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Loreto, welch ein Zauber geht davon aus, von dem barocken Juwel auf dem Hradschin die  der Stadt  zum Ruhm verhalf.

Dieser Wallfahrt Komplex in Prag, der im 17. Jahrhundert  zu Zeiten des Rekatholismus in Böhmen von der Spanierin Begina Katharina von Lobkowicz gestiftet wurde. Als Vorbild diente  das Heilige Haus in der italienischen Gemeinde Loreto. Einer Legende nachempfunden, soll das Häuschen von einem Engel aus Palästina an seine heutige Stelle übertragen worden sein und in  dieser Casa  Santa  war der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschienen  um ihr die frohe Botschaft zu verkünden.

Der Kult von Loreto,  eine Marien Verehrung  begann bereits Mitte des 15. Jahrhunderts von Italien  und  breitete sich auf  ganz Europa aus.

Nach dem Sieg der Habsburger am Weißen Berg 1620 schien der richtige Zeitpunkt zu sein mit der Errichtung  des Loreto Heiligtum,  das im Jahr 1626 begann und  nach  125 Jahren  Dauer erst   1750  beendet sein sollte.

Mit der Errichtung dieser Wallfahrtsstätten wurde zugleich der Katholizismus gestärkt der durch die geschichtlichen Ereignisse mehrfach unter Druck geraten war.

Die Casa Santa die 1631 fertig gestellt, ist bis heute der Mittelpunkt der vierflügeligen Anlage die bis 1750 ständig weiter ausgebaut  und die Loretokapelle von weiteren  Gebäuden umschlossen wurde.

Die Gestaltung der Fassade von Maria Loreto war das Werk der bedeutenden Architekten des böhmischen Barock  Christoph  Dienzenhofer und seines Sohnes Kilian Ignaz. 
Die Grundsteinlegung zur Fassade erfolgte am 24. Mai 1721. Den ursprünglichen Plan zum Neubau schien noch von Christoph Dienzenhofer ausgeführt worden zu sein, nach dessen Tod übernahm 1721 sein Sohn und führte ihn bis 1724 zu Ende.

Die Aufgabe die ihnen zufiel war keine einfache Lösung, denn durch eine neue Fassade um den gesamten  Gebäudekomplex abzuschließen, der in den vergangenen Jahren  stets zugenommen und daher  sein Äußeres ständig änderte. Doch sie fanden die richtige Lösung und am Ende präsentierte sich der Loreto Platz architektonisch  als vollendet und konnte zu den interessanten Plätzen des Prager Barock gezählt werden.

Für die wunderschöne Fassade zeichneten Philipp Fürst Lobkowicz, Herzog vo Sagan und dessen Gemahlin Eleonore Caroline  verantwortlich, über deren Hauptportal  das Allianzwappen aus roten Marmor vom Bildhauer Johann Friedrich Kohl  geschaffen, von dem noch andere Arbeiten stammten.

Der pompöse Turm der in den  oberen zwei Geschossen in eine achteckige Form übergeht und von  einer Zwiebelkuppel mit offener Laterne gekrönt wird, befindet sich außer der Turmuhr ein Glockenspiel  das der wohlhabende Kaufmann Eberhard  von Glauchau   im Jahr 1694 in Holland gekauft hatte. Die Auftraggeber des Glockenspiels beim Amsterdamer städtischen Glocken- und Geschütz Gießer Claude Fremy. Dieser lieferte im Jahr 1694 30 Glocken  mit einem  Gesamtgewicht  von dreitausend  Pfund. Die Feier fand dann  im Jahr 1695 unter Beteiligung  des höchsten  böhmischen Adels, der Geistlichkeit  und der Wohltäter von Maria Loreto statt. Das komplizierte Glockenspiel installierte der Prager Uhrmacher Peter Neumann.  Sein  melodiöses Glockenspiel „Gegrüßt seist du tausendmal oh Maria“  war nun stündlich zu vernehmen und erklang erstmals am 15. August 1695.

Einer Legende nach lebte einst unweit der Kirche in  der Gasse Novy Svet eine arme Witwe, die  ebenso viele Kinder hatte, wie es Glocken im Loreto-Turm gegeben hatte. 
Die Witwe bewahrte für ihre Kinder die Silberlinge auf, ein Geschenk der Taufpatin, das die Kinder später bekommen sollten. Das Schicksal wollte es jedoch, dass die  Kinder eines nach dem anderen an der Pest starben. Die Mutter nahm nun jeweils einen  Silberling, um damit das Begräbnis zu bezahlen, und es blieb gerade noch genug übrig, um eine der  Loreto  Glocken als Totenglöckchen läuten zu lassen. Als  sie so ihr letztes Kind beerdigt hatte, erkrankte sie selbstan der Pest. Da jammerte sie, dass sie nun niemanden mehr habe, der sie selbst  auf ihrem letzten Weg begleiten würde – in dem Augenblick ertönten alle Glocken in einer  wunderschönen Melodie. Die Witwe lauschte, erkannte in den Tönen die Stimmen ihrer Kinder und entschlief mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen für immer.
Seitdem ertönt das Glockenspiel jede volle Stunde.

Die Geburt Christi Kirche wurde zuletzt in den Jahren 1734 bis 1737 vom Prager Baumeister Georg Aichbauer erweitert und umgebaut. Der helle barocke Kirchenraum fesselt durch seine Stilreinheit und Harmonie, dominiert  vom Hochaltar der 1737 von Tiroler  Marmorierern geliefert, gleichzeitig auch die Seitenaltäre, das Altarbild wird dem Maler Johann Georg Heintsch zugeschrieben. Hervorzuheben sei noch das faszinierende Deckenfresko von Wenzel L. Reiners. Er überragt seine barocken Zeitgenossen durch Dynamik und Schwung sowie Farbgebung. Johann Adam Schöpf war mit dem Deckengemälde Christi im Tempel vertreten und der Unterschied  zu Reiners  unverkennbar.

Nicht vergessen, auch die Orgel  verdient es aufmerksam betrachtet zu werden. Die Orgel wurde zuletzt  von J.  Helwig umgebaut. Auffallend das Orgelgehäuse durch den reichen bildhauerischen Schmuck mit Gruppen  kleiner Engel die auf zeitgenössischen Musikinstrumenten spielen.

Maria Loreto in Prag war nicht das erste Heiligtum und wie bereits erwähnt eine  Stiftung von Begina Katharina von Lobkowicz  die dazu angeregt wurde als sie den Olmützer Bischof  Kardinal Dietrichstein in Nikolsburg besuchte und so ein Heiligtum kennenlernte.

Mit dem Bau der Kapelle beauftragte sie den Baumeister Giovanni Battista Orsi aus Como  der den Bau 1631 vollendete. Die Wände waren damals  eventuell mit Malerei oder  Sgraffitos versehen. Erst 1664 dekorierte man  auf Kosten der Familie Lobkowicz den Bau nach italienischen Vorbild reichlich  mit Stuck und schmückte sie mit Szenen aus dem Marienleben,

Das Innere der Casa Santa  bestand aus Wandmalereien die das Marienleben darstellten. Der Künstler Frantisek Kunz  war damit befasst. Der Zyklus der Marienlegende  ist leider  nicht vollständig.

Eine ganz besondere Anziehungskraft und von keinem der Besucher versäumt wird, ist die Schatzkammer mit ihrer Fülle an Sehenswertem.Wann diese Sehenswürdigkeit gegründet lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit feststellen. Es gibt über so manche Kostbarkeiten  woher sie stammen keinen näheren Hinweis, doch die Kammer dürfte sich sehr rasch mit Schätzen gefüllt haben.

Das Jahr 1669 bringt  die ersten brauchbaren Informationen und zeigt, dass der hier vorhandene Reichtum  äußerst umfangreich war, und darum im Jahr 1690  erweitert werden musste. 

Als dann das große Vermächtnis der Ludmilla Eva Gräfin Kolowrat eintraf  wurde die Räumlichkeit abermals  beengt, darum entschloss man sich in den Jahren 1699 bis 1702  neue sichere Räume im  vorderen  Trakt  von Maria Loreto einzurichten.

Wenn Herrscher in Verlegenheit kamen, waren  die Gegenstände der Schatzkammer einer großen Gefahr  ausgesetzt, konfisziert zu werden. Und das war  des öfteren der Fall. 

Trotz dieser unliebsamen Vorfälle  die Maria Loreto im Laufe der Jahrhunderte  erleiden musste, verblieben gesamt doch ein ansehnlicher, bemerkenswerter Schatz der böhmischen Kunst  erhalten.

In der ersten Etage der Arkaden sind über 300  Monstranzen, liturgische Gewänder und Geräte aus dem 16. und 18. Jahrhundert  ausgestellt.

Wertvollstes Exponat ist die mit 1698 Diamanten besetzte Monstranz, die nach einem Entwurf  von Fischer von Erlach von Wiener Meister aua vergoldeten Silber gefertigt wurde. Die größte Anzahl der Diamanten stammen von  dem Prunkgewand der Auftraggeberin .

Quellen: Reisebeschreibungen, Bildmaterial  Graupp

https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/LORETO







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