!!!DUMBA



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Zu jenen Persönlichkeiten dem  das  kaiserliche Wien so viel Gutes, Schönes und  Edles  zu verdanken hatte und dessen große  Bedeutung auf dem Gebiete der Kunst dazu zählte, einer  der markantesten Erscheinungen des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens: Nikolaus Dumba, ein Wiener Patrizier.






















    

Sein an großzügigen Wohltätigkeiten so reiches Leben endete in Budapest am 23. März 1900 durch Herzschlag.  Für Wiens Kunstwelt und Kunst Mäzenatentum war der plötzliche Tod ein herber Verlust  und  die Wiener Gesellschaft  bis ins Innerste getroffen.

Dumba war einer  der Wenigen denen man ihren Reichtum  nicht neidete. Er wusste seine Millionen gut zu gebrauchen. Das ist schwerer, als man  glaubt, ist eine Kunst. Dumba hat sie verstanden und geübt, das trug viel zu seiner Beliebtheit bei,  deren er sich erfreute.... so die NFrPr. 

Er war ein Freund der Künstler und zu seinem Freundeskreis zählten u.a. Makart, Canon, Tilgner.
Sein Palais auf der Ringstraße das sein Vater Sterio errichten ließ war oft Treffpunkt ausgewählter Menschen, beherbergte  oft hervorragende Gäste aus der Fremde.

Dumbas Vater war Geschäftsmann, der Sohn führte das Bankgeschäft in Wien und die Fabrik in Tattendorf, beteiligte sich nie an Spekulationen. Ihm war sein Jagdschloss in Liezen und die künstlerische Ausschmückung seines Palais viel wichtiger.














 
                           

Als junger Mann war er gezwungen die Leitung der Kammgarnspinnerei zu übernehmen, die nötigen  Baumwollimporte wurden aus den eigenen Plantagen nach Tattendorf geliefert.  Der Ort profitierte von Dumbas Wohltaten und seine 180 Arbeiter brachten ihm nach kurzer Zeit  bereits  ihre Sympathien entgegen. Besonders die Kinder wurden von dem Unternehmer  zu Weihnachten großzügig beschenkt.
Sie bekamen ein neues Schulgebäude für das Dumba einen Teil dazu zahlte. Irene die dem Vater in dieser Beziehung nacheiferte, kaufte das alte Schulgebäude ließ es zum Kindergarten umbauen.

Hielt sich Dumba in Tattendorf auf, besuchte er als Andersgläubiger, trotz allem . die Sonntagsmesse , stiftete für die  Ortskirche einen Marienaltar, einen Tabernakel und ein farbenprächtiges Kirchenfenster.



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Musikalische schien ihm hier etwas zu fehlen, darum gründete er den Triestinger Sängerbund.

Im Oktober 1893 fand in Tattendorf  eine landwirtschaftliche Ausstellung statt in der    Dumbas Gärtner Doskocil  sich mit Obst und Gemüse beteiligen durfte.

In Tattendorf hielten sich oft illustre Gäste wie Brahms und sogar Richard Wagner  fand bei Dumba . Aufnahme.

Eine Stadt im steirischen Ennstal hatte ebenfalls das Glück von Dumba für seine Jagden entdeckt worden zu sein. Liezen. 
1870 erwarb Dumba in und um Liezen umfangreichen Besitz, Schlossalm, Brunnalm, Steinfeldalm,  Gemeindeberg sowie  am Forstkomplex sowie Hintersteineralm.
1877 ließ Dumba sich durch den berühmten Architekten Ferstel eine großzügige Villa errichten  umgeben von  einem Areal von  15.000 m².

Seine Gemahlin unterhielt ab  dieser Zeit  eine Suppenanstalt für die armen Kinder von Liezen.

10 Minuten oberhalb  des so schön gelegenen Kalvarienberges in Liezen ließ Dumba am Eingang des Nikolaus-Promenadenweges eine sehr nett aus Stein ausgeführte Denksäule mit dem Bilde des heiligen Nikolaus wunderschön  in Mosaik ausgeführt errichten. Sonntag 27. Oktober 1895 nahm der Dechant von Rottenmann die Weihe des Bildes vor.  Danach folgte eine Prozession mit  reicher Beteiligung den Rosenkranz betend.kamen  zu  den anwesenden Ehepaar Dumba,  die Honoratioren von Liezen  die  zahlreich vertreten waren

Bekanntlich  hatte er für  Makart sehr viel getan und ihm den ersten großen  Auftrag, indem er sich von ihm das Arbeitszimmer ausschmücken ließ.
In den letzten Jahren ließ sich Dumba den Speisesaal zu einer wahren  Sehenswürdigkeit umgestalten. Beteiligt daran waren Kundmanns Marmorfiguren, Weyr, Zumbusch, Helmer, diese als Lichtträger, Klimt malte die Supraportenbilder im Musikzimmer u.zw. „Musik“ und „Schubert am Klavier“. Diese Kunstwerke wurden 1945 ein Raub der Flammen. 
Dumba war ein fleißiger Sammler und erwarb zahlreiche wertvolle Staffelei Gemälde und Medaillen.
Das politische Leben war ebenfalls bewegt, Landgemeinde Wr. Neustadt, unter Potocki in den Landtag, dann Abgeordnetenhaus, Mitglied  des NÖ. Landtag. Er gehörte im Abgeordnetenhaus dem Klub  der Linken an und trat meist nur in wirtschaftlichen Fragen als Redner an.
Es gab in den letzten Jahren keine künstlerische oder gemeinnützige Veranstaltung an der Dumba nicht mitwirkte, sein Name tauchte überall auf.
Er hatte es von Anfang an verstanden den Kaufmann mit dem Mäzenen zu  verbinden, ob es sich um Proben für musikalische Aufführungen, oder Sitzungen  der Musikfreunde,   in den Ateliers der  einzelnen Maler , er war überall zu finden, selbst mit dem Finanzminister Sisinio Freiherr de Pretis  verband ihn eine innige Freundschaft.
1880 wurde Dumba zum Ehrenmitglied  der Akademie der bildenden Künste ernannt.
1885 Als   lebenslängliches Mitglied im Herrenhaus berufen.
1896  Aus Anlass der Enthüllung des Mozartdenkmals zum Geheimrat ernannt. 
Um die Baronie die er der zahlreichen  Orden wegen verdient hätte, hatte er sich nie beworben. Obwohl er beim Kaiser in hoher Gunst stand  und es vorkommen konnte, dass sich  der Kaiser  in künstlerischen Angelegenheiten an ihn wandte.
Seinem und Zumbusch Votum war es zu danken, dass das Monument des Erzherzog Albrecht  seinen gegenwärtigen erhöhten Platz einnimmt.
Besonders freundschaftliche Beziehungen herrschten zwischen Dumba und Kronprinz Rudolf.  Dieser bewegte sich mit Vorliebe in den  Kreisen der Künstler und war mit zahlreichen  von ihnen befreundet. Eine Bronzestatue und ein Bild des Thronfolgers von  ihm selbst erhalten, schmückten den Arbeitstisch Dumbas.

Die Hinterlassenschaft bestand außer der Kammgarnspinnerei  in Tattendorf  noch in  ausgedehnten Güter in Rumänien, die auf 9 bis 10 Millionen Gulden geschätzt seiner Gemahlin als Universal-Erbin zufielen. Außer der Witwe gab es noch eine Tochter  Iren, die 1864 zur Welt kam. 1887 erkrankte sie lebensgefährlich. Seit Kaiserin Elisabeth Heilung auf Corfu gefunden hatte, scheint diese Insel für Lungenkranke wohl Mode geworden zu sein. Denn, auch Irene kam 1888  mit Familie aus Corfu zurück und hatte sich vorerst  wieder  etwas erholt, doch laborierte sie zeitlebens an einer chronischen Lungenkrankheit. Aus diesem Grund scheint sie auch ledig geblieben zu sein. Den Hang zur Wohltätigkeit hatte sie von ihrem Vater geerbt. Sie starb 1920  in Leysin in der Schweiz.

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Am  10. Juni 1874 war plötzlich Schuberts Melodram „Die Zauberharfe“ aufgetaucht und das interessierte natürlich den leidenschaftlichen Sammler Dumba der Besitzer von zahlreichen  Schubert Originalmanuskripten war.

In den Novembertagen des Jahres 1883  fand bei Nikolaus Dumba dem bekannten Verehrer des Lieder Fürsten eine Beratung von Musikfachleuten darunter Prof. Epstein, Chormeister Kremser, Archivar Pohl statt, bei welcher  der erwähnte Plan beschlossen wurde bei der Firma Breitkopf und Härtel, welche der Versammlung beiwohnten, die Herausgabe des  Gesamtwerkes Franz Schuberts zu übernehmen. Großzügig wie  Dumba einmal war, unterstütze er diesen Plan mit 8000 Mark.

Dumba hinterließ als Vizepräsident  der Gesellschaft der Musikfreunde u. a., die Originalmanuskripte von Franz Schubert Symphonien und trug zum Zustandekommen der Schubert Gesellschaft bei. Er selbst war ein Könner der von ihm so  beliebten Schubert Lieder.

Als Vorstandsmitglied des Männergesangsvereins hinterließ  er ihnen 50.000 Gulden.

Als 1867 in Salzburg das Treffen zwischen Franz Joseph und Napoleon stattfand, wollte der österreichische Monarch seinen Gästen dem französischen Kaiserpaar etwas Besonderes bieten und lud Dumba mit dem Männergesangsverein nach Salzburg  ein. Kaiserin Elisabeth musste ob sie wollte oder nicht diesmal ihrer Pflicht nachkommen. Die Darbietungen des Vereins  wurden ein voller Erfolg und selbst Kaiserin Elisabeths musikalische Wünsche  erfüllten sich.

Die Einweihung der Lungenheilstätte in Alland die Leopold Schrötter nach schweren Kampf  endlich verwirklichen konnte, führte abermals Kaiser Franz Joseph und Nikolaus Dumba 1898  zusammen. Der Kaiser war in  Begleitung von Erzherzog Otto und dem Grafen Paar  im festlich geschmückten Alland erschienen.
Geheimer Rat  Nikolaus Dumba  richtete an Se Majestät  eine Begrüßungsansprache welcher der Kaiser huldvoll erwiderte. Dumba stellte dem Kaiser die Mitglieder des Zentrums und alle anderen Persönlichkeiten vor.  Die Führung und Besichtigung des modernen medizinischen Institutes  dauerte mehr als eine Stunde, selbst die Kapelle  ließ sich der Kaiser zeigen.  In allen Orten die der Kaiser durchfuhr wurde er freudig begrüßt.
Nachdem Nikolaus Dumba  verstorben war übernahm im Dezember 1900 Max Egon Fürst zu Fürstenberg  dessen  Präsidium des Vereines Alland ..
Unter den humanitären  Vereinen gehörte auch der Blindenheimverein in Melk für das sich Dumba sehr eingesetzt hatte und auch von Kaiserin Elisabeth  unterstützt wurde.

Nikolaus Dumbas letzte Reise führte ihn nach Budapest zu seinen Verwandten. Kam mit dem Schnellzug um 9 Uhr abends an. Da sein Aufenthalt in Budapest  diesmal ganz privat war, suchte er seinen pensionierten Schwager, der  einst Staatssekretär im Unterrichtsministerium  Georg Joannovic auf, dessen Gattin Pelagie eine Schwester Dumbas Frau  war. Im Familienkreis ging  es  wie immer sehr heiter zu, man tauschte all die Neuigkeiten aus, und nach dem Abendmahl wurde noch eine Tarockpartie absolviert. Dann begab man sich zur Ruhe.
Am nächsten Morgen gedachte er seiner Familie in Wien und sandte ihnen eine humorvolle Depesche. Wie so oft besuchte er die berühmte Konditorei  Kugler und begab sich anschließend  in die Redaktion  um sich über den rückständigen Teil der ungarischen Ausgabe  des Werkes: „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ zu informieren, da Dumba  bekanntlich  einer der Hauptleiter der deutschen Ausgabe  und Präsident  des Wiener  Künstlerkomitees des Werkes war.  Nikolaus Nagy  der Redakteur bei dem er eine Stunde verweilte und die bisher  noch nicht  erschienen etwa 300 Illustrationen besichtigte. Am Nachmittag wollte er noch den Bildhauer Zala aufsuchen um in dessen Atelier das Modell des Andrassy-Monument zu besichtigen.  Dazu sollte es allerdings nicht mehr kommen. Er schied vom Redakteur in bester Laune.
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Bei der Heimkehr  fiel der Tochter des Hauses der eigenartige Zustand  des Gastes Dumba sofort auf der wankte und nach Atem rang. Erschrocken stützte sie den Wankenden und führte ihn in den Salon wo er in einem Fauteuil  fiel und im selben Augenblick sank sein markantes Haupt auf die Brust. 
Man schickte sofort nach Ärzten und um die Rettungsgesellschaft. Herr von Janny  der Chefarzt des  Spital vom Roten Kreuz konnte nur mehr den Tod feststellen, ein Herzschlag dürfte  sofort seinen Tod herbeigeführt haben.
Im Kreis der Gastgeberfamilie herrschte Entsetzen. Frau Joannovic wollte sofort nach Wien reisen und ihrer  Schwester das tragische Ereignis persönlich  mitzuteilen.
Doch die  Zeitungen in Wien brachten bereits erste Meldungen  von dem Tod des großen Wohltäters. Seine Familie  zweifelte  an der  Richtigkeit des  Gerüchtes.
Der Kaiser wurde sofort von dem Ableben Dumbas benachrichtigt. Dumba hatte noch  am 19. März der Hoftafel beim Kaiser  beigewohnt.  
Nikolaus Dumba  waren die höchsten Ehren in reicher Fülle zuteil geworden  die man  einem Menschen nur verleihen konnte. Das Leben dieses eleganten und vornehmen Mannes war von Erfolg gekrönt  gewesen.
Johann Strauß der jede Veränderung Wiens in Musik setzte hatte dem großen Wohltäter  Nikolaus Dumba  ebenfalls einen Walzer gewidmet: „Neu Wien“.
Man darf  wohl behaupten, dass in all den Ringstraßen-Prunkbauten die Millionen  Dumbas enthalten  und  noch heute von einer glanzvollen Zeit  der Kunst und Kultur künden.

Der Personenzug mit dem Sarg Dumbas  hatte vor dem Preßburger Tunnel einen Unfall, der Schlafwagen  war aus den Schienen gesprungen. Die  Fahrt verzögerte sich um eine dreiviertel Stunde.
Im Palais war  inzwischen alles für die  Aufbahrung  im Makart Zimmer vorbereitet worden.
Die  Einsegnung fand in der griechisch orientalischen Kirche am Fleischmarkt statt und von dort ging es über   die  Rotenturmstraße, Wollzeile Parkring Musikverein,. Künstlerhaus, Schwarzenbergplatz zum  Zentralfriedhof  in ein Ehrengrab.

Quellen: Musikzeitung, Neue Freie Presse und weitere Zeitschriften  ÖNB

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