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Orientalistik#

Die Orientalistik (auch Orientwissenschaft oder Orientwissenschaften) ist in die große Gruppe der Sprach- und Kulturwissenschaften einzuordnen.

Die wissenschaftliche Disziplin befasst sich mit der Sprache, Kultur und Geschichte des Orients (dazu gehören alle Gebiete des Nahen Ostens, wie z.B. Indien oder Ägypten). Somit vereint die Orientalistik viele einzelne wissenschaftliche Disziplinen, wie Indologie, Islamwissenschaft, Assyriologie oder Hethitologie; ansatzweise wird auch die Afrikanistik behandelt.

Heute ist das Institut für Orientalistik an der Universität Wien eines der größten einschlägigen Institute in Mitteleuropa und konzentriert sich in Forschung und Lehre auf Altorientalistik (Assyriologie) und Vorderasiatische Archäologie, Arabistik, Islamwissenschaft sowie Turkologie mit besonderem Schwergewicht auf der Osmanistik.

Geschichte der Orientalistik in Österreich#

1674 begann J. Podesta an der Wiener Universität mit Kursen für orientalische Sprachen und über das Koranrecht. Die 1754 gegründete Orientalische Akademie pflegte ebenfalls das Studium östlicher Sprachen.

Neben den Universitäten förderte die 1847 gegründete Akademie der Wissenschaften die Orientalistik in allen Zweigen, ab den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts vor allem durch Gründung von Kommissionen für Spezialunternehmungen und Expeditionen.

Führende Vertreter der Orientalistik in Österreich waren Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall, A. Pfizmaier, Stephan Ladislaus Endlicher, J. G. Wenrich, A. Krafft, J. Goldenthal, H. B. Fassel, A. Boller, Moritz Güdemann, A. Kohut, M. Letteris, J. Müller, L. Stern, R. Tschudi, J. C. Mitterrutzner, Karl Freiherr von Hügel, B. Jülg, Anton Graf Prokesch von Osten und Alfred Freiherr von Kremer. Mit F. Müller begann die Reihe der großen österreichischen Orientalisten, die eine Blütezeit der Orientalistik an Universitäten und Akademien bis in die 1. Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts einleitete.

Ab 1860 bahnte sich an der Wiener Universität die Spezialisierung einzelner Disziplinen der Orientalistik an: Ägyptologie (in der für die Wiener Schule charakteristischen Verbindung mit der Afrikanistik), Semitistik und Arabistik, Indologie und Sinologie, Assyrologie, Turkologie. Um die Erforschung dieser Kulturkreise bemühten sich die Hammer-Purgstall-Gesellschaft und das Afro-asiatische Institut in Wien.

Weiterführendes#