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Buddhismus#

Vor mehr als 2.550 Jahren erwachte Siddhartha zum Buddha. Der Ort seiner Erleuchtung liegt in Bodhgaya (Nordindien). Er wollte keine neue Religion gründen, aber aus Mitgefühl mit allen Wesen begann er das Rad der Lehre zu drehen.

Die Lehre des Buddha enthält über 84.000 Lehrreden.

Der Buddhismus hat sich in vielen Gesellschaften den jeweiligen kulturellen Bedingungen angepasst und so haben sich mehrere Richtungen im Buddhismus entwickelt, die alle auf den historischen Buddha unseres Zeitalters zurückgehen.

Der Buddhismus in Österreich hat eine mehr als 120 jährige Geschichte und seit 1983 ist der Buddhismus eine staatlich anerkannte Religion in Österreich.

Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft ist Gerhard Weissgrab.

Buddhistische Wurzeln in Österreich#

Die ersten ernsthaften Kontakte eines Österreichers mit dem Buddhismus liegen irgendwo verborgen im 17. oder 18. Jahrhundert – sie waren geprägt durch die Begegnung eines Jesuitenmissionars mit dem Vajrayana-Buddhismus in den Tiefen der asiatischen Himalaya-Länder. Weiter schweigt dann die Chronik. Der Bogen schließt sich aber durchaus, wenn man davon ausgeht, dass der Vajrayana-Buddhismus heute die am stärksten verbreitete Form des Buddhismus in Österreich ist. Trotzdem dauerte es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, bis die ersten Belege eines Buddhismus in Österreich aufscheinen. Dabei handelt es sich um die ersten deutschen Übersetzungen durch Karl Eugen Neumann - dessen Nachlass wird von der ÖBR archiviert - aus dem Palikanon, dem Dreikorb der buddhistischen heiligen Grundtexte – dem „Korb der Lehrreden“, dem „Korb der Ordensdisziplin“ und dem „Korb der höheren Lehren“. Man kann durchaus auch sagen, dass der Buddhismus zu jener Zeit noch mehrheitlich wissenschaftliches Interesse und nicht spirituelles Interesse erregt hat. Erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kommt es zur ersten Vorgängerorganisation der heutigen Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR).

Mitte des vorigen Jahrhunderts beginnt die Rezeption einer für den Westen neuen und in ihren philosophischen Ansätzen ziemlich fremden Religion. Es ist eine Religion ohne Gottesglauben und ohne Dogmatismus. So sehr das vielleicht auch für Menschen, die in den abrahamitischen Religionen des Westens verwurzelt sind, nicht nur fremdartig sondern auch eigenartig anmuten mag, so sehr sind es gerade diese philosophischen Unterschiede, von denen sich viele, von ihren angestammten Glaubensrichtungen Enttäuschte, anziehen lassen und die in dieser neuen Religion ihren Weg zur ihrer Befreiung und ihre neue spirituelle Heimat finden.

Der Buddhismus ist keine Religion, die auf missionarischem Wege zu uns gekommen ist – er kam zu uns, indem er zuerst von Wissenschaftlern mitgebracht wurde, während dann religiös inspirierte Menschen Nonnen und Mönche aus Asien eingeladen haben, um uns die Lehre zu übermitteln. Aber auch viele "Westler" gingen nach Asien, um den Dharma (die Lehre) zu studieren und wurden dann zu wertvollen Lehrerinnen und Lehrern hier in Europa und Österreich.

Vor seiner Ausbreitung im Westen existierte der Buddhismus überwiegend in seinen Traditionen isoliert in den einzelnen Ländern ihres Entstehens. Erst mit dem Weg in den Westen kam es dazu, dass auch die einzelnen Traditionen des Buddhismus aufeinander trafen und damit eine neue Form der Entwicklung begann. Es gibt bis heute keinen westlichen Buddhismus, jede Form des westlichen Buddhismus heute besteht in den Formen der unterschiedlichen asiatischen Traditionen – die hier friedlich und gleichwertig koexistieren.

seit 1983: Der Buddhismus ist in Österreich als Religion staatlich anerkannt Um aber den normativen Anforderungen des Westens gerecht zu werden, gibt es die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft, unter deren Dach alle in Österreich vertretenen Traditionen des Buddhismus vereint sind. Mit dieser Dachorganisation ist der Buddhismus in Österreich seit dem Februar 1983 offiziell vom Staat als Religion anerkannt und existiert gleichwertig neben den anderen, in Österreich offiziell anerkannten Religionen.

Damit war Österreich das erste Land in Europa, das den Buddhismus offiziell als Religion anerkannte. Diese Form der Anerkennung, wie sie hier in Österreich besteht, ist nach wie vor in Europa einzigartig und gleichzeitig auch Ausdruck, wie eine friedliche und für alle Teile nutzenbringende Form des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen möglich ist.

Festakt zur staatlichen Anerkennung vor 25 Jahren#

(23.2.2008)

Für die ÖBR bedeutet diese Anerkennung ein sehr großes Geschenk von hohem Wert, aber gleichzeitig auch eine große Verpflichtung dem Staat und der österreichischen Gesellschaft gegenüber. Diese Verpflichtung wird aber nicht als Last empfunden, sondern als Freude insofern, als es Bestandteil der buddhistischen Praxis und des buddhistischen Weges ist, sich um das Wohl aller fühlenden Wesen zu sorgen.

Daraus leitet sich selbstverständlich die Sorge um das Wohl der Gemeinschaft ab, in der die jeweilige Sangha (Gemeinde) existiert. Und in diesem Licht ist auch die jahrelange tragende Rolle in der Europäischen Buddhistischen Union zu sehen.

Die buddhistische Religionsgesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten langsam und stetig angewachsen und so auch ihre Aufgaben und Anforderungen. Der Buddhismus in Österreich war zu Beginn seiner Entwicklung in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrzunehmen. Das kleine Pflänzchen der Buddhalehre keimte und wuchs hier langsam und wohlbehütet in Wohnungen, die zu Tempeln umfunktioniert wurden und an den eher noch privaten Adressen der ersten Vorläufer des heutigen Buddhistischen Zentrums in 1010 Wien.

Nach dem Tod ihres ersten Präsidenten – Walter Karwath – lenkte der aus Österreich stammende Zenmönch Genro Koudela Osho für lange 15 Jahre die Geschicke der ÖBR. In der langen Amtszeit von Genro Koudela Osho konnte sich durch seine ruhige und behutsame Leitung die Lehre des Buddha, in ihrer großen Vielfalt der unterschiedlichen Traditionen, heilsam etablieren und entfalten. Der Ehrwürdige Genro ist heute Ehrenpräsident der ÖBR. Danach folgte ihm sein langjähriger Generalsekretär, Peter Riedl, im Amte als dritter Präsident nach.

Buddhismus in Österreich heute Heute ist es unsere große und wichtige Aufgabe, dem Buddhismus in Österreich ein für alle Menschen klar erkennbares Profil zu geben. Es gilt, die wesentlichen und wichtigen Traditionen der einzelnen Richtungen zu wahren. Im Überblick über alle Gruppen der ÖBR finden sich alle Richtungen des Buddismus wieder.

Es geht nicht darum, aus diesen unterschiedlichen Traditionen eine neue, eine westliche Tradition bewusst zu bauen. Es gilt, das wertvolle Angebot, das uns die einzelnen Traditionen darbieten so zu nützen, dass wir mit unserem westlichen Verständnis und unseren westlichen Wurzeln die Essenz der Lehre des Buddha erkennen und praktizieren können.

Der Dharma (die Lehre) ist neutral, klar und rein wie ein schön geschliffener Diamant: legt man ihn auf blauen Samt, so schimmert er blau, legt man ihn auf roten Samt, so schimmert er rot – in seiner Essenz bleibt er aber immer von gleicher Klarheit. Um das Erkennen und Praktizieren dieser Klarheit geht es letztendlich.

Gerade die Lehre des Buddha, mit ihrer friedlichen Entwicklungsgeschichte und der besonderen Form von Toleranz, kann hier einen wesentlichen und hilfreichen Beitrag leisten. Der Buddhismus betrachtet sich nicht als die einzig wahre Lehre, sondern sieht sich selbst und alle anderen Religionen als gleichberechtigte und gleichwertige Wege, die den Menschen Hilfe aus ihrer spirituellen Not – aber auch ganz pragmatisch, aus ihren täglichen Belastungen – bieten können.

Der Weg des Buddha ist vor allem auch ein Weg zur Entwicklung des einzelnen Menschen. Er soll den Einzelnen zu Einsicht und Erkenntnis führen – und über die Entwicklung der einzelnen Menschen kann auch eine Entwicklung der Gesellschaft stattfinden.

Der Buddhismus versteht sich nicht in Konkurrenz zu den anderen Religionen – er ist ein Angebot an jene Suchenden, die in den anderen Religionen ihren Weg nicht finden. Es geht nicht darum, wer den besseren Weg bietet, sondern es geht für jeden einzelnen darum, den für sich richtigen Weg zu finden.

Diesen suchenden Menschen mögliche Antworten und Wege aufzuzeigen, darin liegt die Zukunft des Buddhismus in Österreich und die bestmöglichen Bedingungen dafür zu schaffen, darin liegt die Aufgabe der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft in der Zukunft.

Weiterführendes#

Quelle#


In Österreich, wie in den meisten Ländern, ist die Lehre Buddhas nicht wirklich bekannt, und wenn man über die Gründung einer sozialen Struktur und Gesellschaft zum Ausüben und Weitergeben seiner Lehre, im wesentlichen Sangha (die Gemeinschaft der Mönche) spricht, so gibt es kaum ein modernes oder westliches Land, wo des Buddhas Vermächtnis Fuß gefaßt hat. Was man heute als Buddhismus wahrnimmt, hat oft sehr wenig mit seinen Lehren zu tun, und ist überdies meist ein von Laien und Händlern genutztes Mittel zur Identifikation und dem Handel damit. Buddha hat seinen Laienanhängern in keinster Weise Mittel gegeben, um seine Lehre aufrecht zu erhalten, sondern für diesen Zweck die Sangha gegründet, die speziell in der westlichen und moderenen Welt wenig von sogenannten Buddhisten und deren Funktionären respektiert und vorne angestellt wird.

Buddhas Lehren passen sich auch keiner Gesellschaft an, sondern dient jene, die bereit sind, sich zügeln zu lassen, als Mittel der Befreiung.

Da der Artikel, um es klar auszusprechend, wie so oft "Volksverdummend", eher fehlführend und von sozial- und nationalpolitischer Prägung, im Einklang mit deren Überlieferern ist, wäre es gut hierzu einen angemäßenen Artikel zu schreiben, oder das Wort "Buddhismus" klar von "Buddhas Lehren" und "Buddhas Gemeinschaft" zu trennen.

Mit dem Gebrauch des Namens für andere Zwecke als füe welche diese Gegeben würden, besteht dann kein so großes irreführendes Problem und ist einfach eine gewöhnliche Erscheinung im Rad der Fortwanderns, Samsara.

-- Johann Samana, Mittwoch, 29. März 2017, 09:16


Nur der "Ironie" wegen, sei erwähnt zu:

"Der Buddhismus ist in Österreich als Religion staatlich anerkannt."

Vielleicht und wahrscheinlich gut gemeint, in gewisser Weise löblich, ist dazu zu bemerken, daß ein "Sohn" bzw. Schüler Buddhas, der eigentlich Laien führen könnte, wenn geladen, soetwas wie ein Religionsbekenntnis unterschreiben "muß", um der Tradition der Noblen nachgehen zu können. Manmag hier vielleicht die Masse an Anmaßungen erahnen, die nicht wirklich zum Vorteil eine "Ersten" sind, wie auch vielen Zugang versperrt. Die Gemeinschaft der Bhikkhus ist keine, die sich von Buddha gerechtfertigt, einer übergeordneten Institution oder Leitung unterwerfen tut, sondern eine "paralelle", weitgehend von Verbindlichkeiten gegenüber den gewöhnlichen Gesellschaften unabhängige Gesellschaft, die ihr Willkommenheißen und Duldung aufgrund ihrer hohen Sitte und Vorteile für alle im Voraus verdienen würde.

Das Leben als Schüler Buddhas kann, soweit ersichtlich, ganz und gar nicht als anerkannt, oder gar eingeladen und von oben herab in Österreich als geebnet angesehen werden und ist mehr als durch von Unverständigen verursacht als völlig verschloßen anzusehen.

Vielleicht mögen diese sicherlich sehr kontovers wirkenden Worte, gut für zukünftige Grundlagen wirken, zum Wohle vieler.

-- Johann Samana, Mittwoch, 29. März 2017, 09:33