!!!PRATER 1945



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Noch im November 1945 sah es im Prater wüst und öde aus.  Wo früher gepflegte Wege  und Rasenflächen waren gibt es nur mehr ein wüstes Durcheinander von Schutt und Eisen, und das rauchgeschwärzte Blech  im Wind  misstönig scheppert. 

Wo einst die Buden standen, gibt es nur  Haufen von Schutt und Asche. Gleich zu Beginn des Praters, das große Gebäude des Zirkus Busch, es war einmal, jetzt ist es eine traurige Ruine. Das Lustspieltheater, die Hochschaubahn, die Grottenbahn, der Eisvogel, die Gulaschhütte, der Walfisch. Präuschers Panoptikum, das Varieté Leicht,  das Pferderingelspiel mit den Ponys, 
die Biologische Versuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften, nichts als Trümmer..  Der Swoboda, der Prohaska, die vielen Kinos und Ringelspiele, alles verbrannt, zerstört, vernichtet.

Das Riesenrad, das in den Jahren 1897/98 von Ingenieur  Hitchins der Londoner Firma Besset erbaut wurde, ragt aus den Trümmerfeld  erstarrt  und dreht sich nicht mehr zum Rummel der Pratermelodien,   eine ausgeglühte Ruine aus Eisen und Stahl, verbrannt die 30 Aussichtswaggons, verbrannt das Betriebs- und  Maschinenhaus, nur das 65 m Stahl- und Eisengerippe des imposanten Rades ist erhalten geblieben. Das Schicksal des Riesenrades ist ganz ungewiss. Ob es sich jemals wieder drehen wird, ob es je wieder zur Nachtzeit sein Lichterglanz über dem Häusermeer von Wien  erstrahlen wird.

Aber nicht nur das Riesenrad ist den Kämpfen um Wien zum Opfer gefallen. Keine  Vergnügungs- und Gaststätten, an denen der Prater so reich war, keine Schau- und Belustigungsbude ist erhalten geblieben. Doch eine Schießbude und ein Karussell, das ist auch  alles, was von dem Untergang verschont geblieben ist. Traurige Spuren der großen Vergangenheit des Praters.

Schießstätten, Spielhallen, das Geisterschloss, selbst die Liliputbahn und der „Calafati“  gab es nicht mehr. Nur die drei Lokomotiven der Liliputbahn stehen auf den Geleisstümpfen. Wo das Hotel „Mysteriös“ gestanden ist erhebt sich nur noch die  Eingangstafel mit der geheimnisvollen Aufschrift.

Der Prater muss wieder erstehen, darum ist  bald nach der Befreiung  Wiens eine Praterbetriebsgesellschaft mbH., entstanden.

Auch die Gemeinde Wien war daran interessiert den Prater wieder entstehen zu lassen und  hat in der Abteilung für Stadt Regulierung den Plan für den Wiederaufbau  und die Neugestaltung des Praters ausgearbeitet. Das gesamte Territorium vom Winterhafen über das Lusthaus bis zum Praterstern hinauf, soll gänzlich neu gestaltet werden. Vieles hat man sich vorgenommen, nicht alles  wurde ausgeführt, z. B. Ein Operettentheater, auch die einmalige und einzigartige  Atmosphäre die der  Prater  einst ausgestrahlt  hatte  konnte nicht mehr erreicht werden. Jeder der den Prater gut kannte war daher enttäuscht, es war nicht mehr sein Prater.

__QUELLE:__   Verschiedene Zeitungen der ÖNB

__HINWEIS:__  197  Der Prater



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