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Hochwasser#

Hochwasser wird der Zustand bei Gewässern genannt, bei dem der Wasserstand bzw. die Abflussmenge deutlich über einer bestimmten Grenze (im allgemeinen das niederste Jahreshochwasser) liegt. Dieser Grenzwert wird aus den Wasserstands- bzw. Durchflusswerten oder den örtlichen topographischen Gegebenheiten bestimmt. In der hydrographischen Statistik ist der Begriff "Hochwasser" auch die Bezeichnung für den Scheitelwert einer Hochwasserganglinie.

Unter einem Jahrhundert-Hochwasser versteht man die Pegelhöhe oder Abflussmenge eines Gewässers, die im statistischen Mittel einmal alle 100 Jahre erreicht oder überschritten wird. Vor 1821 liegen nur einzelne Hochwassermarken der Donau vor, seither existieren zusammenhängende Aufzeichnungen der Pegelstände von Linz, seit 1828 auch von Stein (Krems) und von Wien, bald danach auch von anderen Stationen. Ab 1893 wurden zusätzliche Durchflussmessungen und Studien über Hochwasserereignisse an der Donau durchgeführt. Aufgrund extremer Trockenheiten und Hochwasser wurden 1893 das Hydrographische Zentralbüro im Innenministerium und 1894 der staatliche Hydrographische Dienst gegründet. 1925 übernahm das damalige Landwirtschaftsministerium die Angelegenheiten des hydrographischen Dienstes, 2003 wurden die Aufgaben der Hydrographie in das Wasserrechtsgesetz aufgenommen.

Seit mehr als hundert Jahren beobachtet nun der Hydrographische Dienst die Komponenten des Wasserkreislaufes in Österreich, sowie die damit zusammenhängenden Erscheinungen in ihrer räumlichen und zeitlichen Abfolge.


Die größten historischen Hochwasser an der Donau traten 1501, 1787, 1899, 1954, 1991, 2002 und 2013 auf. An den Donauzubringern wurden die höchsten bisher bekannten Wasserstände an der Enns 1572, an der Traun 1594, an der Salzach und am Inn 1598 verzeichnet.

Das Murgebiet wurde besonders im Jahre 1938, das Draugebiet in den Jahren 1903, 1965 und 1966 von großen Überflutungen heimgesucht. Vom schweren Hochwasser 1997 waren unter anderem Teile Niederösterreichs betroffen, als zahlreiche südliche Donauzuflüsse über die Ufer traten und teilweise sogar die Schutzdämme überfluteten.

Nach den Regulierungen der größeren Flüsse um 1900 wurden nach dem 2. Weltkrieg die Gewässer Österreichs vor allem zum Zweck des Hochwasserschutzes ausgebaut. Seit den 1980er Jahren wird die ökologische Funktionsfähigkeit eines Gewässers in der Planung stärker beachtet, sodass Überschwemmungsräume und Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz immer wichtiger werden.

Der zeitgemäße Hochwasserschutz besteht aus "technischem Hochwasserschutz" (in Form von Ufermauern, Dämmen, Rückhaltebecken etc.) einerseits und in "Hochwasservorsorge" (Flächen-/Raumordnung, Bau- und Verhaltenslichtlinien u.v.m.) andererseits.


--> Historische Bilder zu Hochwasser (IMAGNO)

Literatur#

  • W. Kresser, Die Hochwasser der Donau, 1957
  • Veröffentlichungsverzeichnis des Hydrographischen Dienstes in Österreich, 1994

Weiterführendes#