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Ferdinand III.#

* 13. 7. 1608, Graz (Steiermark)

† 2. 4. 1657, Wien

Kaiser


Ferdinand III.
Kaiser Ferdinand III. Stich.
© Copyright Christian Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU.

Sohn von Kaiser Ferdinand II. Er wurde von Jesuiten erzogen und lernte 7 Sprachen. 1625 König von Ungarn, 1627 von Böhmen, 1636 römischer König, 1637 Kaiser.
Er übernahm nach der Ermordung Wallensteins nominell den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen (er hatte Kriegswissenschaften studiert ), ihm gelang mit Hilfe von Gallas und Piccolomini die Eroberung von Donauwörth und Regensburg sowie der Sieg über die Schweden bei Nördlingen am 6. 9. 1634. 1645 leitete er die Verhandlungen ein, die 1648 zum Westfälischen Frieden führten. Danach beendete er die Gegenreformation in Österreich.

Der Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs zwang Ferdinand zu manchen Zugeständnissen in der Kirchenpolitik, die er anfangs im Sinne seines Vaters fortgeführt hatte. Die Bedrohung der habsburgischen Erblande durch die Schweden führte schließlich zu einem Waffenstillstand mit Schweden im Oktober 1643 und zum Beginn der vier Jahre dauernden Friedensverhandlungen in Osnabrück und Münster.
Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 war das deutsche Reich ein lockerer Staatenbund mit einem Kaiser an der Spitze, dessen Macht jedoch recht zweifelhaft war. Ferdinand erreichte am 31. 5. 1653 die Wahl seines erstgeborenen Sohnes Ferdinand zum römisch-deutschen König Ferdinand IV., doch starb dieser ein Jahr später an den Blattern. Nach diesem Schicksalsschlag zog sich der Kaiser zurück und sorgte nur mehr für die Krönung seines zweitgeborenen Sohnes Leopold zum König von Böhmen und Ungarn.

Ferdinand III. war dreimal verheiratet. Am 26. 2. 1631 heiratete er in Wien Maria Anna von Spanien († 13. 5. 1646 in Linz). Dieser glücklichen Ehe entstammten sechs Kinder, darunter die Erzherzöge Ferdinand V. (IV.) und Leopold VI. (I.). Anna Maria war ihm außerdem eine zuverlässige Ratgeberin und wurde mehrmals bei Abwesenheit des Kaisers von ihm als Regentin eingesetzt. Am 2. 7. 1648 heiratete Ferdinand in Linz Maria Leopoldina von Österreich-Tirol, die aber bei der Geburt des ersten Kindes am 7. 8. 1649 (Erzherzog Karl Josef) starb.

Am 30. 4. 1651 heiratete er noch einmal, und zwar die prachtliebende Eleonore von Mantua aus dem Haus Gonzaga, die ihn bis 6. 12. 1686 überlebte. Dieser Ehe entstammten drei Töchter und ein Sohn. Ferdinand III. hinterließ ein konfessionell geeintes Land und eine straffe, funktionierende Verwaltung.

Er galt als sehr pflichtbewusst, hatte wissenschaftliche, künstlerische und literarische Interessen (1657 italienische literarische Akademie in Wien). Als echter Musikfreund hat er auch selbst komponiert (erster der "komponierenden Kaiser"). Er bereitete der italienischen Oper in Wien eine erste Heimstätte. Er schuf Messen, Hymnen und ein Musikdrama. Durch ihn wurde die Basis für die große Zeit der barocken Hofmusikkapelle geschaffen.

Literatur#

  • B. Hamann, Die Habsburger, 1993
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.