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Fertörákos - Kroisbach
Wappen Kroisbach
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Fertőrákos (deutsch: Kroisbach, kroatisch: Krojspuh) ist eine ungarische Gemeinde im Komitat Győr-Moson-Sopron mit rund 2.000 Einwohnern. Sie liegt am Neusiedler See (ungar. Fertő-tó) etwa 10 km nordöstlich von Sopron (deutsch Ödenburg), direkt an der Grenze zu Österreich. Die Gemeinde ist Teil des österreichisch-ungarischen UNESCO-Welterbes "Fertő / Neusiedler See" bzw. des Nationalparks Fertő-Hanság.

Ein nur für Radfahrer zugelassener Fahrweg (Teil des Neusiedler-See-Radwegs) verbindet Fertőrákos mit der nördlich angrenzenden österreichischen Gemeinde Mörbisch am See. Grenzkontrollen finden seit 2008 nicht mehr statt. Direkt an der ungarischen Seite der Staatsgrenze befindet sich an diesem Fahrweg die so genannte Mithrasgrotte, in der ein vor 1900 wieder aufgefundenes Mithrasrelief aus der römischen Zeit Pannoniens zu sehen ist.

Die Ortschaft wurde 1199 erstmals mit dem Namen Racus erwähnt. 1457 wurde sie im Deutschen erstmals als Krewspach, später als Kroisbach bezeichnet und gehörte seit dem Hochmittelalter zum geschlossenen deutschen Sprachgebiet Westungarns (ungarische Volkszählung von 1880: 90,9 % Deutsche, VZ 1920: 96,6 %, VZ 1930: 96 %).

Fertőrákos (Kroisbach) gehörte zu den fünf umliegenden Gemeinden von Ödenburg, die sich in der Volksabstimmung 1921 im Burgenland großteils für den Anschluss an Österreich entschieden, Kroisbach mit über 60 %, aufgrund des Gesamtergebnisses der Abstimmung dennoch bei Ungarn verblieben. 1945/46 wurde der Großteil der deutschsprachigen Einwohner nach Österreich und Deutschland vertrieben. Eine österreichische Schätzung von 1970 ging von 10 % deutschsprachigen Bürgern aus.


--> Fertörákos


Der Steinbruch

Der Name Fertöräkos steht untrennbar in Verbindung mit dem Steinbruch, der sich auf dem im nördlichen Teil der Gemeinde erhebenden Hügel befindet. Der hier vorkommende weiße, gut zu bearbeitende Leitha-Kalkstein entstand vor 10-12 Millionen Jahren, als ganz Pannonien von einem Binnenmeer bedeckt war. Mit dem Abbau des Gesteins wurde schon in der Römerzeit begonnen, wobei unterirdische Hallen von überwältigenem Ausmaß entstanden. An den Wänden der riesigen Hallen und der 12-15m hohen Säulen kann man geologisch und paläontologisch interesssante Entdeckungen machn. Anhand der Ablagerungen aus dem urzeitlichen Meer können die Entwicklungen über Jahrmillionen verfolgt werden.

Aufgrund der schönen Maserung war der Kalkstein ein beliebtes Baumaterial, das in erster Linie in Sopron und Wien für den Bau von Schutzmauern, Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern benutzt wurde. Die Arbeiten im Steinbruch wurden 1948 beendet.

Das Höhlentheater

Die durch den Abbau des Gesteins entstandenen Säulenhallen nutzt man im Sommer - auch wegen der ausgezeichneten Akustik - für Theateraufführungen im international bekannten Höhlentheater.

Der sich auf 5 Hektar erstreckende Steinbruch ist von einer Fels- und Trockenwiese überzogen, die zahlreichen unter Naturschutz stehenden Pflanzen und Tieren ein Zuhause bietet. Auf Lehrpfaden wird uns diese Flora und Fauna vorgestellt. Das Erlebnis in diesem natürlichen Museum wird von dem unvergesslichen Ausblick, der sich dem Besucher von den Aussichtspunkten bietet, noch gehoben.

Auf dem Plateau des Steinbruchs steht einem Rufzeichen ähnlich die Metallplastik von Gabriela von Habsburg. Das Paneuropäische Denkmal, das einen kleinen Teil des "Eisernen Vorhangs" symbolisiert, soll das Andenken an den Grenzdurchbruch von 1989 für immer bewahren.

Das Mitras-Heiligtum

In der Römerzeit florierte das Leben in der Region, was zahlreiche Gebäudereste und Grabstätten beweisen. Eines der bedeutendsten Denkmäler aus dieser Zeit ist die kleine Mithras-Höhle, die zwischen Fertörákos und Mörbisch entdeckt wurde. Die hier dienenden römischen Grenzsoldaen brachten den östlichen Mysterienglauben mit und errichteten vor nahezu zweitausend jahren eine Felskapelle für den persischen Sonnengott, in der sie dem aus dem Felsen geborenene Gott Mithras einen Altar erbauten.


--> Bildreportage vom Höhlentheater (Oktogon / Forum für Information, Diskussion und Dokumentation)


Römersteinbruch
Römersteinbruch
Foto: P. Diem
Parkplatz, Höhlentheater
Parkplatz, Höhlentheater
Foto: P. Diem
Zugang zum Höhlentheater
Zugang zum Höhlentheater
Foto: P. Diem
Höhlentheater
Höhlentheater
Foto: P. Diem
Eingangstor von oben
Eingangstor von oben
Foto: P. Diem
Eingangsbereich
Eingangsbereich
Foto: P. Diem
Höhlentheater
Höhlentheater
Foto: P. Diem
Metallplastik von Gabriela von Habsburg.
Metallplastik von Gabriela von Habsburg.
Foto: P. Diem
Höhlentheater
Eingangskontrolle
Foto: P. Diem
Ehemalige Staatsgrenze mit Mithrastempel
Ehemalige Staatsgrenze mit Mithrastempel
Foto: P. Diem
Höhlentheater
Im Inneren finden die Besucher auf 750 Sitzen Platz
Foto: P. Diem
Naturkulisse
Naturkulisse
Foto: P. Diem
Vorbereitungen im Höhlentheater
Vorbereitungen im Höhlentheater
Foto: P. Diem
Gesicherte Decke im Höhlentheater
Gesicherte Decke im Höhlentheater
Foto: P. Diem
Nebenräume im Höhlentheater
Nebenräume im Höhlentheater
Foto: P. Diem
Höhlentheater
Die Bühne des Höhlentheaters
Foto: P. Diem