!!!MARIE  TROPSCH



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1910: Samstag  Abend   starb hier mit  69 Jahren  Marie Tropsch, jene Frau die Zeugin des Messer-Attentats am 18. Februar 1853 auf  den jungen Monarchen  wurde.

Sie war die Tochter des Milchmeiers Josef Breiteneder und hatte an dem betreffenden Tag um 12 Uhr 30 den Weg in die Schule der Ursulinen in der Johannesgasse angetreten. Bei der ehemaligen Burgbastei angekommen, sah die damals 12jährige unseren Kaiser aufrecht ::stehen. Der Monarch sah sehr blass aus und hatte ein Taschentuch an den Hals gepresst, von dem Blut floss. Auf dem Boden bemerkte sie ein  großes Messer liegen, während der Fleischhauer Ettenreich einen jungen Burschen auf der Erde festhielt. Es war der Mordgeselle Libeny, der auf die Person des Kaisers ein Attentat verübte. Und den Kaiser am Halse verletzte.

Ettenreich der das Mädchen kannte, rief ihm zu; „Mizzerl, lauf rasch zur  Polizei, es soll sofort jemand  zur Bastei kommen“.

Das Mädchen lief in die Walfischgasse, wo die  Polizeiwachstube war.  Dort riss sie die Türe auf und rief  den sich  mit Kartenspielen die Zeit vertreibenden Polizeisoldaten zu. „Es soll geschwind jemand auf die Bastei kommen, der Ettenreich hält jemanden fest und der Kaiser steht daneben.“

Drei Polizeisoldaten kamen  sofort dem Auftrag nach und nahmen den Mörder fest. Mizzi  Breiteneder  versäumte durch den Vorfall die Schule und musste zur Strafe knien. Als die Oberin später den Grund hörte, beschenkte sie das Mädchen mit einem mit Perlen besetzten Herz. Auch vom Kaiser erhielt Frau Tropsch ein goldenes Herz, welches sie als Reliquie verehrte.

Frau Tropsch hatte im Jahr 1864 den Baumeister Johann Tropsch geehelicht und lebte volle 46 Jahre in glücklicher Ehe. Verflossenes Jahr im Oktober wurde Frau Tropsch über Initiative der Erzherzogin Isabella vom Kaiser in längerer Audienz empfangen und vom Kaiser gleichfalls  vor kurzem ausgezeichnet. Der Monarch erinnerte sich ganz genau an das damals 12 Jahre alte  Mädchen.

Frau Tropsch war seit kurzer  Zeit kränklich und Samstag starb sie. Das Leichenbegräbnis findet Morgen Nachmittag vom Wohnhaus Wien 17. Pezzlgasse 38, statt. Es verlautet, dass der Kaiser einen Vertreter zu der Leichenfeier entsenden werde.

QUELLE: Neues Wiener Journal, 14. Februar 1910. Österreichische  Nationalbibliothek ANNO

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