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Römerstraßen in Österreich#

Tabula Peutingeriana
Peutingersche Tafel (Tabula Peutingeriana)
Ausschnitt mit Niederösterreich
© ÖNB, Wien, für AEIOU
Für die Römer war ein gutausgebautes Straßensystem von großer Wichtigkeit für den Gütertransport, die rasche Verlegung von Truppen und die Verbindung nach und zwischen den Provinzen. Die Straßen wurden mit öffentlichen Mitteln auf öffentlichem Grund gebaut, für die Erhaltung mussten die Provinzialen sorgen.

Das römische Verkehrsnetz umfasste rund 10.000 km Staats- und 200.000 m Nebenstraßen. Sie verliefen - nach Vermessung durch Geometer - schnurgerade und vermieden Höhenunterschiede; Brücken, Tunnels und Dämme verbesserten das unwegsame Gelände.

Die im Abstand von einer Meile (zirka 1,5 km) an den Hauptverkehrsstraßen aufgestellten 3m hohen Steinsäulen ("Meilensteine") dienten als Wegweiser - man konnte darauf die Entfernung zur nächsten Stadt und die Leistungen des Kaisers als Bauherr ablesen.

Routenverzeichnisse (Itinerarien, z.B. Itinerarium Antonini) und Karten informierten über Rasthäuser und Stationen zum Pferdewechseln.
(Ein Soldat mit Marschgepäck bewältigte täglich ca. 25 bis 30 km, ein kaiserlicher Blitzkurier kam mit mehrmaligem Pferdewechsel fast auf das Dreifache. In diesen Entfernungen standen Raststationen (mansiones) zur Verfügung, in größeren Abständen gab es Wechselstationen (mutationes), in denen Pferde zum Wechseln bereitstanden.
Die berühmteste Straßenkarte ist die "Tabula Peutingeriana" (Peutingersche Tafel - eine mittelalterliche Abschrift einer im 5. Jahrhundert entstandenen Weltkarte, die sich als Weltkulturerbe in der österreichischen Nationalbibliothek befindet.
)


Römerstraßen durch Österreich
Römerstraßen durch Österreich
Grafik: P. Diem

Das heutige Österreich wurde von mehreren Hauptstraßen durchquert

  • Ost-West-Verbindung: die Straße führte entlang der Donaugrenze von Carnuntum über Vindobona, Cetium (St. Pölten), Pöchlarn, Lauriacum (Lorch) nach Ovilava (Wels) und weiter nach Augusta Vindelicum (Augsburg).
    (In Ovilava vereinigte sie sich mit der von Aquileia ausgehenden Süd-Nord-Route.)
Anmerkung zu Punkt "Hauptroute nach Noricum": Der Verlauf der Römerstraße von Aquileia über den Plöckenpass nach Noricum wurde von Dietmar Simoner entdeckt. Der folgende Text stammt ebenfalls von Dietmar Simoner und wurde aus dem Wikipedia-Artikel übernommen.
  • Hauptroute nach Noricum: die Straße führte von Aquileia an der Adria nordwärts über Zúglio (Karnische Alpen, Iulium Carnicum) und den Plöckenpass bis ins Drautal, teilt sich bei Irschen (castrum Ursen) und führt über Aguntum (bei Lienz/Osttirol) und Innichen (Littamum) nach Veldidena (Wilten/Innsbruck) bzw. über Teurnia (bei Spittal an der Drau) nach Virunum (am Magdalensberg bei Klagenfurt); dort nach Enns (Lauriacum) oder nach Salzburg (Iuvavum); dort nach Augusta Vindelicorum (Augsburg)
  • Bernsteinstraße: eine wintersichere Straße, die unter Umgehung der Alpenpässe von Aquileia an der Adria über Emona (Ljubljana/Laibach), Celeia (Celje/Cilli), Poetovio (Ptuj/Pettau), Savaria (Szombathely/Steinamanger) und Scarbantia (Sopron/Ödenburg) nach Carnuntum (Petronell/Bad Deutsch Altenburg) an der Donau verläuft.

Weitere Straßen über Reschenscheideck und Fernpass sowie über den Brenner überquerten die Alpen; zwei römische Fahrstraßen, die wahrscheinlich während der Kriege gegen die (Markomannen) gebaut wurden, überquerten die Hohen Tauern am Korntauern und am Mallnitzer Tauern.

Quelle#

Weiterführendes#

Literatur#

  • E. Stain, Zu römischen Straßenstationen im Alpenraum, 1982
  • G. Winkler, Die römischen Straßen und Meilensteine in Noricum - Österreich, 1985
  • A. Lippert (Hg.), Hochalpine Altstraßen im Raum Badgastein-Mallnitz, 1993
  • J. Stern, Wo Römerräder rollten, 1994
  • H. Friesinger, F. Krinzinger, Der Römische Limes in Österreich, 1997
  • A. Bichl, M. Griebl, M. la Speranza, B. Reisinger, Erlebnis Archäologie. Carnuntum, Vindobona, Bernsteinstraße, 2003