!!!GOLDSCHÄTZE




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Der Goldpreis steigt sobald  irgendwo auf der  globalisierten Welt  ein Krisenherd entsteht und dadurch  die  Harmonie der Weltwirtschaft,   der Finanzmärkte sowie auch   andere Elementarereignisse   aus den Fugen geraten, dann ist das Edelmetall  die letzte Rettung, auch wenn es oft  Schwankungen unterliegt, gilt es als sichere  Geldanlage. Seit Jahren wird man von einer Werbeflut dazu bewegt, das Altgold  in  klingende Münze umzuwandeln. 

Auch in Österreich gab und gibt es noch Gold das in den Hohen Tauern schlummert. Mit den heute modernen  Methoden könnte man vielleicht  noch Gewinne machen. Es werden Versuche unternommen..

Im Dezember 1920: Der Goldbergbau in den Hohen Tauern war  so lange  bedeutungsvoll,  als die großen Goldlager anderer Länder noch unbekannt waren. Die reichen Goldquellen begannen zu fließen, traten unsere Lagerstätten in den Hintergrund und können seit dieser Zeit nur ein kümmerliches Dasein fristen.

Die Angaben der Edelmetallgewinnung in Österreich variierten  in der Vergangenheit  des öfteren. Ein ausgezeichneter Fachmann H., von Höfer hat vor mehr als 20 Jahren folgende Zahlen für die jährliche Goldproduktion Kärntens ermittelt: von 1545 bis 1550 219 Kilogramm, von 1561 bis 1580 190 Kilogramm von 1581 bis 1600  76 Kilogramm und von 1601 bis 1620  8 Kilogramm. 

Die Ergebnisse der mühevollen Untersuchung von Höfers treffen jedoch  infolge der Unvollständigkeit der historischen Dokumente nicht durchwegs zu. Die Angaben von Koch Sternfeld in Kärnten haben zwischen 1460  und 1500  die jährliche  Goldproduktion am Südabhang der Hohen Tauern 14.000 Mark für 3939 Kilogramm betragen wurde aber bezweifelt. Die Angaben Dillingers, dass in ganz Kärnten im 15. und 16. Jahrhundert öfters  14.000 Mark Gold in einem  Jahr erbeutet worden seien,   klingt wahrscheinlicher.  All diese Angaben und Vermutungen wurden der Nachwelt hinterlassen.

Oktober 1922:  Seit dem Jahr 1919 hat der in Österreich naturalisierte Schweizer  Ingenieur Karl Imhof den alten Goldbergbau in den Hohen Tauern am Rathausberg bei Badgastein wieder in Angriff genommen und  mit je 50 Knappen im Jahr etwa 50 Kilogramm Feingold erzielt,  nachdem zuvor  mit zirka 60  Bergknappen jährlich 15  bis 20 Kilogramm Gold zustande gebracht wurden.

Die neuen Wege und  technischen Möglichkeiten, die die Tauernbahn geschaffen hatte, müssten zur Wiederbelebung der einst so  aussichtsvollen Goldsuche ermutigen. 

Der Imhofstollen  wurde im Jahr  1910 in 1625  Meter Höhe angeschlagen. Die mittlere  Ausbeute des Rathausberges hatte  im Zeitraum von  1761 bis 1857  an Gold  12,7  Gramm,  an Silber 52.6  Gramm in 1000  Kilogramm  Hauwerk betragen. Ingenieur Imhof  hat jedoch den Goldbergbau am Rathausberg aufgegeben und seine Tätigkeit  nach dem Hochtal des Naßfeldes verlegt.  Um das Gold in den Hohen Tauern zu gewinnen, das in Form sehr dünner  Blättchen in harten Quarzen eingesprengt ist, müssen gewaltige Mengen gepocht werden, wozu die  Pochwerke in Böckstein angelegt wurden.  Schon im Jahr 1889 war der Betrieb, der einst die Quelle des Reichtums für Land und Regierung bildete, an der Grenze  des Ertrages angelangt. Die Schätze der Gasteiner Berge im Lande der  norischen Taurisker waren schon den alten Römern bekannt. Im  15. und 16. Jahrhundert, insbesondere  um 1550 , blühte der  Tauernbergbau auf und der arme Bauernsohn Erasmus  Weitmoser brachte es zu solchem Wohlstand, dass seine vier Enkelinnen sich mit den Freiherren Fugger, Khevenhüller, Haunsberg und Preißing vermählen konnten. Die Knappen spielten mit silbernen Kugeln und Kegeln und ließen den Wein  in Strömen fließen. Als Weitmoser nach dem Bauernaufstand ins Land Tirol flüchten musste, legte er dem Erzherzog Ferdinand einen silbernen und mit Gold gefüllten Helm zu Füßen.

Ein Jahr später ist dieses Thema  unter dem Titel Goldland Deutschösterreich noch immer aktuell.

In Österreich gab es schon zur Römerzeit einen ziemlich ausgedehnten, wenn auch technisch höchst  unvollkommenen Goldbergbau in den Hohen Tauern; ihn erwähnt bereits der griechische Geschichtsschreiber Polybius 130 vor Christus. Die Blüte des Goldbergbaus reichte von  1460 bis  1560, dann stellte sich der Verfall ein. Erst im Jahr 1607  wurden die Kärntner Goldbergwerke durch einen Landtagsbeschluss aufgehoben, da solchen Bergwerken etwa mit einem Wenigen nicht zu helfen sei.

Kein Wunder, denn die Goldgewinnung rentiert sich nur, wenn sie im Großen betrieben,  und  der Goldgehalt aus dem Gestein gewinnreich ist. Im Mittelalter wo die nötigen technischen wie auch chemischen  Behelfe noch fehlten, beschränkte man sich auf Raubbau. Stieß man auf Schichten  die man nicht bewältigen konnte, wurde  der Abbau einfach abgebrochen.
 
Nun in diesem Zeitalter der elektrischen Bohrmaschinen und der chemischen Prozesse sind bereits andere Möglichkeiten vorhanden. Durch Cyanidprozeß  kann  aus dem Gestein über 90 % des Goldgehaltes gewonnen werden und die Dome  Mines Lid., in  Procupine, Kanada, erzielte  im Jahr 1918 durch Amalgamation und Cyanidlauge ein Ausbringen von fast 98 Prozent.

Das Goldvorkommen in den Hohen Tauern erklären die Geologen so:  Durch vulkanische Ereignisse wurden ungefähr einen Meter breite Gesteinsstreifen die zwischen zwei sich bewegenden Massen lagen,  zerrieben. Heiße, goldhaltige Wasser, auf die auch die Heilquellen  des Gasteiner Tales zurückzuführen   sind, schossen  in diese locker gewordene Gesteinsgänge empor, , setzten ihren Mineral- und  damit auch  ihren Goldgehalt in diesen Gesteinsgängen ab,  um dann wieder in die Tiefe zu sinken. Diese schütteren Gesteinsstreifen nun sind es,  die fast  parallel zu den Süd- und Nordhängen des Hohen Tauernmassives, ziemlich dicht übereinander geschichtet, das Gebirge durchziehen. Sie sind leicht zu bearbeiten, denn das Gestein ist locker,  die Gänge ziemlich schmal und liegen eng beisammen.

Ing. Karl Imhof hat nun im Naßfeld jenes Gebiet ausgesucht, in dem die Alten den Goldbau  in 33 Gängen  betrieben in einer Weise, dass sie vom Bergrücken aus, dort, wo das Gold frei zutage trat in die Richtung des Ganges in die Tiefe bauten.

Imhof hat nun ungefähr tausend Meter unterhalb der Stellen, an denen früher in die  Tiefe  bauten einen großen Querstollen in das Tauernmassiv getrieben, der alle goldhaltigen Streifen durchqueren soll.  Sobald dieser Stollen  einen goldhaltigen Gang erreicht, wird von dort aus nach der Richtung  des Ganges sowohl in die Höhe wie auch in die Tiefe gebaut.

Imhof hat den Stollen im  Juli  1912 mit drei pneumatischen Bohrhämmern vorgetrieben und ist jetzt beinahe vier Kilometer weit vorgedrungen und hat dabei mehr als zehn  den Alten  schon bekannte Gänge aufgedeckt.

Die Betriebskosten würden  sich stark vermindern wenn bei einer Tagesproduktion mehrere hundert Tonnen, dafür der Reingewinn sich erhöhen. Zuerst müssen die Schutthalden die  die Alten zurückgelassen aufgearbeitet werden und aus ihnen noch bedeutendes Gold gewinnen ließe.

Deutschösterreich wäre also imstande, bei einem  ausgedehnten Großbetrieb einen ganz bedeutenden Goldgewinn aus seinen Bergwerken in den Hohen Tauern zu erzielen.

Der vom Staat und vom Privatkapital  betriebene Goldbergbau von Ing. Imhof geleitet, bedeutet nur einen bescheidenen Anfang. Die Geldmittel gestatten derzeit nur einen Betrieb, der kaum die Kosten deckt und bisher  nur einen minimalen Gewinn abwarf. Von ausländischer Seite ist man  schon mit namhaften Angeboten an  Österreich herangetreten,  den Bergbau  fremden Gesellschaften zu überlassen, die natürlich keine Kosten scheuen würden, die Goldschätze der Hohen Tauern für sich auszunützen.

Man hat diese Angebote abgelehnt, weil man einen solchen Schatz nicht um ein Linsengericht aus der Hand geben wollte, und hat den Bergbau  im Imhof-Stollen bei Naßfeld, im Augustin-Stollen am Hohen Goldberg und in dem  zur Unterfahrung der dem Stiglitz Pochhart Erzwieser  Gangzug angehörenden  Pochhartgänge angelegten  Pochhartunterbau in Angriff genommen. Diese drei Bergbaue sind im  Betrieb,  jedoch nicht in jenem unseren technischen Errungenschaften entsprechenden  Vollbetrieb, der sichere Rentabilität gewährleistet. Uns fehlt das Geld und fremdes Kapital würden  unsere Gruben für den Eigenbedarf  ausbeuten.  Vorderhand ist man froh, den Betrieb so zu führen, dass er sich aufrecht erhalten kann. Für die Zukunft aber hofft man,  dass ein Wunder geschieht, und man auf eine ergiebige Goldader stößt, die das arme Deutschösterreich zu einem Goldland macht

Im Jahr 1932  wurden neue Vorschläge für die Wiederaufnahme des Goldbergbaues vernommen. Die große Not Österreichs lenkt die Gedanken der Techniker immer mehr zu diesen Goldschätzen die wir nicht bergen können. Diesmal kommt die  Nachricht von einem Vorschlag  aus Linz. 

In einem Vortrag  erklärte der Geologe Doktor Schadler, die Wiederaufnahme des Goldbergbaues in den Tauern während des Krieges und nach dem Umsturz hätte insgesamt 97 Kilogramm  Gold und  570 Kilogramm Silber ergeben.  Nach seiner Ansicht und der Fachleute sei der Bergbau in den Tauern mit den heutigen  technischen Möglichkeiten absolut rentabel. Nach den letzten Berechnungen des  besten Kenners, Bergrat Ing. Imhof, wird der gesamte Goldgehalt dieses Gebietes auf 280.000 Kilogramm geschätzt. Bei einem Tonnengehalt von 11 Gramm Gold wäre die Betriebsrentabilität  gewiss gegeben, weil man  zugleich auch noch mit Gewinnung einer ganz erheblichen Menge von Silber rechnen könne. Aus diesen Vorschlag geht hervor, dass  die Goldgewinnung in den Tauern nur  mit den modernsten  Anlagen rentabel sein könnte.

Nachdem 1935 die Großglockner Hochalpenstraße fertig war konnte man  ein  Gebiet erreichen, das bisher abseits gelegen und kaum zugänglich war. Diese neue Sehenswürdigkeit Österreichs bot eine Aussicht auf die  Goldberggruppe. Auch sie bergen, so wird vermutet, Schätze von Gold. Aber wann wird dieser Schatz endlich gehoben?

__QUELLEN;__ Der Tag  1. März  1923, S 5,  Salzburger Chronik, 25. Oktober 1922, S 3, 6. August 1935, S 4, Reichspost  28. Jänner 1921, S 1, ANNO Österreichische Nationalbibliothek.

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