Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Glawogger, Michael#


* 3. 12. 1959, Graz

† 23. 4. 2014, Liberia


Filmemacher, Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann


Michael Glawogger wurde am 3. Dezember 1959 in Graz geboren, wo er auch aufwuchs.

Er besuchte von 1981 bis 1982 das San Francisco Arts Institute und studierte anschließend von 1983 bis 1989 an der Filmakademie Wien.
Er war als Regisseur, Autor und Kameramann tätig und arbeitete zu Beginn seiner Karriere auch mehrmals mit seinem Regie-Kollegen Ulrich Seidl zusammen.

Michael Glawoggers Werk zeichnet sich durch ein breites Spektrum aus: er bediente sich oft der Form des semi-dokumentarischen Spielfilms; die letzten Arbeiten reichen von der Literaturverfilmung "Das Vaterspiel" (2009) über die skurrilen Komödien "Nacktschnecken" (2004) und "Contact High" (2009) bis hin zu den essayistischen Dokumentarfilmen "Workingman’s Death" (2004) und "Megacities" (1998).

Er pendelte nicht nur zwischen filmischen Formen und Genres, sondern auch zwischen Filmemachen, Fotografieren und Schreiben. Seine international erfolgreichen Arbeiten "Megacities", "Workingman’s Death" und "Whore's Glory" bildeten eine Trilogie zum Thema Arbeitswelten.

Typisch für den Filmemacher waren seine Unvoreingenommenheit und sein Mut zum Abenteuer - er filmte in nigerianischen Schlachthöfen, in indonesischen Schwefelminen und unter thailändischen Prostituierten. Michael Glawogger bereiste dafür beinahe alle Kontinente und thematisierte u.a. die sozialen Aspekte der Globalisierung.

Auch sein neuestes Projekt war ungewöhnlich: unter dem Titel "Untitled - Der Film ohne Namen" begab er sich mit einem roten VW-Bus auf eine Weltreise, deren Ziel offen war. Von dieser Reise sollte er nicht mehr zurückkehren - Michael Glawogger starb in Liberia plötzlich am 22. April 2014 an Malaria.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Wiener Filmpreis (für "Die Ameisenstraße"), 1995
  • Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten (für "Die Ameisenstraße"), 1996
  • Wiener Filmpreis (für "Megacities"), 1998
  • Best Documentary, Sao Paulo (für "Megacities"), 1998
  • Golden Spin Award, San Francisco (für "Megacities"), 1999
  • NFB Award for Best Documentary, Vancouver (für "Megacities"), 1999
  • Europäischer Filmpreis (Bester Dokumentarfilm für "Workingman's Death", 2005
  • Preis der FIPRESCI-Jury, Leipzig (für "Workingman's Death"), 2005
  • The Times bfi London Film Festival Grierson Award (für "Workingman's Death"), 2005
  • Deutscher Filmpreis (Bester Dokumentarfilm für "Workingman's Death"), 2007
  • Großer Preis der Diagonale (für "Das Vaterspiel"), 2009
  • Internationale Filmfestspiele von Venedig (Spezialpreis der Jury in der Reihe Orizzonti für "Whore's Glory"), 2011

Werke (Auswahl)#

Experimental- /Kurzfilme
  • Pacific Motion (Experimentalfilm), 1981
  • Street Noise (Experimentalfilm), 1982
  • Tod eines Lesenden (Kurzfilm), 1984
  • Haiku (Kurzfilm), 1987
  • Die Stadt der Anderen (Kurzfilm), 1989
  • Mai Thai (Kurzfilm), 2005
  • In Heaven (Kurzfilm), 2006

Dokumentarfilme

  • Krieg in Wien, 1989
  • Kino im Kopf, 1996
  • Megacities, 1998
  • Frankreich, wir kommen!, 1999
  • Zur Lage: Österreich in sechs Kapiteln
  • Workingman’s Death, 2004
  • Whores’ Glory, 2011
  • "Untitled - Der Film ohne Namen" (Unvollendeter Dokumentarfilm), 2013

Spielfilme

  • Die Ameisenstraße, 1995
  • Nacktschnecken, 2004
  • Slumming, 2005
  • Das Vaterspiel, 2009
  • Contact High, 2009
  • Die Frau mit einem Schuh (ORF-Landkrimi), 2013 (wird erst im Herbst 2014 im ORF gesendet)

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl