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Fischler, Franz#

* 23. 9. 1946, Absam (Tirol)


Agraringenieur, Politiker (ÖVP)
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft a.D.

Franz Fischler
Franz Fischler
Foto: Herbert Ortner. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0

Franz Fischler wurde am 23. September 1946 in Absam in Tirol geboren und hatte bereits seit seiner Kindheit Erfahrung mit der Landwirtschaft - er wuchs zusammen mit seinen fünf jüngeren Brüdern auf dem Kleinbauernhof seiner Großmutter auf.

Nach der Matura am Gymnasium der Franziskaner in Hall absolvierte ein Studium der Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, das er 1973 als Dipl.-Ing. abschloss. 1978 promovierte er mit einer Arbeit über "Grundlagen, Methoden und Anwendungsmöglichkeiten der Flächenbilanz" zum Dr. rer. nat. oec.

Von 1973 bis 1979 war er als Universitätsassistent am Institut für landwirtschaftliche Betriebswirtschaft (Abteilung für landwirtschaftliche Regionalplanung) an der Universität für Bodenkultur Wien tätig, ehe er 1979 mit seiner Frau Heidi, die er während des Studiums kennen gelernt hatte, in seine Heimat Tirol zurückkehrte. Er wurde Mitarbeiter in der Landwirtschaftskammer für Tirol (u.a. verantwortlich für Kultur- und Bildungsfragen, Raumordnungsfragen und Umweltschutz)und war von 1985 bis 1989 war er Kammeramtsdirektor der Landes-Landwirtschaftskammer Tirol.

Das ÖVP-Mitglied Franz Fischler war von 1989 bis 1994 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, ab 1990 auch Mitglied des Nationalrats.

1995 - nach Österreichs Beitritt zur Europäischen Union - wechselte er als Europäischer Kommissar nach Brüssel. Dort war er bis 2004 zuständig für die Ressorts Landwirtschaft und Entwicklung des ländlichen Raumes der Europäischen Kommission; ab 1999 gehörte auch die Fischerei zu seinem Aufgabenbereich.

Seine Visionen einer modernen Agrarwirtschaft setzte Franz Fischler in umfassenden Reformen um: zu den wesentliche Erfolgen in seiner Amtszeit zählen u.a die Bewältigung der BSE Krise, die Agenda 2000, Reformen des Obst- und Gemüsesektors, der Olivenmarktordnung, der Weinmarktordnung, der Fischereipolitik, die Agrarreform 2003 und zahlreiche internationale Abkommen.

2005 bis 2012 war Franz Fischler Präsident des ÖVP-nahen Think Tanks "Ökosoziales Forum Europa" und ist seither Ehrenpräsident des Forums. Er setzt sich hier stark für die Anliegen globaler Nachhaltigkeit sowie Entwicklungszusammenarbeit ein und gilt als ein Hauptunterstützer der Global Marshall Plan Initiative.

Neben seiner umfangreiche Vortragstätigkeit im In-und Ausland ist Dr. Franz Fischler seit 2005 Geschäftsführer der Franz Fischler Consult GmbH, Chairman der RISE-Foundation, Brüssel, Obmann des Österreichischen Studienförderungsnetzwerkes PRO SCIENTIA, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Tiroler Museen Betriebsgesellschaft, Vorsitzender der Raiffeisen Klimaschutzinitiative (RNI), Schirmherr der MCI-Beiratsversammlung, Berater zahlreicher Regierungen und der OECD und seit 2012 Präsident des Europäischen Forums Alpbach.

Dr. Franz Fischler ist verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern am Bande für Verdienste um die Republik Österreich, 1992
  • Ehrenbürger der ehemaligen privaten IMADEC University, 2003
  • Ehrenzeichen des Landes Tirol, 2004
  • Großer Verdienstorden des Landes Südtirol, 2010
  • Komturkreuz mit dem Stern des Landes Burgenland
  • 8 Ehrendoktorate
  • Ehrensenator der Europäischen Akademie in Salzburg, 2014
  • Ehrenprofessur des Management Centers Innsbruck (MCI), 2018

Werke (Auswahl)#

  • Ins Zentrum Europas, 2000
  • Europa - Der Staat, den keiner will (gem.m. Ch. Ortner), 2006
  • Erinnerungen, 2006
  • Ernährung sichern - Weltweit. Ökosoziale Gestaltungsperspektiven. Bericht an die Global Marshall Plan Initiative, 2007

Literatur#

  • H. Rauscher, F. Fischler - Provokationen eines österreichischen Europäers, 1998

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl