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Gallas, Matthias, Graf von Campo#

(Herzog von Lucera)


* 16. 9. 1584, Trient (Italien)

† 25. 4. 1647, Wien


Heerführer


Er entstammte einer alten Familie, deren Mitglieder bischöfliche Ministeriale waren. 1616/17 in spanischen Diensten im Feldzug gegen Savoyen, trat 1618 in den Dienst der Liga und zeichnete sich bei Stadtlohn 1623 besonders aus. 1627 wurde er in den Reichsfreiherrenstand erhoben. 1629 trat er als Obristfeldwachtmeister in das kaiserliche Heer über und kämpfte im Mantuanischen Erbfolgekrieg. Er war an der Rückeroberung Böhmens beteiligt, wurde 1631 Generalfeldzeugmeister und 1632 in den Reichsgrafenstand erhoben.

Das Vertauen Wallensteins genießend, wurde er 1633 von diesem zum „Höchstkommandierenden an seiner Statt“ (General-Adlatus) befördert. Seit Jänner 1634 gehörte er der Hofpartei an, erhielt die geheimgehaltene Bestallung zum Oberstkommandierenden und betrieb den Sturz Wallensteins.

Erhielt nach dessen Ermordung (an der er nicht beteiligt war) die Herrschaft Friedland in Böhmen und führte das kaiserliche Heer (nominell Ferdinand III.). Gallas siegte 1634 bei Nördlingen über die Schweden, eroberte Regensburg und besiegte am 6. 9. Herzog Bernhard von Weimar. 1635-39 nicht sehr erfolgreich, wurde ihm das Oberkommando entzogen, das er 1643 aber erneut erhielt. 1643-45 abermals im Kampf wenig siegreich, enthob man ihn wieder, gab ihm im Dezember 1646 das Oberkommando zurück.

Der General wurde wegen seines auffallend großen Truppenn- und Materialverschleißes oft kritisiert und erhielt ab 1638 den bezeichnenden Beinamen „Heerverderber“.

Literatur#

  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.