Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Czischek-Christen, Ludwig#

* 24. 8. 1855, Retz (NÖ)

† 7. 11. 1951


Automobilpionier, Erfinder, Fachgebiet: Kraftfahrzeuge, Dampfmaschinen


Ludwig Czischek-Christen entstammte einer Retzer Bürgerfamilie. 1874 maturierte er mit Auszeichnung an der Kommunal-Oberrealschule in Wien-Wieden. Nachdem die Maschinenhalle der Wiener Weltausstellung 1873 sein Interesse an der Technik geweckt hatte, studierte er Maschienbau an der Technischen Hochschule Wien (1878 Ingenieur). Gleichzeitig arbeitete er als Volontär in der Maschinenfabrik und Eisengießerei Hüttenberg in Kärnten. Bald betraute man ihn in diesem Bundesland mit der Montageleitung von eisernen Straßenbrücken. 1879 beschäftigte er sich mit der Erfindung eines "Dampf-Velozipeds". Für dieses erste Motor-Dreirad Österreichs erhielt er 1880 ein Privileg und verbesserte es 1886. (Patente und Konstruktionspläne befinden sich im Technischen Museum Wien).


1880 leitete Czischek bei der Marine in Pola die Schiffskessel-Montage. Er war in leitender Stellung in einem Walzwerk in Teplitz /Teplice (Tschechien) und einer Maschinenbauanstalt in Ustrón (Polen) tätig. Nach sieben Jahren in der Industrie wechselte Czischek als Professor für Maschinenbau in das Lehramt, zuerst an der Staatsgewerbeschule in Bielitz / Bielsko-Biała (Polen), ab 1889 in Wien-Favoriten. In Wien hielt er als Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins zahlreiche Vorträge über technische Neuerungen.


1896 begann er mit seinem Studienkollegen Ing. Ludwig Lohner die Herstellung von Automobilen und holte den Elektrotechniker Ferdinand Porsche, der das Elektromobil konstruierte in die Firma Lohner. (Dieser "Lohner-Porsche" befindet sich im Technischen Museum Wien). Beim neu gegründeten österreichsichen Automobil-Club begründete und leitete Czischek Kurse für Chauffeure. In die Zeit um die Jahrhundertwende fällt auch seine Bestellung als Sachverständiger. 1910 eröffnete er ein eigenes Büro als Zivilingenieur für Maschinenbau. 1913/14 nahm er die Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Wien auf (Hydraulik).


Czischek, der häufig Studienreisen in das Ausland unternahm, schrieb zahlreiche Abhandlungen über seine Erkenntnisse, z.B. über Schiffskessel und Schiffsmaschinen (1890), "neuere Steuerungen" (1897), Siegfried Marcus und seinen Wagen (1898, 1899), Automobile (1899), Schiffshebewerke und Sparschleusen (1902), Dampfmaschinen auf der Pariser Weltausstellung (1900), Erste Österreichische Automobilausstellung in Wien (1900), Benzin-Lokomotiven und Petroleum-Motoren, Amerikanische Maschinenindustrie (1908).


Er meldete eine Reihe von Patenten an: Dampf-Veloziped, Ventilsteuerung, Neuerung an Sicherheitsventilen (1894), Antriebs-Vorgelege für Motorwagen (1898) , Schiffshebewerk (1898), Differential-Getriebe für Automobile (1900), Sparschleuse (1901), Federnder Radreifen (1916). 1914-1916 beschäftigte sich August Czischek, nach amerikanischen Anregungen mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr.

Quelle#

© TMW
  • Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)


Redaktion: hmw