Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Pacher, Michael#

* um 1435, Bruneck (Südtirol)

† 1498, Salzburg

Maler und Bildschnitzer


Michael Pacher, Madonna, um 1495, in der Franziskanerkirche in Salzburg., © Copyright Christian Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU.
Michael Pacher, Madonna, um 1495, in der Franziskanerkirche in Salzburg.
© Copyright Christian Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU.

Hauptmeister der österreichischen Spätgotik mit Einflüssen der Renaissance, urkundlich ab 1462/63. Um 1467-96 Bürger und Meister einer bedeutenden Altarwerkstätte in Bruneck, 1496-98 in Salzburg nachweisbar. Berührungen mit der Kunst des Oberrheins, Norditaliens (F. Lippi, J. Bellini, A. Mantegna, Donatello) und Schwabens (H. Multscher). Schuf um 1470 mit Friedrich Pacher Fresken in der Stiftskirche St. Paul im Lavanttal (Kärnten), in Neustift bei Brixen und Innichen (beide Südtirol). Besondere Bedeutung erreichte Pacher durch seine Altarwerke 1460-80: den Laurentiusaltar für St. Lorenzen bei Bruneck (Teile davon in der Alten Pinakothek in München und in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien), den Marienaltar für Gries bei Bozen (1471-75, zum Teil erhalten) und den Kirchenväteraltar für Neustift bei Brixen (vor 1483, Alte Pinakothek). Von seinem letzten, dem für die Salzburger Franziskanerkirche geschaffenen Hochaltar (1495-98), sind nur Teile, unter anderem die Marienfigur (so genannte Pacher-Madonna), erhalten. Die Kunst des gotischen Flügelaltars erreichte ihre Vollendung im Hochaltar von Sankt Wolfgang im Salzkammergut (Oberösterreich, 1471-81), einem Gesamtkunstwerk aus Architektur, Plastik und Malerei, das eine neue Vorstellung von Raum und Monumentalität bezeugt, die in den rundplastischen Schreinfiguren, die organisch in den architektonischen Umraum eingebunden erscheinen, sichtbar wird. Während seine Plastik noch teilweise auf tradierte alpenländische Formen zurückgreift, ist die Malerei deutlicher von oberitalienischen Einflüssen geprägt. In den Tafelbildern bestimmen plastische Figuren und ihr Verhältnis zur lichterfüllten, in einer Perspektive mit tiefem Augenpunkt konstruierten Architektur seinen Stil. Er beeinflusste nachhaltig die Bildkunst der österreichischen und süddeutschen Spätgotik im Übergang zur Renaissance.

Weiterführendes#

Literatur#

  • M. Koller und N. Wibiral, Der Pacher-Altar in St. Wolfgang, 1981
  • M. Koller, Der Flügelaltar von M. Pacher in St. Wolfgang, 1998
  • A. Rosenauer (Hg.), M. Pacher und sein Kreis, Ausstellungskatalog, Neustift (Südtirol) 1998