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Hämmerle, Franz Martin#

* 23. 1. 1815, Dornbirn (Vorarlberg)

† 15. 2. 1878, Dornbirn


Industrieller


Vater von Viktor Hämmerle, Großvater von Theodor Hämmerle

Franz Martin Hämmerle stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach Abschluss der Volksschule und einer Fortbildungsschule – damals die einzigen Bildungseinrichtungen in Dornbirn – arbeitete er beim Bleicher und Weber Johann Baptist Salzmann.

Dort lernte er die wichtigsten praktischen und theoretischen Fertigkeiten für eine selbstständige Berufsausübung. 1836 heiratete er und machte sich mit der Mitgift seiner Frau seiner ersten Gattin Katharina Rhomberg selbständig. Er bezog Garn von Salzmann und gab es an Handweber weiter; er ließ unter anderem bunte Tücher weben und in Mode gekommene englischen Baumwoll-Hosenstoffe erzeugen. Die Tücher verkaufte er selbst u.a. auf dem Wochenmarkt in Bregenz. Nach einigen Jahren beschäftigte Hämmerle 20 bis 30 Handweber und zählte damit zu den größeren Verlegern.

1840 stellte Hämmerle einen Buchhalter an, der für ihn auch Geschäftsreisen unternahm. 1843 erwarb er ein Haus im Oberdorf, das zum Stammsitz des späteren Großbetriebs wurde. 1845 reiste er mit seinem Musterbuch erstmals nach Innsbruck, wo er binnen drei Tagen viele Aufträge erhielt. 1846 erwarb er ein kleines Anwesen mit Wasserkraft am Steinebach. Dort richtete eine Garn- und Stückfärberei sowie eine Appretur ein und legte somit den Grundstein für das später so erfolgreiche Textilunternehmen.

In den darauffolgenden Jahrzehnten vergrößerte sich das Unternehmen rasch durch zahlreiche Zukäufe von Grundstücken, bestehenden Fabriken sowie Neu- und Zubauten.


Damit war Hämmerle in der Lage, alle Produktionsschritte - vom Spinnen der rohen Baumwolle bis zur Herstellung von marktfähigen Fertigprodukten - in eigenen Fabriken vornehmen zu lassen.


Als Franz Martin Hämmerle 1874 verstarb, beschäftigte er etwa 800 Menschen.

Seine Söhne Otto, Viktor, Theodor und Guntram traten in die väterlichen Fußstapfen und bauten das Unternehmen weiter zu einem renommierten Großbetrieb aus.


In den 1990er Jahren führten Umstellungen auf dem Textilsektor zur Schrumpfung und Umstrukturierung (1992 Teilung in die Spinnerei Feldkirch GmbH und die F. M. Hämmerle Textilwerke AG); 2008 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.