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Friedrich I. (der Schöne)#

* 1289, Wien

†13. 1. 1330, Burg Gutenstein (Niederösterreich)

deutscher König


Friedrich I., der Schöne
Friedrich I. (der Schöne). Stich, 18. Jh.
© Copyright Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien, für AEIOU.

Sohn König Albrecht I., der am 1. 5. 1308 von seinem Neffen ermordet worden war. Der erstgeborene Sohn Albrechts, Rudolf, war zwar seit 1306 König von Böhmen, starb aber bereits am 4. 7. 1307. Friedrichs Nachfolge als König war beim Tod seines Vaters keineswegs gesichert, und so wählten auch die deutschen Kurfürsten, um den Einfluß des Hauses Habsburg zurückzudrängen, am 27. 11. 1308 Heinrich von Lützelburg (Luxemburg) als Heinrich VII. zum König.

Seit 1306 war Friedrich Herzog von Österreich und Steiermark, aber erst nachdem er auf die deutsche Königskrone verzichtet hatte, wurden ihm seine Besitzungen bestätigt. Schon am 24. 8. 1313 starb König Heinrich VII. während eines Feldzugs in Pisa, und Herzog Friedrich erhob seinen vermeintlichen Anspruch auf die deutsche Königskrone, die ihm von den Wittelsbachern streitig gemacht wurde. So standen sich im Oktober 1314 die beiden Thronanwärter in Frankfurt am Main gegenüber: am rechten Mainufer, in Sachsenhausen, Herzog Ludwig von Bayern, am linken der Habsburger. Am 19.10. wählten die Gegner des Wittelsbachers in Frankfurt Herzog Friedrich zum König (als Friedrich III.) und krönten ihn am 25. 11. im Bonner Münster. Am 20. 10. 1314 wurde der Wittelsbacher als Ludwig IV. zum König gewählt und daraufhin in Aachen gekrönt.

Problematisch waren die rechtlichen Voraussetzungen, denn der Wahlort des Habsburgers war der richtige, doch nicht der Krönungsort, und beim Wittelsbacher war es wieder umgekehrt, so daß die Doppelwahl einen jahrelangen Thronstreit zur Folge hatte. In den habsburgischen Erbländern blieb Friedrichs Königtum natürlich unbestritten. Die Entscheidungsschlacht des Thronstreits fand am 28. 9. 1322 in Mühldorf am Inn statt. Diese letzte große Ritterschlacht auf deutschem Boden endete mit der Niederlage Friedrichs, der als Gefangener auf die Burg Trausnitz bei Landshut (Bayern) gebracht wurde.

Der tatkräftige Bruder Leopold bekriegte daraufhin Bayern, so daß König Ludwig 1325 mit Friedrich Verhandlungen aufnahm. Friedrich erkannte Ludwig als König an und war bereit, die habsburgischen Besitzungen als Lehen zu empfangen. Damit waren aber die Brüder Friedrichs nicht einverstanden, und Friedrich kehrte freiwillig in die Gefangenschaft zurück. König Ludwig war davon so beeindruckt, daß er am 5. 9. 1325 mit Friedrich einen Vertrag schloß, der einmalig in der deutschen Königs- und Kaisergeschichte ist. Friedrich wurde Mitregent, und gemeinsam führten sie den Titel „römischer König", benutzten ein Siegel und bewilligten gemeinsam die Lehen.

Als Friedrichs Bruder Leopold 1326 starb, kehrte Friedrich nach Österreich zurück und regierte in den habsburgischen Erblanden. Da der jüngste Bruder Friedrichs, Otto der Fröhliche, die Herrschaft in Österreich verlangte, vereinbarte er mit ihm 1329, daß Otto in den Vorlanden regieren solle.

Schließlich zog er sich auf die Burg Gutenstein zurück und übergab die Regierung seinem Bruder Albrecht II. In Gutenstein starb er auch und wurde in seiner Gründung Mauerbach begraben, seit 1789 im Stephansdom. Bereits am 25. 3.1330 folgte ihm seine Gattin, Elisabeth von Aragon, die er am 11. 5.1314 geheiratet hatte. Der Sohn aus dieser Ehe, Friedrich, war im Alter von sechs Jahren 1322 gestorben.

Literatur#

  • A. Lhotsky, Geschichte Österreichs, 1281-1358, 1967
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.