!!!GAISBERG
 
 
 
[{Image src='salzburg v Gaisberg.png'class='image_left'height='300' caption='v. Gaisberg aus, Salzburg Tourist' alt='Gaisberg' width='478'}]


Salzburg die Stadt der Festspiele hat für die Touristen viel zu bieten. Im Jahr 1887 gab es eine neue  Attraktion, die großes  Aufsehen und Interesse bei der Bevölkerung hervorrief.  . Die Zahnradbahn auf den 1.288 m  hohen Gaisberg, hergestellt von der Firma Soenderop & Co., in Berlin. Am 25. Mai  fand  die Eröffnungsfahrt  bei herrlichem Frühlingswetter unter Teilnahme  des Statthalters Grafen Thun, des Landeshauptmannes Grafen Chorinsky, des Bürgermeisters Scheidl, des Bezirkshauptmannes Eberle und noch weitere Persönlichkeiten  des öffentlichen Lebens statt. 

Die Fahrt in schlangenförmigen Windungen auf der 5,3 km langen Bahnstrecke  auf den Gaisberg die zirka 35 Minuten dauert, bis zur Station Judenalpe zeigen sich die westlichen und südlichen Bergriesen  mit ihren  schneebedeckten Häuptern, den sagenhaften Untersberg, dem Watzmann von dem Ganghofer inspiriert wurde, höher hinauf zur Station Zistelbergalpe  eröffnet sich dem Beschauer abermals eine andere Bergkulisse, diesmal ist der Schafberg mit seiner pittoresken Spitze zu erkennen. Oben angekommen,  ein prachtvolles Panorama auf die schneebedeckten  Tiroler  Gebirgszüge und Berchtesgadner Alpen,  ausgebreitet von unseren Alpen umsäumt,  liegt die Turm reiche Bischofsstadt   zu unseren. Füßen, überragt von der Festung Hohensalzburg und so wechselt Bild um Bild, jedes mit eigenen Reizen. Diese überwältigende  Szenerien  hinterlassen unauslöschliche Eindrücke für immer.

Auf dem Gaisberg befindet sich ein  vorzügliches  Hotel, dessen Besitzer Cathrein, nun in seinem Bereich ebenfalls einige Neuerungen vorzunehmen, um all die Ankommenden bewirten zu können.

Für die Festgäste wurde  am Abend im Hotel Europe ein Festbankett arrangiert.

Die Idee die Gaisbergspitze durch eine Zahnradbahn attraktiver zu machen entstand im Jahr  1871. In diesem Jahr wurde durch den Ingenieur Riggenbach die erste  Zahnradbahn auf den Rigi erbaut und so kam man auf die Idee, auch zur Gaisbergspitze  eine Zahnradbahn zu führen, doch stieß deren Ausführung auf fast unüberwindbare    Hindernisse.

Trotzdem Salzburg nicht arm an Kapitalisten ist, welche für so ein Unternehmen die erforderlichen Mittel leicht hätten aufbringen können, waren diese Herrschaften  von einer beispiellosen Kurzsichtigkeit und einer entsetzlichen Schwarzseherei befangen, an der alle Bemühungen des Gaisbergbesitzers Kathrein, diese Leute für den Bau einer Gaisberg Zahnradbahn zu interessieren, jämmerlich scheiterte. Und ihnen ist es zu danken, dass  alljährlich  viele tausend Gulden  nach Preussen wandern, die bei offener Tasche im Lande geblieben wären.



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Ingenieur Riggenbach gelang es, die Berliner Firma Soenderop  & Co., welche die beiden Niederwaldbahnen erbaut und  dabei ein glänzendes Geschäft gemacht  hatte, auch für den Gaisberg zu gewinnen.

Ende 1885 schloss die Firma mit Kathrein einen Vertrag ab, auf Grund dessen nun  die Realisierung des Projektes angestrebt wurde.

Im März 1886 wurde die Konzession für die Zahnradbahn auf die Gaisbergspitze  für die Dauer von 90 Jahren erteilt.

Die Konzession wäre und wurde auch später unter  den denkbar günstigsten  Umständen und Bedingungen gegeben; eine Konkurrenz  durch den Vertrag mit dem Eigentümer des Gaisberges vollkommen  ausgeschlossen, so konnte selbst der Kurzsichtige voraussehen, dass bei dem massenhaften Zufluss von Fremden den Salzburg Jahr für Jahr  hat, und der  noch immer im Steigen begriffen ist, ein solches Unternehmen ein glänzendes Endergebnis auch liefern musste.

Soenderop & Co., in Verbindung mit dem Bankgeschäft Abel & Co., finanzierten das Unternehmen.

Ingenieur Schröder übernahm die Oberleitung des Baues. Mitte Juli 1886 begann derselbe. Der Bauleiter entwickelte dabei eine hervorragende Energie und Umsicht so dass bereits nach vier Monaten mit der Schienenlegung begonnen werden konnte.

Abermals war dem Pessimismus Tür und Tor geöffnet, da Schröder  dieselbe  während des Winters durchführte, die aber so vorzüglich gelang, dass trotz Schnee und Eis schon Anfang Februar 1887 die erste Bergfahrt gemacht werden konnte.

Die erste Haltestelle, die Judenbergalpe liegt auf  einer ausgedehnten Plaike, weshalb dort umfangreiche  Schutzarbeiten gemacht werden mussten, auch ein zirka 500 Meter langer und 10 Meter tiefer Felseinschnitt durchbrochen werden, wobei allein 15.000 Kubikmeter Felsgestein zu lösen waren. Die Bahngräben und Böschungen sind großteils gepflastert. Die Bauwerke, Durchlässe und Futtermauern wurden aus dem, in den Einschnitten gewonnen Kalksteinen erbaut. Die Dammschüttungen mussten durch umfangreiche, im festen Terrain hergestellte Terrassierungen und Sickerwerke gegen Abrutschen gesichert werden.

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Der Oberbau ist ganz aus Stahl konstruiert. Zwischen den beiden Laufschienen  liegt die Zahnschiene....
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Sämtliche Oberbaumaterialien entstammt österreichischen  Werken  (Erzherzog Albrecht in Teschen)

Für die Sicherheit der Passagiere ist in umfassender Weise Sorge getragen und ein Unfall fast unmöglich. Die Lokomotiven sind mit dreifacher  Bremsvorrichtung ausgestattet. Die Lokomotive fasst 300 Kilo Kohlen, 2000 Liter Wasser und 240 Liter Kühlwasser. Damit kann sie eine Berg- und Talfahrt unternehmen.

Die Wagen sind Aussichtswagen´und fassen teils 30 bis 50  Personen mit Gepäck. Die  Züge verkehren stündlich. Gegenwärtig besitzt die Bahn 5 Lokomotiven, 10 Personen- und einen Güterwagen.

In der ersten Saison wurden  40.000  Touristen und 180.000 Kilogramm Gepäck und Güter auf den Gaisberg gefahren. Die Gaisbergbahn  ist gegenwärtig Eigentümer einer Aktiengesellschaft aus Salzburg. Direktor der Gaisbergbahn  Gesellschaft ist der geniale Erbauer der Bahn Ingenieur Schröder.

Die Zahnradbahn wurde unmodern 1928 drohte ihr  Ende wie auch in anderen Teilen Österreichs.


__QUELLE:__   Salzburger Fremdenblatt  14 Juni 1889 S 1, mit Bilder daraus, ANNO Österreichische  Nationalbibliothek

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