!!!ODELSTEINHÖHLE




[{Image src='Odelstein.png'class='image_left'height='300' caption='Odelsteinhöhle,Aragonitkristall,Foto Graupp' alt='Steiermark' width='301'}]


Die Odelsteinhöhle  befindet sich   am Nordhang des Grieskogels bei Johnsbach, einem der schönsten Gebiete der Steiermark und ist ein besonderer Anziehungspunkt  für Geologen, Mineralien und Höhlenforscher.

1909:  Die drei Höhlenforscher aus Wien, die Studenten  Rudolf Freiherr von Saar, Fritz und Alois Hobelsberger, haben die Erforschung  der Odelsteinhöhle vollständig durchgeführt. Der Eingang zur Höhle liegt an der Ostseite des Oldensteins gerade gegenüber den Häusern  des Kölblwirtes in einer Höhe von ungefähr  1300 m. Er gleicht einem  mannshohem breiten  Tor und ist seit kurzem durch ein Eisengitter geschützt. Die Höhle verläuft von Südost nach Nordwest. Betritt man die Höhle so wird man von einen 8 m langen Vorraum empfangen, von welchem   Felsspalten in die Höhen ziehen und in ein kurzes  Schliefloch abzweigt. Da sich die Decke senkt, ist man gezwungen auf allen.  Vieren zu kriechen, um in die eigentliche Höhle zu gelangen. Ein  3 m hoher und breiter  Gang schließt sich an, der Boden ist mit Gesteinsbrocken bedeckt, die Decke ziemlich glatt, hie und da kleine Tropfsteine und Sinterbildungen. Gegen Südosten endet der Gang mit  einer gewölbten Erweiterung und einigen  kurzen Schliefröhren. Nach Nordwesten geht es abwärts geneigt weiter und gelangt in eine 60 m  gleich großen Gang, der sich dann verengt und nach wenigen Schritten betritt man eine noch größere Halle von 10 m Höhe. Hier gibt es eine Wegteilung, einer über glatte Feldplatten, sehr schwierig, während sich unten am Boden  gleichfalls eine Öffnung zeigt. Nach zirka 30 m  münden beide Gänge wiederum in eine weite Halle, die gegen Nordwest immer höher  und höher wird und als großer  Dom endet. Ein Hindernis waren nun gewaltige Felstrümmer  die überklettert werden mussten. Vom höchsten Block muss über eine Holzleiter  das Niveau des Domes erreicht  werden. Die Wände sind zerklüftet, von Felsspalten durchzogen und an manchen Stellen mit Sinterbildungen, Kristallen und  Tropfsteinen überzogen. Über ein enges Wasserloch gerade in  nordwestlicher Richtung geht es weiter und führt zu einer Auswölbung  die unter dem , Haupteingang gelegen und durch ein kleines Loch verbunden ist. In zwei parallelen, engen Schliefern, deren Wände  vollständig mit Topfsteinen, Aragonitkristalldrusen und herrlicher Eisenblüte bedeckt sind. Sie gelangen wieder in eine Höhle die reicher mit  Tropfstein- und Kristallbildungen ausgestattet war. Seltsames Gebilde war hier anzutreffen. Über nasse Platten die nur mit  Seilsicherung und Mauerhaken bewältigt werden konnte um die vielversprechenden Nebengänge zu erreichen und den sehenswertesten Teil der Höhle, da die Decke  hier in ihrer ganzen Ausdehnung mit wundervollen, rein weißen Tropfsteinen und Vorhängen übersät, die Wände  viele Meter weit mit  weißer und malachitgrüner Eisenblüte und Aragonitdrusen bedeckt sind. Der Boden des einen Nebenganges besteht  ganz aus  Sinterpolstern und  und werdenden Stalagmiten. In einer weiteren Halle  war ein Vorwärtskommen äußerst langsam, da alles sehr glitschig  war. Glaubte man, am Ende zu sein, doch in einer Ecke  entdeckte   man  noch ein enges Loch,  mit dem Bauch durch die Röhre, deren Boden mit Schwemmsand bedeckt ist. Durch eine Öffnung die nur mit größter Mühe  bewältigt werden konnte, durch eine lehmige Röhre kam man endlich in eine kleine Felsgrotte, die  die prachtvollsten Tropfstein- und  Kristallformationen zeigt. Damit war das Ende der Odelsteinhöhle  erreicht und mit ihr eine Wunderwelt der Natur.

__QUELLE:__  Dillinger Reisezeitung, 1. Februar  1910, S 2, ANNO Österreichische Nationaöbibliothek


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