!!!DAS  BADESCHLOSS



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Badgastein, ein in der Vergangenheit sehr berühmter Kur- und ehemaliger bedeutungsvoller Begegnungsort der  historischen  Persönlichkeiten, wurde seit Jahren vernachlässigt. Es ist immer dasselbe  in diesem Land. Man verfügt über historische Kostbarkeiten und  deren  Erhaltung sind   natürlich mit hohen Summen verbunden. Um sich von dieser Verantwortung zu drücken wird  dieser Schatz an den Erstbesten verjubelt,  ebenfalls ein Unwissender, dem es erst später dämmert in was er sich  hier eingelassen hat, lässt  alles dahin vegetieren bis ein Notschrei ertönt und ihnen bewusst wird, was hier verbrochen, was hier verloren geht. In solch einer Situation  ist zu erkennen, dass das Bundesdenkmalamt wieder versagte und  wie immer viel zu spät darauf reagiert um  das Ensemble,  Objekte der Belle Epoque die   davon betroffen, rasch noch unter Denkmalschutz zu stellen.

Unter diesen Raritäten befand sich auch das Badeschloss das von 1791 bis 1794 nach den Plänen des Architekten Wolfgang Hagenauer  auf Wunsch des Erzbischof Hieronymus Colloredo errichtet wurde. Und damit begann die Blütezeit für Badgastein.

Das Badeschloss war das erste und  lange Zeit das einzige Bauwerk aus Stein inmitten der zahlreichen Holzhütten. Es krönt das rechte Ufer des Wasserfalls, der rauschend und tosend das Zentrum des Ortes beherrscht und  ein imposantes Naturschauspiel  bietet das zum   bekannten  Wahrzeichen Gasteins wurde und zu den schönsten Wasserfällen Österreichs zählt, und ist außerdem ein beliebtes und dankbares  Motiv  für alle Künstler, ob Maler oder Fotograf. 

Das  Badeschloss mit  den 27 Fenstern  an der Vorderfront, mit der hohen breiten Terrasse kann es trotz seines Alters mit all den anderen Palästen mithalten. Schwere Läden und Jalousien schlossen früher die Fenster nach außen hin ab, besonders bei schweren Unwetter. Hier haben alle Fremden von Rang Einzug  gehalten.

Ein früher Kurgast soll im Jahr 1436 Kaiser Friedrich III., gewesen sein und auch der berühmte Arzt  Paracelsus besuchte Gastein 1515.

1807  wurde das Gebäude durch Kaiser Franz I., gegen Miete den höheren Badegästen zur Verfügung gestellt.  1815 kam Salzburg zu Österreich und damit war Gastein nun auch österreichisch.

 Um mehr Gäste unterzubringen erhielt das Badeschloss 1857 ein drittes Stockwerk aufgesetzt und gleichzeitig der rückwärtige Bädertrakt neu gestaltet.  1881 kam seitlich ein  eleganter Speisesaal dazu.

Das Badeschloss war inzwischen an Kaiser Franz Joseph I., übergegangen und dort stiegen nun auch seine Gäste, wie Kaiser Wilhelm I.,  in den Jahren  1864,  1865,  1871 und  1887  ab. Durch den Besuch des Kaiser  Wilhelm wurde Badgastein sehr bekannt und erlebte eine wahre Blühte, denn auch deutsche Gäste fanden sich ein. Das Finanzärar verkaufte den Gasteiner Besitz 1870 an das Land Salzburg und als sich diese in Geldnöten befand, kaufte  Kaiser Franz Joseph I., im Jahr 1885  die Quellen sowie die beiden Gebäude um den Betrag von  500.000 Gulden für den Familienfondsbesitz.

Das behagte der Gemeinde von Badgastein allerdings nicht, sie wollten selbst die Besitzer der Thermalquellen sein. Sie mussten sich jedoch in Geduld fassen, denn erst 1912 ging ihr Wunsch in Erfüllung, dass  das Kurhaus in Böckstein und die Quellen in den Besitz der Gemeinde  überging und zwar um die Summe von  zweieinhalb Millionen Kronen.  Das Thermalwasser bestand aus 18 Quellen, mit einer Temperatur von  rund 17 Grad  Celsius. Dem Badeschloss wurde die Franz Joseph  Quelle gratis  übergeben. Da die Quellen die für das Badeschloss in Frage kamen zu tief drangen um im freien Auslauf beim Badeschloss das Heilwasser zuzuführen. Deshalb musste eine Hebemaschine verwendet werden, welche mit einem jährlichen  Aufwand von rund 300 Gulden aus der Doktorquelle (jetzt Elisabeth quelle) das Thermalwasser  zupumpen. Um die Hebemaschine entbehrlich zu machen und um  den im Jahre 1854 zum Neubau bestimmten Schlossbäder  den freien  Zulauf  bei natürlichem Gefälle zu bieten wurde in den Jahren 1855 bis 1857 der Franz Joseph Wasserstollen durch den Bergverwalter  Reissacher im Auftrag  des k. k. Finanzministeriums erbaut. Er ist der höchst gelegene  und hat eine Länge von 67 Metern. Beim Bau dieses Stollens erreichte seine Innentemperatur bis zu 34 Grad. Im Winter 1929/30 wurde mit äußerster Vorsicht der Stollen in einer Länge von zirka  26 Metern vorgetrieben. Die Warmwässer treten   nun aus einer Bankung mit einer durchschnittlichen  Ergiebigkeit von 200 Kubikmetern innerhalb 24 Stunden aus und werden am Stolleneingang gemessen und verteilt.
 
Kaiser Franz Joseph stieg stets im Hotel  Straubinger  ab.  Während die Kaiserin es vorzog etwas außerhalb Gasteins in der 1867 erbaute Helenenburg zu residieren. Auch die Villa Meran war der Kaiserin Elisabeth zur Verfügung gestellt worden.

Das Badeschloss schenkte Kaiser Franz Joseph 1912 der Militärverwaltung mit der Bestimmung, dass dieses Gebäude ab nun als Offiziers Kurhaus  in Verwendung zu nehmen sei. In der Nachkriegszeit ging das Badeschloss in staatlichen Besitz und diente unter der Verwaltung des Bundesministeriums für soziale Verwaltung zur Aufnahme kurbedürftiger Kriegsgeschädigter. Im Jahr 1936 übernahm das Bundesministerium für Landesverteidigung die Verwaltung des Badeschlosses. Ab nun musste sich das Badeschloss selbst erhalten. Auch die Bundesbeamten wurden zur Kur zugelassen. Ein neues Beamtenkurhaus wird es allerdings nicht geben, man begnügte sich  damit das Gebäude  immer wieder einer Modernisierung zu unterziehen.

Bereits 1924  wurde das Badeschloss seiner historischen Freitreppe beraubt und an dessen Stelle  Geschäftslokale errichtet. Einen weiteren Frevel beging man, als der Wandelgang  in den 70er Jahren  abgetragen und durch  ein Kongresszentrum aus Beton ersetzt wurde, ein Kunstwerk des Architekten Gerhard Garstenauer. Der einstige Wandelgang lud zum Promenieren ein, es gab außerdem einen Lesesaal und ein Damen Cafè. 

Später besuchten Filmstars, Sportidole und auch der Schah von Persien diese Alpenregion.

Es ist nur zu hoffen, dass Badgastein endlich wieder eine strahlende  Kurstadt  wird.

__Quelle:__  Salzburger Volksblatt, 9.  August 1894, s 2, Salzburger Chronik, 16. Juli 1881. S 1.Salzburger  Zeitung  9. Oktober 1871, S 1, ANNO Österreichische Nationalbibliothek, Bild I.Ch. Graupp

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