!!!NATALE  TOMMASI





[{Image src='Natale Tommasi.png'class='image_left'height='400' caption='Natale Tommasi' alt='Architekt' width='322'}]



Natale Tommasi wurde in Tavernaro Trento  am 24. Dezember 1853  als Sohn eines Taglöhners geboren. Auf Vorschlag Michael Stolz erhielt Natale  Stipendien der Tiroler Landstände, die ihm ein Studium in München ermöglichten. In den Jahren 1875 bis 1881 besuchte er die   Hochbau  Abteilung der  kgl. bayer. Polytechnischen  Schule, ab 1877  war er zwei Jahre lang als Assistent  des Architekten Gottfried von Neureutherr. 1879 beteiligte Tommasi  sich mit eigenen Entwürfen an der  Tiroler-Vorarlberger Kunstausstellung in Innsbruck. 1881 wurde er dort zum Stadtingenieur ernannt.

Das Ferdinandeum war seinen Anforderungen als Bewahrer von Kunstobjekten und ..verschiedenen Sammlungen nicht mehr gewachsen. Im ersten Stock herrschte durch  die ständigen Zuwächse  von  Gegenständen das reinste Chaos. Man dachte an einen Umbau.

Die Museumsverwaltung beauftragte den jungen Architekten Natale  Tommasi  ein Objekt auszuarbeiten. Ihr Wunsch war,  eine neue Fassade und ein zusätzliches Stockwerk. Das geschah,  nachdem  bereits mehrere   Projekte anderer Architekten als nicht entsprechend abgelehnt werden mussten.

Tommasi der damals schon die Stelle eines Stadtingenieurs bekleidete, hatte eben nach seinem Entwurf den schmucken Neubau für die höhere Kunstgewerbeschule in Innsbruck beendet die allgemeine Beachtung unter den Fachleuten fand. Natale Tommasi übertraf all  ihre Erwartungen, denn mit ihm hatten sie  endlich  einen begabten Künstler und Könner der den gestellten Aufgaben gerecht wurde. Somit hatten die Tiroler Landstände in einen jungen Mann investiert, das ihnen nun zugute kam.

Die Höhenverhältnisse des Parterregeschosses und des ersten Stockes sowie die Fensteraxen musste er natürlich vom alten Bau übernehmen, doch wusste er schon die Gesamtwirkung dieser Teile durch eine  Verbesserung der verschiedenen Fenster  nach dem Prinzip  der Subordination zu veredeln. Diese vorteilhafte Wirkung, die er erzielte, wurde  erhöht durch die geschickte Anpassung der Verhältnisse des zweiten Stockwerkes das er neu  auszusetzen hatte.

Außer dieser notwendigen Verbesserung der Grundverhältnisse und der Massenwirkung der Fassade wusste er ihr aber ferner durch einen trefflich  komponierten reichen Schmuck im schönsten Stil der italienischen Hochrenaissance einen Charakter  palastartiger  Monumentalität zu verleihen, der die Erinnerung an die vorherige, spießbürgerlich magere, durchaus unkünstlerische  Ausstattung der Fassade wie von einem Alp befreit.


%%center
[{Image src='Ferdinandeum.png'class='image_block'height='500' caption='Ferdinandeum' alt='Innsbruck' width='853' popup='false'}]
%%



In der Mitte des Baues gab Tommasi  drei Portale an, zu denen eine Freitreppe, sowie zu beiden Seiten zwei  geschweifte Rampen emporführen, letztere werden jedoch schwerlich ausgeführt werden, indem die Mittel  dafür derzeit nicht vorhanden sind. Auf dem Podest vor den Portalen sollten nach Tommasis Entwurf  6 dorische Säulen einen vom ersten Geschoss vorspringenden Balkon tragen. Ebenso sind die zwei übrigen Geschosse des Mitteltraktes durch Pilasterordnungen, sowie je drei große  reich umrahmte Rundbogenfenster  mit schönen Zwickelfiguren weiblicher Allegorien betont. Auch die Fenster der Seitenflügel sind mit schön profilierten Rahmen eingefasst und mit durchbrochenen Giebeln bekrönt. Ein prächtiger  Fries von Girlanden tragenden Putten, welche Medaillons mit Büsten berühmter Tiroler Künstler darin halten, schließt das erste Stockwerk ab, während das zweite über den Fenstergiebeln die Büsten von Tiroler Dichtern und Gelehrten zeigen wird und durch eine stattliche Ballustraden  Attika abgeschlossen wird.

Den Mitteltrakt  schließt endlich eine Kuppel über einen Rundsaal ab, welche leider in der Ausführung hinter dem Projekt an Schönheit zurückgeblieben ist.  Der stattlichen Komposition soll auch die Gediegenheit des Materials der wichtigen Zierglieder und dekorativen Details entsprechen. Nur das Hauptgesims und die Ballustrade bestehen aus weißen Trientiner Kalkstein, die zahlreichen Büsten aus schönen weißen Statuärsttein aus Arco; die Friese und Zwickelfiguren aus gutem gelblich rot gebrannten Ton hergestellt  werden welcher aus einer, unter den Architekten Leitung hier eingerichteten Terrakotta Brennerei hervorgeht. Sämtliche figürlichen Bildhauerarbeiten sind oder werden  noch von dem talentvollen Bildhauer  Spagnoli aus Isera bei Roveretto ausgeführt. Nur einige  Torsos als Füllungsfiguren des dorischen Frieses sind von einem Ornamentisten etwas flüchtiger hergestellt worden und  sich  sogleich fanden sich einige Nuditäten so fand die   klerikalen Clique  willkommenen Anlass, einen kombinierten Angriff  zugleich gegen die mittelmäßige  Abführung und den unsittlichen Charakter dieser harmlosen Füllungsfiguren  zu unternehmen.  Nun kommt es an wie die Majorität  des Ausschusses des Museums aus  unverständlicher Friedensliebe dem Ansinnen jener Frommen, jene anstößigen Figuren mit einem Schaden von  mehreren hundert Gulden zu entfernen, oder ob die Sache einschlafen wird. Außer dieser Clique  hatte sich niemand daran gestoßen, es grenzt an eine kolossale  Lächerlichkeit, dass  man Nackte aus der Kunst und Dekoration  ausmerzen  wolle
.
Durch das Aufsetzen des zweiten Stockwerkes entstanden 10 neue Kabinette und sieben Säle und es ist zu hoffen, dass nun genügend Platz und Ordnung unter den Objekten  herrschen werde.

Die neue  Fassade wird einen stattlichen Abschluss in der betreffenden Straße bilden und jedem Ankömmling dessen Schönheit  sofort ins Auge stechen.
 
Am 11. März 1899 hatte der Kaiser  dem Ingenieur bei der k. k. Statthalterei  in Triest Natale Tommasi, das Ritterkreuz des Franz Josephs Orden verliehen. Diese Auszeichnung galt einem  praktisch vielseitig bewährten Künstler, der mit seiner größten und reifsten Schöpfung der Marine Pfarrkirche „Madonna del Mare“ in Pola, den Höhepunkt genialer Schaffenskraft erreichte. Seine praktische  ersprießliche Tätigkeit zuerst in Innsbruck, dann in Görz und zuletzt in Triest entwickelt. Zu den vielen  künstlerischen und architektonischen Arbeiten, welche Tommasi leistete, gehörten auch der Bau des neuen  Staatsgymnasiums in
Pola, die Restaurierung die davor liegenden Porta gemina und die Restaurierung der altehrwürdigen, vom Zahn der Zeit  und auch vom Unverstand  früherer Generationen hart mitgenommenen  Euphrasianischen Basilika in Parenzo, eine Arbeit, welche die höchste Anforderung an den Künstler stellt. In Ansehung  seiner Verdienste als Restaurator der antiken Bauwerke in Parenzo und  Pola ist Tommasi von der k. k.  Zentral Kommission für Kunst und  historische Denkmäler  zu ihrem Korrespondenten ernannt worden  und die älteste  Akademie der bildenden  Künste in Rom hat ihn in die  Zahl ihrer Mitglieder aufgenommen, womit auch der Professor Titel verbunden ist. Schließlich sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Tommasi  ein zur Ausführung bestimmtes vollständiges Projekt für die Restaurierung  des historisch und als Kunstobjekt berühmten Castello del Buon Consiglio in seiner Vaterstadt  ausgearbeitet und mehrere Publikationen technischer und künstlerischen Natur veröffentlicht hatte.


%%center
[{Image src='Pola staatsg.png'class='image_block'height='400' caption='Staatsgymnasium' alt='Pola' width='667' popup='false'}]
%%


Im Jahr 1898 hielt Natale Tommasi in der Leo Gesellschaft einen Vortrag über die von  ihm erbaute  neue Kirche in Pola.

Die Nachricht des Levantiner Boten im November 1899 bringt folgende Meldung: „Die Leiche des Marinekommandanten Admirals Freiherrn von Sterneck ist seinerzeit  provisorisch im Marine Friedhof  beigesetzt worden. Nachdem nun das von der Witwe Lydia Freifrau von Sterneck gestiftete Mausoleum in der Votivkapelle der neuen Marien Pfarrkirche fertig gestellt ist, es ist ein glänzendes Werk des Erbauers  der Kirche, Professor Natale Tommasi, hat die Marinesektion des Reichskriegsministeriums die Übertragung der Leiche in die definitive Ruhestätte auf den 4. Dezember anberaumt.

Natale Tommasi bemühte sich im Dezember 1900 sehr intensiv um eines der schönsten  und prächtigsten  Baudenkmäler aus der Zeit des prunkliebenden Fürstbischof Kardinal Clesio  des Castello del  Buonconsiglio das er einer  vollkommenen Restaurierung zuführen  wollte.

Das Castell, bis zum Jahre 1795 Sitz des Fürstbischofs, wurde 1796 von Napoleon in Beschlag genommen und dann unter der österreichischen Regierung zur Unterbringung verschiedener Staatsmännerverwendet. Vom Jahr 1811 bis zur Jahrhundertwende diente dieses herrliche Bauwerk fast ausschließlich als Kaserne.

Der Architekt Tommasi erhielt nunmehr den Auftrag ein Projekt auszuarbeiten, das die vollständige Restaurierung  umfassen sollte. Vor einigen Tagen versammelte sich in Trient eine gemischte Kommission, an welcher in Vertretung des 14. Korpskommandos FML. Pinter, Statthalterei Rat Mensburger, die Militärbehörden, der Konservator Prof. Schmölzer teilnahmen.

Das Castell wird in das Eigentum des Ministeriums des Innern übergehen, die Instruktionskommission selbst bezeichnete  die Lokalitäten, welche wegen „ihres künstlerischen Wertes“ zuerst in  Angriff  genommen und schon demnächst von den Truppen geräumt werden sollen. Diese Arbeiten erleiden keinen Aufschub und werden unter der Leitung des Oberingenieurs Tommasi  mit Beschleunigung weitergeführt werden, so dass binnen wenigen Jahren gänzliche Wiederherstellung zur vollendeten Tatsache geworden sein wird.

In Pola  dem Hauptkriegshafen der österreichisch ungarischen Flotte bildet die Basilika „Madonna del Mare“ eine Ruhmeshalle unserer glorreichen Kriegsmarine. Auf stolzer Höhe am Hafen erhebt sich der herrliche, vornehme Bau mit den Marmorfassaden und einem schlanken  Turm der den Seefahrern der Adria  von weitem willkommen heißt.

Der Grundstein wurde im Mai 1891 in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers gelegt. Der Nachfolger Sternecks, Admiral  und Marinekommandant Freiherr von Spaun förderte das Werk aufs kräftigste, so dass die Kirche am 2. Dezember 1898 zum 50jährigen Jubiläum der Regierung Sr. Majestät eingeweiht werden konnte. Dem Admiral und Marinekommandanten Grafen Montecuccoli verdanken wir es, dass die Kirche nunmehr ihrer Vollendung entgegen geht.







%%center
[{Image src='Marinekirche.png'class='image_block'height=400' caption='Marinekirche' alt='Pola' width='498' width='498' width='498' width='498' width='498' width='498' width='498' width='498' width='498'}]
[{Image src='Marinekirche 22.png'class='image_block'height='300' caption='Innere' alt='Marinekirche' width='510'}]
%%


Der Erbauer Architekt Professor Natale Tommasi, der gegenwärtig als Statthalterei-Oberingenieur in Innsbruck wirkt, ist der begeisterte Baumeister, welcher der alten Stadt Pola  „Pietas Julia“ neben den bedeutendsten noch vorhandenen Baudenkmälern aus der Blütezeit der römischen Baukunst sowie Überresten aus der byzantinischen und venezianischen Stilepochen einen ebenbürtigen Monumentalbau herzustellen vermochte.

Dem architektonischen und ornamentalen Charakter  des Baues entsprechend, wurden auch das Material gewählt. Es sind istrischer, griechischer, carrarischer und andere Marmorarten, sowie ägyptischer Alabaster und  Porphyre verwendet worden.

Die figuralen und ornamentalen Dekorsteinen bestehen aus Glas und Marmormosaik.

Die Fassaden der Kirche  und des Turmes sind aus roten schmalen und breiten Schichten.

Die Säulenschäfte sind aus rotem und anderen Marmorarten, die Basen und Kapitäle aus weißen Marmor hergestellt. Alle Marmorarten sind geschliffen und poliert. Der Vorbau  des Hauptportales wird links und rechts von vier gekuppelten Säulen getragen, welche wiederum auf Löwen ruhen, deren Leiber fischartig enden. In den fünf Nischen oberhalb des Portales sind die Carrara Marmor Figuren der Heiligen: , Andreas, Josef, Barbara, Nikolaus und Policarpo, in den anderen Nischen und im Halbkreis des Portales goldenen Mosaik Figuren aufgestellt. Das Mittelschiff erhebt sich über den beiden Seitenschiffen sowie über den kreuzschiffartigen Vorbauten und endet in der traditionellen Apsis. Den galerieartigen Bau zwischen der Kirche  und dem Turm bildet die Taufkapelle, durch welche die Kirche mit dem Turm verbunden ist. Eine das Kreuz tragende Engelsfigur überragt den Turm. Die Bedachung des Turmes sowie der ganzen Kirche ist aus getriebenen Kupfer hergestellt,

Durch das Hauptportal  tritt man in das Innere. Das Bronzetor trägt Reliefdarstellungen von Szenen aus dem alten Testament. Beiderseits wird das Mittelschiff von den Seitenschiffen durch eine Bogenreihe getrennt. Die Säulenschäfte und die Basen sind aus  numolitischer  Breccia und die Kapitäle aus Carraramarmor. Ein Kapitäl  trägt das Porträt des Erbauers. Architekten Tommasi.

Der Fußboden der Kirchenschiffe besteht aus  Marmorplatten und derjenige  des Presbysterium aus Marmormosaik. Die Wände der Schiffe sind aus geschliffenen und polierten Marmorblöcken und die Querbögen aus bunten Marmor hergestellt; dagegen haben diejenigen des Prespyteriums eine antike  Marmorverkleidung. 

Das sichtbare Traggebälk aus Teakholz in Naturfarbe ist polychromiert und mit vergoldeten Rosetten verziert. Der Hauptschmuck des Innern bilden die Glas und Marmormosaik  Gemälde, die unter der Leitung von Tommasi in Rom hergestellt wurden.  In dem Fries oberhalb der Arkadenreihen und an der Innenwand der Hauptfassade wird durch 29 Bilder das  Leben der Madonna dargestellt; in der oberen Galerie befindet sich das Hauptbild  der Apsis Kalotte : „Die Märtyrer und Jungfrauen widmen die Krone der  „Madonna del Mare“ Die Himmelskönigin ist als Schutzherrin der Seeleute dargestellt.

Den Hauptaltar überragt ein auf vier reich geschmückten   Alabaster Säulen  ruhender Marmor    Baldachin, den die Statue des Erlösers krönt.

In der Gruft  unter der Votivkapelle ruht der am 5.  Dezember 1905  verstorbenen Marinekommandant Maximilian  Daublebsky, Freiherr von Sterneck zu Ehrenstein.

Innsbruck hatte im Jahr 1908  eine neue Verschönerung durch ein repräsentatives Gebäude erfahren. Die Innsbrucker Nachrichten bemerken über das neue Postgebäude folgendes:

„Das neue Postgebäude hätte ein Schaustück ersten Ranges, eine architektonische  Haupt Sehenswürdigkeit Innsbrucks werden können, und der Staat  hätte gewiss ein Interesse daran gehabt, an einem seiner  wenigen großen Fremdenverkehrszentren ein Musterbauwerk zu errichten. Doch unser neues Postgebäude unterscheidet sich kaum im Äußeren, noch weniger im Inneren von ähnlichen ärarischen Bauten der letzten zwei Jahrzehnte, und es bleibt nur die eine Hoffnung übrig, dass es sich wenigstens als praktisch erweist. Zur Zeit sind  dort bloß die Direktionsämter eingerichtet ; die Kanzleien und Schalter für den Parteienverkehr, die Telegrafen. Und Telefon Einrichtungen werden erst Mitte Jänner in Betrieb kommen.





%%center
[{Image src='innsbr Post,,.png'class='image_block'height='400' caption='Postgebäude' alt='Innsbruck' width='473'}]
[{Image src='Innsbr Post.png'class='image_block'height='300' caption='Innere' alt='Post' width='373'}]
%%


Der in der deutschen Renaissance ausgeführte Bau, ein Werk des Architekten Oberingenieur Natale  Tommasi, erhebt sich an der Ecke der Maximilianstraße und Fallmereyerstraße steht nach allen Seiten frei. Die an der Maximilianstraße befindliche Hauptfassade weist einen Mittelbau mit Giebel auf.  An der rechten Seite erhebt sich ein schlanker Vorbau, während links ein Erker den Abschluss bildet und an der Ecke gegen die Fallmerayerstraße ein mächtiger Turm mit einer großen transparenten Uhr  emporstrebt.

Die Turmuhr wurde von dem hiesigen Uhrmachermeister Bernhard Leitner geliefert. Sie ist nach demselben  System wie die Uhren an der Handelsakademie und im Schloss Mentelberg konstruiert mit selbsttätigen elektrischen Aufzug, so dass sie keiner weiteren Wartung bedarf. 

Durch fünf  hohe Tore in der Maximilianstraße gelangt man in ein geräumiges Vestibül. Die Wände sind unten mit Marmor bekleidet, oben mit einfacher Stuck Ornamentik in Weiß und Gold geschmückt.......

Der Festakt der Eröffnung des imposanten Bauwerks fand am 18. Jänner 1908, in Anwesenheit des Sektionschefs  und Generaldirektors Dr. Friedrich von Wagner-Jauregg statt.
Im Jahr 2009 wurde  das einst bewunderte Postgebäude zum Verkauf angeboten, denn man es  nicht mehr zeitgemäß..

Tommasi kannte nicht nur jeden Baustil, nahm als Restaurator von Bauwerken und Altertumsforscher in Österreich unbestritten  den ersten Platz ein und war auch im Ausland als solcher bekannt. Seine archäologischen Kenntnisse  in der Architektur einerseits, seine Vorliebe für den klassischen Baustil, andererseits waren bei diesen Arbeiten seine getreuen Mitarbeiter , und wie kein anderer war er imstande, sich in den Ideengang des ursprünglichen Projektanten und Meisters hineinzuleben und  Arbeiten so auszuführen, als ob  sie aus einem Gusse wären.

Er restaurierte seinerzeit das bekannte goldene Dachl in Innsbruck, die kaiserlichen Baudenkmäler in Pola  (Amphitheater, Augustustempel, die Porta Gemina, Bogen der   Sergier, die  weltberühmte Basilika in  Parenzo usw). Er beschäftigte sich auch mit Ausgrabungen.



%%center
[{Image src='Riva inviolata.png'class='image_block'height='400' caption='Kirche' alt='Riva' width='649' popup='false'}]
%%

Außerhalb der Landeshauptstadt  galt in den letzten Jahren seine Tätigkeit  der baulichen Restaurierung der  Inviolata   Kirche  in Riva,  für welches Baudenkmal er auch die  weitere Pläne zu dessen gänzlicher Restaurierung verfasst hatte. Ferner besorgte er den Neubau des Schulhauses in Avio und hatte die Projekte für mehrere in Südtirol gebaute Schulhäuser  verfasst. Mit der Ausführung von Ehren- und Grabdenkmälern hatte sich Tommasi ebenso beschäftigt, wie mit Theaterbauten.

Ferner hatte Tommasi das  fürstbischöfliche Seminar  in Trient projektiert und unter  seiner artistisch  technischen  Leitung ausgeführt. Dieser ist ein Palast  in italienischer  Renaissance, welcher den bestehenden alten Renaissance  Palästen  würdig zur Seite  steht  und mit allen Anforderungen der Hygiene versehen ist.  Gleichzeitig hatte  er auch die Basilika in  Baselga  di Piné bei Trient projektiert  und ausgeführt.  Weiters für die neue  Fassade samt neuem Turm und Restaurierung des Domes  für die neue Kirche Madonna della Misericordia;

Außerdem hatte Tommasi im Laufe der Jahre  andere Projekte verfasst, darunter solche für die interprovinzielle Irrenanstalt in Triest, worüber eine Abhandlung erschienen ist.

In Trient wurde 1910 vom Architekten  Natale Tommasi angefertigte Projekt zu einem Palast für Bibliothek, Museum und  Palestra ausgestellt. Das Gebäude befindet  sich an der  Piazza d'Armi und würde mit einem Mindestaufwand von 300.000 Kronen  hergestellt sein.

Wie die Innsbrucker Nachrichten am 23. März 1923  bekanntgeben, ist Natale Tommasi am 21. März 1923  im Alter von 70 Jahren gestorben


__QUELLE:__  Österr. Ill.Zeitung 26. Jänner 1908 S 15, Der Ziviltechniker 1. Jänner 1901 S 4,Innsbrucker Nachrichten  29. März 1884 S 7, Bautechniker 21, März 1884 S 1,Lavantaler Bote 25. November  1899 S 5, und Bilder ANNO Österreichische Nationalbibliothek 




https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/NATALE_TOMMASI

>[Zurück zur Übersicht über alle Beiträge|Wissenssammlungen/Essays/Historisches_von_Graupp]









[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]











[{ALLOW view All}][{ALLOW comment All}][{ALLOW edit Graupp}][{ALLOW upload Graupp}][{ALLOW delete Graupp}]