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--> Haus der Geschichte - zum aktuellen Stand (2018)

--> Evaluierungsbericht 2019

--> Begleitinfomationen

--> Offizielle Website

Die seinerzeitige Diskussion über das "Haus der Geschichte Österreich"#

von Peter Diem

Spätestens seit dem Jahr 1989 wird in Österreich die Diskussion über ein "Haus der Geschichte" geführt. Dabei geht es zunächst um die Frage, wann der Anfang dieser zeitgeschichtlichen Bemühung zu setzen ist. Zwar wurde die Republik 1918 gegründet, doch reichen die geistesgeschichtlichen Wurzeln des neuen Österreich weit in das 19. Jahrhundert hinein.

Mit der Annahme der österreichischen Kaiserkrone durch Franz II. am 11. August 1804 wird "Österreich" erstmals zum staatsrechtlichen Begriff. Die Revolution des Jahres 1848 ist der wichtigste Meilenstein in der Erlangung der bürgerlichen Grundrechte. 1867 bringt nicht nur den Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn, sondern vor allem das "Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger". In der Folge entwickelt sich Österreich zum Industriestaat mit allen wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen. Und das ausgehende 19. Jahrhundert ist gekennzeichnet vom Aufkommen nationalistischer und rassistischer Bestrebungen, deren Auswirkungen erst im 20. Jahrhundert voll zur Geltung kommen sollen. An zentraler Stelle geht es um die museologischen, organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen eines "Hauses der Geschichte" und erst in der Folge um den Standort.

(Die umfangreichen Diskussionen über alle diese Themen sind auf der Website der Bürgerinitiative "pro Austria" einzusehen.)


Mit Beginn 2015 kam Bewegung in die Diskussion. Kulturminister Joseph Ostermayer (siehe auch AustriaWiki) hatte nicht nur verfügt, die 2009 von der Regierung in Auftrag gegebene große Machbarkeitsstudie von Haas/LordEurop, die seit ihrer Fertigstellung unter Verschluss geblieben war, zu veröffentlichen, sondern machte auch selbst einen Vorschlag. Statt einen Standort zu suchen und einen Neubau zu planen, zu finanzieren und zu errichten - wie dies immer wieder ins Auge gefasst worden war - schlug er vor, für den Bund in der Neuen Hofburg verfügbare Räumlichkeiten zwischen Nationalbibliothek, Musikinstrumente-Sammlung und Weltmuseum zu adaptieren.

Das "Haus der Geschichte Österreich" (HGÖ) soll nach diesem Konzept auf rund 3.000 qm in der Beletage der Neuen Burg eingerichtet werden und organisatorisch an die Nationalbibliothek (Direktion Johanna Rachinger) angebunden werden. Eine Novelle zum Museumsgesetz 2002 soll dafür die rechtliche Grundlage schaffen.


Neue Burg
Die Neue Burg - Foto: P. Diem
Portal Nationalbibliothek
Portal Nationalbibliothek - Foto: P. Diem
Grundriss Beletage
Grundriss Beletage - Foto: BKA

Des weiteren soll der gesamte Heldenplatz (der für einige Jahre einen Containerkomplex für Parlamentszwecke beherbergen wird) umgebaut werden. Konkret sollen ein Tiefspeicher für die Nationalbibliothek und eine unterirdische Parkgarage errichtet werden. Auf lange Sicht soll auch das Äußere Burgtor mit seinem historisch belasteten Heldendenkmal in die Planung einbezogen werden. Dafür wurde eine interministerielle Steuerungsgruppe eingesetzt.


Mit der Leitung der wissenschaftlichen Vorbereitungsarbeiten wurde Univ.Prof. DDr. Oliver Rathkolb betraut, dem ein aus 31 Mitgliedern bestehender wissenschaftlicher Beirat zur Seite gestellt wurde. Künftig soll ein wissenschaftliches Komitee und ein Publikumsbeirat die Aktivitäten begleiten. Das Haus der Geschichte soll 2018 den Betrieb aufnehmen.

Überblick HGÖ
Überblick HGÖ

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