!!!Notiz 025: 130 Jahre Puch Fahrräder
von __[Martin Krusche|User/krusche martin]__

Wolfgang Wehap ist einer der versiertesten Kenner, was Puch Fahrräder betrifft. Dazu hat er gemeinsam mit Walter Ulreich die erste komplexe Monographie zum Thema verfaßt: ''„Die Geschichte der Puch-Fahrräder“''. Diese Publikation wird inzwischen von Wehaps ''„Der Löwe mit dem Sportlerherz“'' (Die Geschichte der Junior-Fahrradwerke) flankiert. Auf der anderen Seite findet man ''„Das Steyr-Waffenrad“'' von Walter Ulreich.
[{Image src='notiz025a.jpg' caption='Wolfgang Wehap (links) und Walter Ulreich im Grazer Puch-Museum. (Foto: Martin Krusche)' align='left' width='400' height='300'}]

Wichtige Literatur, weil die Geschichte des Fahrrades unter anderem davon handelt, daß die Entwicklung dieses Fahrzeugtyps damals viele technische Grundlagen für die aufkommende Automobilindustrie geschaffen hat. Außerdem spielen allerhand zeitgeschichtliche Faktoren eine Rolle, von denen man aus diesen Büchern erfährt.

Hinzu kommt, daß sich Wehap seit Jahren mit diesem Teil der Technologiegeschichte in Graz und in der Steiermark befaßt. Dazu bietet übrigens eine [Fahrrad-Website|http://graz.radln.net/cms/ziel/25359581/DE] den Interessierten eine Fülle von Geschichten und Informationen an, auch viel historisches Bildmaterial.

Nun schrieb Wehap via Social Media: ''„Noch ein wichtiges Jubiläum: vor 130 Jahren eröffnete J. Puh seine eigene Fahrradwerkstatt im Volksgarten.“'' Die Schreibweise nennt noch Janez Puh. Der Altmeister war ethnischer Slowene.
[{Image src='notiz025b.jpg' caption='Die Fahrrad-Monographie im Weishaupt Verlag.' align='right' width='250' height='298'}]

Die älteste erhaltene Rechnung, von der wir wissen, ist dann schon mit Johann Puch ausgeführt, also in eingedeutschter Schreibweise, und erging an den Likörfabrikanten Josef Mlekus. Sie stammt vom 2. Juli 1989 und bezieht sich auf ein Knabenfahrrad mit Werkzeugtasche. Im Buch von Ulreich und Wehap ist ein Faksimile dieser Rechnung zu sehen. Die Autoren meinen, in diesem Jahr seien bisher noch keine selbst produzierten Fahrräder nachzuweisen, aber Puch warb in Grazer Blättern mit klingenden Markennamen wie Dürkopp, Humber etc.

Aus verfügbaren Quellen legt sich der Schluß nahe, daß Puch in der Saison 1890 mit eigenen Produkten auf den Markt ging, und zwar zwischen Anfang März und Mitte Mai. Daraus darf man folglich schließen, daß Puch vor 130 Jahren, eben 1889, begonnen hat, Fahrräder quasi fabriksmäßig zu bauen.

Das berührt nun zwar nicht unmittelbar die drei Jubiläen, wie sie 2019 im Johann Puch Museum Graz betont werden, denn da geht es um Nachkriegsfahrzeuge. Aber der Familienname des Altmeisters wurde zur Weltmarke und hat heute noch in der Steiermark eine besonderen Klang. Das ist ein schönes Detail in dieser Geschichte.

>[Die Notizen-Übersicht|Wissenssammlungen/Essays/Mensch_und_Maschine/Haflinger/plauderton]
>[Die Hauptseite|Wissenssammlungen/Essays/Mensch_und_Maschine/Haflinger]


[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]