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Morath, Inge#

* 27. 5. 1923, Graz

† 30. 1. 2002, New York


Fotografin


Inge Morath, Sondermarke
Inge Morath, Sondermarke
Foto: © Österreichische Post

Inge Morath wurde am 27. Mai 1923 als Inge Mörath in Graz geboren.

Bald darauf übersiedelte sie mit ihren Eltern Edgar und Mathilde Mörath, beide Wissenschaftler, nach Deutschland. Durch weitere häufige (berufsbedingte) Wohnungswechsel lebte Inge Morath mit ihren Eltern und ihrem Bruder in München, Berlin und Frankreich.

Sie kam aber immer wieder nach Graz zu Besuch zu ihren Großeltern, die sie auch sehr prägten. Die Familie mütterlicherseits hatte ihre Wurzeln in der ehemaligen Untersteiermark (Slowenien), ein Großvater arbeitete mit einer Großformatkamera, der andere Großvater hatte einen Stammplatz in der Oper und weckte ihr musisches Interesse. Ihre Großmutter Alexandra Mörath hatte eine Drogerie, in der sie unter anderem den Tabakersatz aus Kräutern "Mörathon", das in der eigenen chemischen Fabrik hergestellt wurde, vertrieb.

Nach ihrem Studium in Berlin und Bukarest war sie nach Ende des 2. Weltkriegs als Journalistin in Salzburg tätig, dann arbeitete sie in Wien. Von 1946 bis 1949 arbeitete sie als Herausgeberin und Übersetzerin für den United States Information Service, schrieb literarische Texte und Hörspiele für den neugegründeten Radiosender „Rot-Weiß-Rot“, Artikel für verschiedene Magazine und arbeitete als "picture editor" für die Kulturzeitschrift Heute. Unterstützt vom Fotografen Ernst Haas konnte sie 1949 nach Paris übersiedeln, wo sie für die Fotoagentur Magnum Texte verfasste.

1951 heiratete sie den Journalisten Lionel Birch und übersiedelte zu ihm nach London, wo sie das Fotographen-Handwerk bei Simon Guttmann erlernte.

1953 wurde sie als Fotografin bei Magnum angestellt. Sie machte sie Standfotos von John Houstons Film "Moulin Rouge" und in Folge fotografierte sie für Zeitschriften wie Life, Vogue und Paris Match. Ihr Beruf als Fotografin führte sie in den Iran, Irak, nach Syrien und Jordanien (1956), entlang der Donau (1957 und 1958), nach Mexiko, Tunesien, Österreich, Tschechoslowakei, Italien, Deutschland und in die USA .

Im Jahr 1956 veröffentlichte Inge Morath ihr erstes Buch "Guerre à la tristesse". Gleichzeitig wurde ihre erste Ausstellung in der Galerie Würthle in Wien eröffnet.

Ende der 1950er Jahre arbeitete sie häufig für Filmproduktionen. So lernte sie bei den Filmaufnahmen zu "Misfits" (mit Marilyn Monroe) den Autor des Stücks und damaligen Ehemann Monroes, Arthur Miller, kennen, den sie nach seiner Scheidung 1962 heiratete. Mit ihm zog sie von New York nach Roxbury, Connecticut, in einem kleinen Ort an der Ostküste – nur etwa 2 Autostunden von New York entfernt. Ihre gemeinsame Tochter Rebecca kam 1964 zur Welt.

In den folgenden Jahren bereiste sie – zusammen mit ihrem Mann – Russland und China.

Ab den 1970er und 1980er Jahren hatte sie zahlreiche Einzelausstellungen in bedeutenden Museen der Vereinigten Staaten, in Japan und Europa.

Die Künstlerin verfolgte individuelle Projekte genauso wie Auftragsarbeiten. Berühmt ist Inge Morath vor allem für ihre künstlerischen Portraits. Unter den Fotografierten finden sich auch zahlreiche Prominente.

Inge Morath starb am 30. Jänner 2002 in einem Krankenhaus in New York.

Auszeichnungen Ehrungen (Auswahl)#

  • 1984 Ehrendoktorat an der Universität Hartford
  • 1991 Österreichischen Staatspreis für Fotografie (erstmals vergebenen)
  • 1999 Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien
  • seit 2006 wird der Inge Morath-Preis für Wissenschafts-Publizistik vergeben

Werke (Auswahl)#

  • Guerre à la tristesse (mit Dominque Aubier, herausgegeben von Robert Delpire), Paris 1955
  • Persien (Text von Edouard Sablier), Zürich 1960
  • In Russia, 1969
  • In the Country, 1977
  • De La Perse A L'Iran, Delpire, 1980
  • Der liebe Augustin - Photos aus Wien, Luzern, 1981
  • Portraits, New York, 1986
  • Russian Journal, New York, 1991
  • Salzburg - An Artist's View (mit Othmar Thormann und Verena von Gagern), Salzburg 1991
  • Photographs 1952-92, 1992
  • Donau, 1995
  • Women to Women (mit Eve Arnold), Tokyo 1996
  • Arthur Miller, Mailand 1999
  • Regensburg, Regensburg 2000
  • Saul Steinberg, New York 2000
  • Spanien in den fünfziger Jahren (herausgegeben von Batuz Foundation Sachsen), Altzella 2000
  • New York (herausgegeben von Kurt Kaindl), Salzburg 2002
  • zahlreiche Beiträge in Anthologien, Sammelbänden und Ausstellungskatalogen.

Literatur#

  • Inge Morath, Portraits. Salzburg, Wien 1999
  • Inge Morath, Das Leben als Photographin. Wien 1999
  • Kurt Kaindl (HG.), Inge Morath Fotografien 1952-1992, 1998
  • E. Arnold, Die Magnum-Fotografinnen, 1999
  • Regina Strassegger (Hg.), Inge Morath – Grenz.Räume. 2002

Quellen#

Weiterführendes#


Redaktion: I. Schinnerl