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Bruck, Karl Ludwig Freiherr von#

* 8. 10. 1798, Elberfeld (Deutschland)

† 23. 4. 1860, Wien (Selbstmord)

Kaufmann und Staatsmann


Karl Ludwig Freiherr von Bruck
Karl Ludwig Freiherr von Bruck. Lithographie von J. Kriehuber, 1849.
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU

Gründer der Triester Börse und des Österreichischen Lloyd, schuf Handelsgerichte und -kammern.

Nach wechselvollen Tätigkeiten als ausgebildeter Kaufmann ließ er sich 1821 in Triest nieder und heiratete 1828 in die begüterte Triester Kaufmannschaft ein.

1833 gründete er im Auftrag der Triester Seeversicherungs-Gesellschaften den "Österreichischen Lloyd" und gab ab 1835 das "Journal des österreichischen Lloyds für Handels- und Seeberichte heraus, das bald internationales Ansehen genoss. 1848 als Abgeordneter von Triest Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. 1849 führte er die Friedensverhandlungen mit Sardinien und bereitete dabei eine Zolleinigung mit Parma und Modena vor, da er überzeugt war, dass eine wirtschaftliche Einigung mit Sardinien und den deutschen Staaten zu einer Vormachtstellung Österreichs in Europa führen müsste.

1848-51 Handelsminister im Kabinett Schwarzenberg, er baute das neue Ministerium auf, das Eisenbahn- sowie das Telegraphennetz aus, senkte die Zolltarife und errichtete Handelsgerichte und Gewerbekammern. Für den Zoll- und Handelsvertrag mit Preußen vom 20. 2. 1853 leitete er die Verhandlungen und war 1853-55 Internuntius in Konstantinopel. 1855-60 Finanzminister. Erfolgreich versuchte er den den zerrütteten Staatshaushalt zu sanieren, stabilisierte die Währung und regte die Gründung der Creditanstalt an.

Der Krieg von 1859 bereitete seinen Bemühungen ein frühes Ende, und die von ihm ausgeschriebene Anleihe in der Höhe von 200 Millionen Gulden wurde nur mit 70 Millionen gezeichnet. Die Kaiser Franz Joseph I. überreichte Denkschrift (nach seinem Tod unter dem Titel "Die Aufgaben Österreichs" in Leipzig veröffentlicht)enthielt politische Änderungsvorschläge, die gegen die Ansichten einflussreicher Persönlichkeiten gerichtet waren. So wurde Bruck ungerechtfertigt in den laufenden Prozess um Unregelmäßigkeiten in der Heeresverwaltung hineingezogen. Sein vorläufiges Entlassungsgesuch wurde vom Kaiser in ungnädiger Form bestätigt, worauf sich Bruck eine tödliche Halsschnittwunde beibrachte.

Brucks Nachfolger Ignaz von Plener stellte wenige Monate später durch eine Untersuchung Brucks völlige Unschuld fest; es erfolgte eine offizielle Ehrenerklärung.

Literatur#

  • R. Charmatz, Minister Freiherr von Bruck, 1916
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.