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Ferdinand I.#

* 19. 4. 1793, Wien

† 29. 6. 1875, Prag (Tschechische Republik)

Kaiser von Österreich (1835-48)


Ferdinand I., geb. 1793
Kaiser Ferdinand I. von Österreich im Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies. Gemälde von A. Einsle, 1842 (Kunsthistorisches Museum, Wien).
© Copyright Kunsthistorisches Museum, Wien, für AEIOU.

Sohn aus der zweiten Ehe Kaiser Franz II. (I.). Wurde am 28. 10. 1830 in Preßburg als Ferdinand V. zum König von Ungarn gekrönt, nach dem Tod seines Vaters König von Böhmen (am 7. 9. 1836 in Prag gekrönt) und Kaiser von Österreich. Ursprünglich sollte er wegen seiner geistigen und physischen Gebrechen (er war auch Epileptiker) von der Thronfolge ausgeschlossen bleiben, doch erreichte Fürst Metternich mit dem Hinweis auf das Legitimitätsprinzip die Nachfolge Ferdinands. Seit 1829 durfte Ferdinand an den Sitzungen des Staatsrats teilnehmen, blieb jedoch dabei ein Unbeteiligter.

Am 12. 2. 1836 wurde die „Geheime Staatskonferenz" gebildet, die die Leitung der Staatsgeschäfte übernahm. Sie bestand aus Ferdinands Onkel Erzherzog Ludwig, Ferdinands Bruder Erzherzog Franz Karl, Staatskanzler Fürst Metternich und Staatsminister Graf Kolowrat-Liebsteinsky, wobei Erzherzog Ludwig den Vorsitz führte. Somit regierte bis zur Revolution 1848 nicht der Kaiser, sondern die Staatskonferenz unter dem beherrschenden Einfluß Metternichs. Trotzdem tragen wichtige Edikte die Unterschrift Kaiser Ferdinands (Eisenbahnen, Sparkassen).

Kaiser Ferdinand I.
Ferdinand I. "der Gütige"
Am 13. 3. 1848 wurde Metternich zum Rücktritt aufgefordert und floh nach London. Am 17. 5. 1848 floh auch Ferdinand. mit seiner Familie nach Innsbruck, kehrte am 12. 8. nach Wien zurück, um im Oktober nach Olmütz zu fliehen.

Nachdem auch der Reichstag nach Kremsier verlegt worden war, dankte Ferdinand am 2. 12. 1848 in Olmütz zugunsten seines Neffen Franz Joseph ab und lebte bis zu seinem Tod mit seiner Gattin auf dem Prager Hradschin.

Er hatte auf Anraten Metternichs am 27. 2. 1831 in Schönbrunn Maria Anna von Sardinien-Piemont (19. 9. 1803 - 4. 5. 1884) geheiratet, die ihm eine verständnisvolle Gefährtin und Pflegerin wurde. Außerdem teilte sie des Kaisers Interessen und Neigungen, vor allem Botanik und Musik, aber auch Heraldik und Technologie. Ferdinand selbst war äußerst schlicht und von einer Herzlichkeit, die seine Umgebung oft stark beeindruckte - nicht zu Unrecht erhielt er daher den Beinamen „der Gütige".

Literatur#

  • G. Holler, Gerechtigkeit für Ferdinand I. - Österreichs gütiger Kaiser, 1986
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.

Weiterführendes#