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Kürbiskernöl#

Kernölgewinnung
Kernöl-Gewinnung bei Leibnitz Südsteiermark / Alte Ölmühle
© Österreich Werbung/Trumler
Das Kürbiskernöl - kurz Kernöl - ist das "GRÜNE GOLD" der Steiermark.

Es ist ein aus den gerösteten Kernen des Steirischen Ölkürbisses hergestelltes Pflanzenöl. Für die Herstellung von 1 Liter reinem Steirischen Kürbiskernöl werden ca. 2,5kg getrocknete Kürbiskerne (entspricht ca. 30-35 Kürbissen) benötigt, die gemahlen, geröstet und gepresst werden.


Die Kürbispflanze (Cucurbita pepo ) zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt, die frühesten Kürbisfunde stammen aus dem Süden Mexikos. Vermutlich erst nach der Entdeckung Amerikas kam der Kürbis nach Europa. Die Kürbisfamilie hat eine große Verwandtschaft – und dazu gehört auch die Gattung Cucurbita pepo var. styriaca, der sogenannte "Schalenlose Steirische Kürbiskern".


Dieser ist vor über 100 Jahren durch eine natürliche Mutation entstanden. Zwischenzeitlich wurde der Steirische Kürbiskern züchterisch weiterbehandelt, so dass es heute einen dickbauchigen, dunkelgrünen und schalenlosen Kern gibt.


Der schalenlose Ölkürbis wird heute vor allem in der Steiermark (in kleinen Flächen auch in Niederösterreich und im Burgenland) angebaut; aber auch in den angrenzenden Regionen wie (z.B. in Slowenien, Ungarn) und in weiteren osteuropäischen und asiatischen Ländern.



Um 1739 war bei uns die Nutzbarkeit des Kürbiskerns jedenfalls bereits bekannt - aus diesem gleichen Jahr stammt die offensichtlich erste dokumentierte Erwähnung von "Kirbis Öell", 1742 wurden laut einem Nachlassdokument im steirischen Rassach "14 Pfund Kürbes Öell" vererbt.

Kürbisernte in der Steiermark
Kürbisernte in der Steiermark / Kernölgewinnung
© Österreich Werbung/Wiesenhofer

1773 befahl Maria-Theresia, dass Kernöl nicht als gewöhnliche Speise dienen sollte, sondern in die "Apothecken" zur Erzeugung von "Salben und Pflastern" gehöre.

Nach Aufzeichnungen dachte man Anfang des 18. Jahrhunderts neben der kulinarischen und medizinischen auch über die militärische Nutzungsmöglichkeit von Kürbiskernöl nach - und zwar als Wagenschmiere. Der k.u.k. Offizier, der damals diese Idee aufbrachte, wollte vor allem den 10%igen Anteil an gesättigten Fettsäuren nutzen, die auch heutzutage noch das Ausgangsmaterial für Schmieröle bilden.

Als das Kürbiskernöl den Einzug in die Küche fand, wurde es von den Bauern nur zur Selbstversorgung verwendet. Die Ernte musste händisch durchgeführt werden. Man halbierte die Kürbisse mit einem Beil und schabte mit mühevoller Handarbeit die Kürbiskerne heraus ("Kürbis-patzeln"); gepresst wurde es mit Hilfe von "Pressbäumen"; erst mit der zunehmenden Industrialisierung kamen die ersten hydraulischen Ölpressen auf.


Die getrockneten und somit lagerfähigen steirischen Kürbiskerne werden bei Bedarf und daher immer frisch gepresst: die Kerne werden gemahlen und mit Salz und Wasser zu einem Brei angerührt. Diese Masse wird unter ständigem Rühren schonend geröstet, bis das Wasser verdampft ist (die Röstung ist notwendig, um das in den Kernen enthaltene Eiweiß vom Öl zu trennen). Der fertige Brei – auch Ölkuchen genannt – wird nun gepresst.


Kaum ein anderes Lebensmittel ist von seiner Entstehung und Entwicklung so untrennbar mit der Steiermark verbunden, wie das Steirische Kürbiskernöl. Diese Regionalität gilt es zu erhalten und als typische Spezialität zu schützen. Deshalb hat die EU-Kommission bereits 1996 für das Steirische Kürbiskernöl gemäß Artikel 5 VO (EWG) Nr. 2081/92 die geschützte Regionalmarke "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A." genehmigt. Erkennbar ist der Original Steirische Kürbiskernöl an der Banderole mit einer individuellen, fortlaufenden Kontrollnummer.

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