bankier und sein Schatzmeister, zu ihr flüchtete er mit all seinen Sorgen und Nöten, mit seinem Kummer und seiner Qual.

Die Mutter starb am 5.  August 1892  mit 80 Jahren.

An diesem Tag 12. September 1929  jährt sich seine Geburt,  zum 100 Mal, steht Anselm Feuerbach im Gebiet der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts da als ein sieghafter triumphierender Held. Er bleibt als Landschafts wie als Bildnismaler immer er selbst  in seiner stilvollen Größe.

Anselm Feuerbach starb am 4. Jänner  1880 in Venedig, wohin er nach den drei Jahren der Unruhe  und der Verbitterung, die ihm Wien zugefügt hatte, geflohen war.

Feuerbach wurde durch Vermittlung des Direktors des Österreichischen Museum in Wien Hofrat von Eitelberger als  Professor  der Spezialschule für Historienmalerei an die Akademie nach Wien berufen.  Mit gutem Willen und ohne Vorurteil die Dinge zu nehmen wie sie sind., traf er in die Donaumetropole ein.

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Die Ausstellung seiner großen Bilder „Amazonenschlacht“ und „Zweites Gastmahl“ ließ Feuerbach auf Erfolg hoffen, doch er wurde aus einem Traum geweckt. Ein Sturm brach über Feuerbach los, er  setzte sich nicht zu Tisch, ohne Spott und Hohn, Karikaturen, leider nur schlechte zu vernehmen.

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In Wien wirkte Feuerbach als  Akademieprofessor, von 1873 bis 1876, war auch die Ursache seines Todes. Beim Begräbnis Führichs holte er sich eine Lungenentzündung von der er sich nicht wieder erholte. Und die Verkennung, die er hier fand zehrte an seiner Lebensfreude.
 
Feuerbach  war ein müder Mann, müde obgleich erst mit seinen 47 Jahren, als er im Jahr 1876 wund und zerschlagen zu seiner Mutter nach Nürnberg kam,  um dort sein Leid in der Niederschrift eigener Lebenserinnerungen sich von der  Seele zu ringen. Sonnensehnsüchtig ging er wieder nach seinem geliebten Venedig, das Land seiner Liebe, um dort zu sterben. Im Gasthof La Luna  stieg er ab und in diesem fand man ihn im Bett einsam und verlassen  tot auf. An Herzlähmung soll er gestorben sein.

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Und just  Wien, das ihn verbitterte,  das Makart-Wien, das ihn nicht verstehen wollte, just dieses Wien blickt auch heute noch mit irrendem Auge über die Gestalt und das Wesen dieses urdeutschen Malers.

Feuerbach war der Maler wertvoller Frauen. Er suchte in jeder das Heilige, das er mit Recht in seiner Mutter sehen durfte. Feuerbachs Frauengestalten sind von jener idealen Form, die eigentlich nur in ihm selbst  lebte. Aus sich schuf er die Gestalten.  Was dann folgte, eine kurze, durch Anfeindungen der Kollegen verbitterte Lehrtätigkeit an der Wiener Akademie. Es ist tragisch, dass Wien es war, die Stadt, die in ihrem Kunstsinn und  Kunstwillen dem Feuerbach eigentlich ganz nahe stehen sollte, ihn verbitterte und vertrieb. Das war ein Drama.

QUELLEN:  Neues Wiener Tagblatt, 12. September  1929, Österreichische Kunst Chronik, 15. Jänner  1880, Die Freizeit,  13.  Jänner 1929, Radio Wien, 6. September 1929, Die schöne Frau, 1926 Nr.4, Österreichische Nationalbibliothek ANNO

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