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Mauer, Otto#


* 14. 2. 1907, Brunn am Gebirge (Niederösterreich)

† 3. 10. 1973, Wien


Katholischer Publizist und Volksbildner
Akademiker- und Künstlerseelsorger


Otto Mauer wurde am 14. Februar 1907 in Brunn am Gebirge in Niederösterreich geboren.

Schon als Gymnasiast war er Mitglied der katholischen Jugendbewegung im Bund »Neuland«. Nach seinem Theologiestudium in Wien und Münster folgte die Priesterweihe 1931.

Otto Mauer war Kooperator in Schwechat, Religionsprofessor in Wien-Strebersdorf und Berndorf (NÖ). Er arbeitete als Mitarbeiter im Seelsorgeamt bei Karl Rudolf v.a. in der NS-Zeit, war 1947 Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion, 1954 Domprediger in St Stephan in Wien und Spiritus rector des Österreichischen Katholikentages 1952.

Er war maßgeblich am Aufbau der Künstler-, Akademiker- und Journalistenseelsorge sowie der Katholischen Erwachsenenbildung beteiligt und Mitbegründer und langjähriger Schriftleiter der Zeitschrift »Wort und Wahrheit« (ab 1946). 1954 verhalf er zur Gründung der »Galerie nächst St Stephan«, in der nicht nur das Gespräch zwischen Avantgarde und Kirche stattfand, sondern auch Anstöße zur Entwicklung des Galeriewesens in Wien gegeben wurden.

1964 wurde von Kardinal König der Stiftungsfonds "Pro Oriente" gegründete - eine österreichische Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen mit dem Ziel, die Beziehungen zwischen der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen zu fördern - und Otto Mauer war Vorstandsmitglied. Er arbeitete darüber hinaus im Rundfunk, war im Vorstand des Pastoralamts, Geistlicher Assistent der Katholischen Journalisten u.v.m.

Msg. Otto Mauer verfügte über große Rednerbegabung, die er unkonventionell einsetzte: in seinen Reden und Schriften ist eine nonkonformistische, teilweise provokative Linie zu erkennen, was zu starken Ablehnungen in eher konservativ-katholischen Kreisen führte.

(1980 wurde der "Otto Mauer Fonds" gegründet: diese Stiftung kirchlichen Rechtes der Erzdiözese Wien soll eine Fortführung Otto Mauers Tätigkeiten ermöglichen, der sich um den Dialog zwischen katholischer Kirche und wichtigen Entwicklungen in Gesellschaft und Kultur bemühte und durch sein Engagement für zeitgenössische Kunst und junge KünstlerInnen internationale Anerkennung gefunden hat.)

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Wirklicher erzbischöflicher Konsistorialrat, 1949
  • Päpstlicher Ehrenkämmerer-Monsignore, 1953
  • Ehrenmitglied des ArtClubs
  • Preis der Stadt Wien für Volksbildung, 1972
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, 1973
  • in Wien ist die "Otto-Mauer-Gasse" nach ihm benannt
  • seit 1981 wird der "Otto-Mauer-Preis" jährlich an junge Künstler vergeben; er gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für bildende Kunst in Österreich

Werke (Auswahl)#

  • Auferstandene. Christus und Mensch, 1935
  • Das verborgene Antlitz, 1936
  • Kunst und Christentum, 1946
  • Kirche in Österreich 1918-1965 (Mit-Hg.), 1966
  • Das geschundene Reich Gottes. Theologische Reden (Hg. W. Reiss), 1993
  • Über Kunst und Künstler (Hg. G. Rombold), 1993

Weiterführendes#

Literatur#

  • W. Reiss (Hg.), O. Mauer. Das geschundene Reich Gottes. Theolog. Reden, 1993
  • Neue Österreichische Biographie
  • Karl Strobl, Erfahrungen und Versuche, Wien 1985, 225 ff.
  • O.M., Über Kunst zu reden, Christophorus-Schallplattte 76034 bei Herder, Wien, 1974
  • Norbert Leser, Grenzgänger, Österreichische Geistesgeschichte in Totenbeschwörungen, Bd. I, Wien-Köln-Graz, 1981, 89-106

Quellen#

Redaktion: I.Schinnerl