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Gold#

Goldgewinnung erfolgte in historischer Zeit im österreichischen Raum im Bereich der Donau und im Zentralalpengebiet zwischen Drau und Salzach sowie im Lavanttal und Zillertal. Die älteste Ausbeutung dürfte in Kärnten in Döllach im Mölltal von den Kelten im 1. Jahrhundert v. Chr. betrieben worden sein. Im Hochmittelalter wurde vor allem in Salzburg (Salzach, Tauernbäche) Gold durch Waschen an Flüssen und Bächen gewonnen und ist in Lichtwunder im Pongau bei der späteren Maximilianzelle in Salzburg bereits für das 8. Jahrhundert bezeugt. Am Fritzbach stellte Goldwaschen bis in das 18. Jahrhundert vereinzelt den Haupterwerb dar. Ende des 13. Jahrhunderts begann der Goldbergbau im Bereich Rauris-Gastein und erreichte 1480-1560 unter der Gewerkenfamilie Weitmoser (Christoff, . 1558, Schlössl in Bad Hofgastein, dort auch Gewerkenhäuser) den Höhepunkt. 1555 wurden in diesem Gebiet 2954 Mark (= 830,07 kg), 1567 1.321 Mark, 1597 noch 443 Mark, 1615 aber nur noch 92 Mark Gold gewonnen. Auch im Lungau wurde Gold gefunden.


In Kärnten bestand im Lavanttal in der Kliening bei Bad St. Leonhard im 14.-16. Jahrhundert Goldbergbau, am Klieningbach wurde noch 1757 Gold gewaschen. Weitere Stätten des Goldbergbaus in Oberkärnten waren in der Hintersten Fragant, im oberen Mölltal von der Pasterze über Heiligenblut bis Winklern mit Zentrum Großkirchheim-Döllach, im Zirknitztal, im Großen und Kleinen Fleißtal, 1446 auch auf der eisfreien Pasterze (wegen Vordringen des Eises im 16./17. Jahrhundert reduziert, im 19. aufgegeben), im Guttal (mit höchstgelegener Grube in 2900 m), in der Kollnitzen bei Mörtschach und im Astental. In Kärnten waren Melchior Putz (. 1583), der 1561 Schloss Großkirchheim bauen ließ, und seine Söhne bis 1620 die bedeutendsten Gewerken. Seit dem 17. Jahrhundert versiegten die Adern, der Bergbau wurde in Kliening 1589, in Großkirchheim 1640 eingestellt. In Rauris wurde der Goldbergbau bis 1875 vom Staat, dann bis 1906 von französisch-belgischen Gesellschaften betrieben, am Radhausberg bei Badgastein wurde der Abbau 1840 wieder aufgenommen und bestand bis 1864 bzw. bis zur Jahrhundertwende, dann wieder 1918-27. Ein Neubeginn erfolgte 1937/38 durch den Londoner Eldron Trust, 1941-44 durch die Preußag mit geringem Erfolg (der 2,5 km lange Stollen dient jetzt als Heilstollen). Dokumentiert wird der Goldbergbau von Kärnten seit 1956 im Schlossmuseum Großkirchheim.


An der Donau wurde in verschiedenen Orten (bei Enns, Melk, Zwentendorf, Säusenstein, Langenlebarn, Korneuburg, Klosterneuburg und Mannswörth) Gold aus dem Kies gewaschen. Die gesamte Ausbeute dürfte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr als 20 kg betragen haben. In den Stiften Melk und Klosterneuburg gibt es Kelche aus Donaugold.


In Österreich darf nur Goldschmuck von mindestens 14 Karat verkauft werden. Amtliche Punzierungsmarken geben Auskunft über den Feingehalt des Goldmetalls. Privatpersonen ist es seit 1991 erlaubt, Goldbarren zu kaufen. Die Oesterreichische Nationalbank verfügte Ende 2003 über Goldreserven im Buchwert von 3,4 Milliarden Euro (317 t Gold).



--> Alpengold (Heimatlexikon, Video Clip)
--> Gold (ABC zur Volkskunde Österreichs)
--> Gold!Gold!Gold! (Essay)

Literatur#

  • F. Gruber und K. H. Ludwig, Salzburger Bergbaugeschichte, 1982
  • G. Ammerer, Die Entwicklung des Goldbergbaues im Rauriser Tal in Salzburg, in: Der Anschnitt 34, 1982
  • F. Florentin, Die letzte Betriebsperiode des Gasteiner und Rauriser Goldbergbaues 1938-45, Gasteiner Badeblatt 1953
  • F. Gruber, Altböckstein und die jüngere Geschichte der Tauerngoldproduktion, Böcksteiner Montana 1, Leoben 1979
  • H. Wießner, Geschichte des Kärntner Bergbaues, Band 1, 1950
  • R. Mayrhofer, Goldwäscherei in Niederösterreich, Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, Neue Folge 30, 1952
  • Die Donau, Ausstellungskatalog, Engelszell 1994