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Heilbäder#

Heilquellen, Kurorte


Österreich darf mit seinen vielen Heil- und Mineralquellen, Moor- und Schlammvorkommen sowie klimatisch bevorzugten Lagen als Bäderland bezeichnet werden. Es zählt mehr als 80 Heilbäder. Die österreichischen Heilbäder weisen neben der gesundheitsbezogenen eine starke touristische Komponente auf, alljährlich wird zirka 1 Sechstel aller Gästenächtigungen im Bereich der Heilbäder gezählt. Die Bädertradition lässt sich in Österreich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. In der Neuzeit wiesen Bad Gastein (Salzburg) und Baden (Niederösterreich, Wappen 1480) schon im 14. bzw. 15. Jahrhundert Badebetrieb auf, aus dem Jahr 1514 ist die Beschreibung einer Fahrt nach Baden überliefert. Bad Tatzmannsdorf wurde 1650 entdeckt und verfügt seit 1820 über einen Badebetrieb, die Quelle in Sauerbrunn wurde um 1800 entdeckt und seit 1847 genutzt (beide Burgenland).

Die Badeanlagen in Baden wurden seit Ende des 18 Jahrhunderts erbaut, Bad Gastein erhielt 1791-93 das Badeschloss, Bad Hall (Oberösterreich) wurde 1820 Kurort, Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich) und Bad Gleichenberg (Steiermark) folgten 1834. Auch Bad Vöslau (Niederösterreich) ist seit dem 19. Jahrhundert Kurort. Die Trinkhalle in Bad Ischl (Oberösterreich) wurde 1819 errichtet. Neuentdeckungen des 20. Jahrhunderts waren Bad Schallerbach (Oberösterreich, 1918) und Bad Bleiberg (Kärnten, Therme 1931). Im 20. Jahrhundert bemühten sich auch kleinere Orte, die Bezeichnung "Bad" zu erhalten und als Badekurort anerkannt zu werden. Die behördliche Anerkennung eines Heilbads erfolgt auf Basis des Bundesgesetzes über natürliche Heilvorkommen und Kurorte (Bundesgesetzblatt 272/58) mit den entsprechenden Ausführungsgesetzen der Bundesländer. Voraussetzung ist in beiden Fällen das Vorhandensein eines natürlichen ortsgebundenen Heilvorkommens (Wasser, Erde, Luft). Werden über das Heilvorkommen hinaus bestimmte zusätzliche Kriterien erfüllt, kann ein Ort als Kurort bezeichnet werden.

Die Bäderkunde wurde durch Johann Heinrich von Cranz (Bäderbuch 1777) zu einem eigenen Wissenschaftszweig (Balneologie); Cranz förderte auch die Ausbildung geeigneter Fachkräfte.

Literatur#

  • Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz (Hg.), Handbuch der natürlichen Heilmittel Österreichs, 1985