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Flinserl, kleines Metallblättchen #

mittelhochdeutsch "vlins" = Steinsplitter


Flinserl
Ausseer Flinserln.
© Copyright Franz Hubmann, Wien, für AEIOU.

  1. Männerohrschmuck (Ohrgesteck, -schräubchen), besonders in der Biedermeierzeit als Amulett oder Kennzeichen von Fuhrwerkern, Schiffs- und Zimmerleuten unter anderem am linken Ohr getragen, um 1870 weitgehend abgekommen; seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als Modeaccessoire erneut verbreitet.

  2. Umzugsgestalten des "Ausseer Faschings", ziehen am Faschingsdienstag in einem mit Silberflitter verzierten Leinenkostüm sowie mit Tuchmaske ("Gugel") und Spitzhut unter Musikbegleitung ("Flinserlmusik") paarweise ("Mandl" und "Weibl") durch den Ort (insgesamt rund 30 bis 40 Flinserln). Herkunft und Alter des Brauchs sind ungewiss, der früheste Beleg stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Weiterführendes#

Literatur#

  • L. Schmidt, Der Männerohrschmuck im Volksschmuck und Volksglauben, 1947
  • F. Grieshofer, Faschingsbrauchtum, in: Österreichischer Volkskundeatlas, 5. Lieferung, 1974
  • O. Bockhorn, Faschingsbrauchtum in Österreich, Steiermark: Die "Flinserl", in: Wissenschaftlicher Film 24, 1980
  • H. Nikitsch, Der Männerohrschmuck im heutigen Wien, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 94/45, 1991. O. Bockhorn, Die "Flinserl", 1978 (wissenschaftlich Film des ÖWF).