Fuchs, Ernst#
* 14. 6. 1851, Kritzendorf (Niederösterreich)
†. 21. 11. 1930, Wien
Augenarzt
Fuchs besuchte das Schottengymnasium in Wien und studierte an der Univ. Wien anschließend bei Hyrtl, Brücke und Medizin.
1874 promovierte er zum Dr. med. Er spezialisierte sich auf Augenheilkunde zu und war an der II. Chirurgischen Klinik bei Billroth und Arlt Operationsassistent. 1878 tätigte er eine Studienreise nach London und Paris. 1881 wurde er zum Privatdozent für Augenheilkunde an der Universität Wien habilitiert.
Noch im gleichen Jahr wurde er als Universitätsprofessor nach Lüttich berufen. 1885 wurde er als Nachfolger Jägers ordentlicher Professor und zugleich Vorstand der II. Wiener Augenklinik. Er begründete 1888 mit H. von Bamberger die "Wiener klinische Wochenschrift".
Fuchs erforschte das pathologisch veränderte Gewebe des Auges; er legte eine Sammlung von Augenschnitten an, führte neue Operationsmethoden ein und begründete die histologische Fundierung von Krankheitsbildern. Nach ihm benannt ist u.a. der Fuchs’sche Fleck, eine dunkle Verfärbung im Gelben Fleck der Netzhaut bei hochgradiger Kurzsichtigkeit, mit den entsprechenden Sehstörungen. Seine herausragende Leistung war die Erarbeitung der "pathologischen Anatomie des Auges".
Schriften (Auswahl):
- Das Sarcom des Uyealtraktus, 1882
- Lehrbuch der Augenheilkunde, 1889
- Wie ein Augenarzt die Welt sah. Selbstbiographie u. Tagebuchblätter, hg. v. Adalbert Fuchs, 1946
Literatur#
- Neue Deutsche Biographie, Bd. 5, S.677f
- Österreichisches Biographisches Lexikon, Bd. 1 (Lfg. 4), S.378
Weiterführendes#
Ernst Fuchs und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Schmidt-Wyklicky
Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2021
Redaktion des Beitrags: J. Sallachner
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