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ANTHURIUM#

Wien
Anthurium. Foto I.Ch.Graupp

1913: In der Mozartstadt Salzburg befindet sich der Blumensalon des Herrn F. Strasser der stets bemüht ist für seine Kunden und unzähligen Blumenfreunden das Neueste von Pflanzen in seinem Schaufenster zu präsentieren.

Gegenwärtig sind es die Blüten einer Art und eines Bastardes der Araceae Gattung, davon gibt es 115 Gattungen mit fast 4025 Arten, darunter auch die reizvolle Anthurium., auch als Schwanzblume, welche infolge ihrer seltsamen Gestalt und prächtigen Farbenvielfalt bekannt, die Aufmerksamkeit fesselt. Sie zählen zu dem am schönsten blühenden Vertretern dieser in Südamerika heimischen Pflanze.

Die bunte Herrlichkeit, durch Hermann Wendland im Jahr 1862 in den königlichen Gärten zu Hannover aus Guatemala eingeführt und von dem bedeutendsten Aroidenkenner seiner Zeit, dem k. k. Hofgartendirektor Schott in Schönbrunn 1865 nach dem wissenschaftlichen Reisenden Karl von Scherzer benannt.

Im Jahr 1961 konnte man eine Anthurium um 6 Franken erstehen. Die Schwanzerlblume wie sie die Wiener nannten, war auch als Zimmerkultur geeignet. Sie wurde durch den Forschungsreisenden, Diplomaten und Geographen Karl von Scherzer, der von Erzherzog Maximilian ausersehen, die Führung der Weltumseglung mit der Novara durchzuführen und brachte die seltsame Pflanze 1855 aus dem Hochland von Guatemala, nach Wien. Mit einer Gründlichkeit ohnegleichen verewigte Scherzer sie auf 1282 gemalten und 2000 gezeichneten Folioblättern mit einem Kostenaufwand von 16.000 Gulden. Seine Aroideenstudien sind bis in unseren Tagen für die Botanik grundlegend geblieben. Hier erregte die Blume wegen ihrer Schönheit großes Aufsehen und bald darauf wurde sie zu enormen Preisen gehandelt.

Bei der Wiener Weltausstellung 1873 haben sich die Portieren des Flora Zeltes im Weltausstellung Park geöffnet um die Besucher in das Reich der von allerlei Düften erfüllten Blütenzauber zu führen, darunter erregte die noch unbekannte Pflanze bei den Blumenfreunden große Aufmerksamkeit. Der Besitzer eines exotischen Exemplars fordert dafür 2500 Francs.

Der Mutterstock, von dem alle in Europa befindlichen Exemplare abstammen, befindet sich noch immer in Schönbrunn.

Görz am 19. Februar 1903, ging das erlebnisreiche Leben des Gesandten und Ministers Karl Ritter von Scherzer, zu Ende. Doch eine Pflanze, die ihn berühmt machte, wird weiter blühen zu seiner Erinnerung.

QUELLEN: Salzburger Volksblatt, 11. Juni 1913, 29. Juni 1873, Internationale Ausstellung Zeitung, 17. Juni 1873, Wiener Zeitung, 4. März 1903, Österreichische Nationalbibliothek ANNO.

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