Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Gratwein-Straßengel#

Wappen Gratwein-Straßengel
Wappen von Gratwein-Straßengel

Bundesland: Steiermark Gratwein-Straßengel, Steiermark
Bezirk: Graz-Umgebung
Einwohner: 12.806 (Stand: 2016)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 392 m
Fläche: 86,69 km²
Postleitzahl: 8103, 8111, 8112, 8113, 8114, 8153
Website: www.gratwein-strassengel.gv.at/
Mit 1.1.2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Gemeinden Eisbach, Gratwein, Gschnaidt und
Judendorf-Straßengel zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde führt den Namen Gratwein-Straßengel.

Die durch Zusammenlegung der ehemals selbständigen Gemeinden Eisbach, Gratwein, Gschnaidt und Judendorf-Straßengel entstandene Marktgemeinde Gratwein-Straßengel ist die größte Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung und eine der größten Gemeinden der Steiermark.

Das gesamte Gebiet war bereits sehr früh besiedelt, wie Höhlenfunde des umliegenden Grazer Berglandes annehmen lassen. Zur Römerzeit verlief eine breite Straße von Bruck nach Leibnitz, dem ehemaligen Flavia Solva. (In der Umgebung von Rein wurden viele römische Inschriften und Bildsteine gefunden.)

Mitte des 8. Jahrhunderts kamen die Bayern; 860 übertrug der deutsche König Ludwig das Gebiet dem Erzbistum Salzburg als Schenkung. 1129 wurde das Zisterzienserkloster in Rein gegründet; 1147 widmete Markgraf Otakar III. dem Kloster Rein unter anderem die Dörfer Rötz, Straßengel und Judendorf - diese Gebiete wurden von Reiner Mönchen bewirtschaftet. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Wallfahrtskirche Maria Straßengel erbaut - einer der bedeutendsten Sakralbauten der Hochgotik in Österreich.

1607 überließ der Erzbischof von Salzburg die Pfarre Gratwein dem Kloster Rein im Tausch für das Zisterzienserinnen-Kloster zu Friesach.

Eine Siedlung im Reiner Feld geht auf die Epoche des Bergbaues zurück: 1766 wurde Kohle gefunden, mit Errichtung der Südbahn (1844) gewann das Kohlevorkommen an Bedeutung, wurde aber nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund des geringen Heizwerts unrentabel und deshalb eingestellt.

Die Ortsgemeinden als autonome Körperschaften entstanden 1850 nach Aufhebung der Grundherrschaften: Judendorf-Straßengel entwickelte sich ab 1860 zu einem der bekanntesten Kurorte der k.u.k. Monarchie; in Hörgas in der Nähe von Stift Rein wurde 1906 die erste Lungenheilanstalt der Steiermark gegründet (und bald darauf eine zweite in der Nähe, in Enzenbach - beide sind heute Landeskrankenhäuser); das Stift in Rein ist bis heute bedeutender Wirtschaftsfaktor und Pfarrmittelpunkt, heute beherbergt es auch das Bundesgymnasium Stift Rein.

Die Struktur der heutigen neuen Gemeinde ist vielfältig: die Ortsteile Judendorf-Straßengel und Gratwein sind städtisch geprägt, die Ortsteile Eisbach und Gschnaidt eher ländlich. Die Klinik Judendorf-Straßengel zählt zu den besten Adressen im Bereich der Rehabilitationsmedizin.

Sehenswert in der Gemeinde sind u.a.

Eisbach

  • Zisterzienserabtei Rein: ältestes ununterbrochen bestehendes Zisterzienserstift (gegründet 1129) in Österreich
    • ursprünglich romanische Stiftskirche, 1738-47 barock umgebaut, bewegte Ostfassade, Fresken (1766) von J. A. Mölk, Hochaltarbild (1779) von M. J. Schmidt, Grabkapelle mit Grab von Herzog Ernst dem Eisernen († 1424)
    • Stiftsgebäude mit Huldigungssaal und "Steinernem Saal"
    • gotische Kreuzkapelle (1406)
    • Kreuzgang (Umbau um 1600)
    • "Neuer Konvent" mit Arkaden (1628)
  • Ulrichskapelle (1453) auf dem Ulrichsberg
  • Kalvarienbergkapelle (1738) nahe Gratwein

Gratwein

  • spätgotische Pfarrkirche mit Chor (um 1400)

Gschnaidt

  • Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Pankrazen (urk. 1365): spätgotische und Renaissance-Bauteile, barocke Sebastiankapelle, 1723) mit alter Sakristei (1546), Hochaltar (um 1620, ursprünglich aus Stift Rein) und spätgotische Madonna mit Kind, Barockorgel (1730–40)
  • Pfarrhof mit Stuckdecken, spätgotische Annakapelle mit Annastatue (1520–30)

Judendorf-Straßengel

  • gotische Wallfahrtskirche (1346-55): bedeutendes Bauwerk der Hochgotik, ehemals von Wehrmauer umgeben, 3-geschossiger Turm (1355-66) mit reichen Steinmetzarbeiten, 77 Felder mit gotischen Glasmalereien (14. Jahrhundert), neugotischer Hochaltar (1885) aus weißem Marmor
  • Schloss Plankenwarth

Die Tourismusverbände der 4 Gemeinden Deutschfeistritz, Gratwein-Straßengel, Peggau und Übelbach haben sich im Frühling 2016 zusammengeschlossen und präsentieren ihr Angebot nun gemeinsam unter dem Namen "OberGraz". Die Region ist einerseits reich an kulturellen Schätzen und bietet andererseits aber auch einmalige Erlebnisse in der freien Natur und sportliche Freizeitmöglichkeiten aller Art.

Weiterführendes#