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Prachensky, Markus#

* 21. 3. 1932, Innsbruck (Tirol)

† 16. 7. 2011, Wien


Maler und Graphiker


Er wurde am 21. März 1932 als Sohn des renommierten Malers und Architekten Wilhelm Nicolaus Prachensky in Innsbruck geboren.


In Wien studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Architektur in der Meisterklasse Lois Welzenbacher. Ab 1953 widmete er sich auch dem Studium der Malerei. Sein Frühwerk war von Mondrian beeinflusst, doch ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entwickelte er dann eine unverwechselbare, am internationalen Informel orientierte, expressive Malweise und setzte jahrelang nur ein vehementes Rot ein.

Später erweiterte er seine Farbpalette um die Farben Grün, Violett, Schwarzbraun und Gelb, kehrtre allerdings Mitte der 1990er wieder zum Rot zurück.

1956 war er Mitbegründer der Gruppe um die Galerie St. Stephan (mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Arnulf Rainer).

Er arbeitete in Deutschland und Frankreich und übersiedelte 1967 für zwei Jahre nach Los Angeles. In Folge unternahm Prachensky viele Reisen nach Italien sowie in den Nahen und Fernen Osten. Er ließ sich von den Farben und Formen südlicher Landschaften und Architekturen inspirieren und dokumentierte seine Eindrücke durch zahlreiche Bilder. Aufsehen erregte der Künstler 1959 mit der Aktion "Peinture liquide" im Wiener Theater am Fleischmarkt, bei der er Leinwände von oben mit Farben übergoss.


Er hielt sich viele Jahre im Ausland auf, u.a. von 1967 bis 1971 in den USA und in Mexiko. Er schuf Wandbilder (Verwaltungsgebäude der Austrian Airlines in Wien), Glasfenster und Gobelins und war auf zahlreichen Ausstellungen präsent.


1983 wurde er Professor an der Wiener Akademie der Bildenden Künste und Leiter der Meisterschule für Malerei, wo er 2000 emeritierte.


Der Künstler wurde in zahlreichen Einzelausstellung gewürdigt. 2002 widmete ihm das Belvedere "dem wichtigsten Vertreter des abstrakten Expressionismus dieses Landes" anlässlich seines 70. Geburtstags eine umfangreiche Retrospektive. 2007 war ihm eine Schau mit alten und neuen Werken im Essl Museum gewidmet, seit den 1970er Jahren stellte er seine neuen Werke regelmäßig in der Wiener Galerie Ulysses aus. Am 22. Juli 2011 eröffnete in der Salzburger Galerie Welz eine Soloschau.

Prachensky ist Österreichs einziger konsequenter informeller Tachist geblieben und er ist aus dem Kanon der heimischen Kunst nach 1945 nicht wegzudenken.


Markus Prachensky starb am 16. Juli 2011 in Wien.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, 1992
  • Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, 2000
  • Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst, 2003
  • Berufung in die Kurie für Kunst des Österreichischen Ehrenzeichens, 2001
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2007

Werke (Auswahl)#

  • "California-Paintings"
  • "Etruria"-Serie,
  • VUmbriaV-Serie
  • "Rot auf Weiß - Sankt Stephan", 1960 (in der Galerie St. Stephan entstandene, zehn Meter breite und 2,80 Meter hohe Bild )
  • Gestaltete Glasfenster (unter anderem St. Marien in Enns, 1975) und
  • Tapisserien

Literatur#

  • M. Prachensky, Retrospektive 1954-88, Ausstellungskatalog, Innsbruck 1989
  • W. Fleischer, M. Prachensky, 1990

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: K. Ziegler, I. Schinnerl