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Riedel Glas#

Riedel Glas ist einer der größten Kristallglashersteller der Welt, hat eine Exportquote von 98% und gilt als absoluter Weltmarktführer bei der Produktion von funktionalen Gläsern.

Der Konzern mit zwölf Tochterunternehmen beliefert 125 Länder auf der ganzen Welt mit seinen Produkten. Das Familienunternehmen mit Sitz in Kufstein in Tirol wird heute von der zehnten und elften Generation - von Georg J. Riedel und Maximilian J. Riedel – geführt.


Geschichte

Die Chronik geht auf Christoph Riedel (geb. 1672) zurück, der als Glashändler in ganz Europa unterwegs war, um hochwertige Glasgegenstände aus Böhmen - Luxusgegenstände jener Zeit - zu verkaufen.

Sein Enkel Johann Leopold Riedel gründete 1756 eine Glashütte ("Waldglas-Hütte") in Böhmen und gründete somit die Unternehmerdynastie der Glasmacherfamilie Riedel.

Josef Riedel der Ältere (sechste Generation) baute das Unternehmen in Böhmen zu einem Wirtschaftsimperium seiner Zeit aus und ging als "Glaskönig des Isergebirges" in die Geschichte ein.

Das Ende der Monarchie und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise überstand das Unternehmen Riedel mit Hilfe neuer Produkte (u.a. Glasperlen, Glasfaser, Labor-Gläser) recht gut. 1944 konnte Walter Riedel einen sehr großen Bildschirm von 76 cm Durchmesser produzieren – eine absolute Weltsensation zur damaligen Zeit. Er ließ sich zwar die Rechte für diese Erfingung sichern, wurde jedoch 1945 von den Russen verhaftet und mußte als Zwangsarbeiter im Labor einer Glashütte in der Sowjetunion als Entwickler und Berater tätig sein.

Damit endete die böhmische Familiengeschichte der Riedels – nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie unter der kommunistischen Regierung der ČSR enteignet und verlor den gesamten Besitz in Böhmen.

200 Jahre nach der Gründung der ersten "Waldglas-Hütte" in Böhmen – kam es zum Neustart der Riedel Geschichte in Kufstein in Österreich.
Claus J. Riedel (neunte Generation) entkam auf der Fahrt über den Brenner einem Gefangenenzug; unterstützt vom Tiroler Glasindustriellen Swarovski, der die Familie Riedel aus Böhmen kannte, gelang es ihm 1956 - gemeinsam mit seinem aus 10jähriger russischen Gefangenschaft zurückgekehrten Vater Walter - die bankrotte "Tiroler Glashütte" zu übernehmen. Eine Mundblas-Produktion – wie seinerzeit in Böhmen – wurde neu aufgebaut.

Claus Riedl etablierte sich in den nachfolgenden Jahren als Designer und gewann zahlreiche Preise für seine Kreationen. Mit der Definition des "funktionalen Weinglases" schuf eine bahnbrechende Erfindung: er hatte für den Österreich-Pavillon der Weltausstellung 1958 in Brüssel ein Weinglas entworfen; die überdurchschnittliche Größe veränderte das Gefühl beim Weintrinken so sehr, dass er von den Besuchern scharenweise darauf angesprochen wurde. Claus Riedel war der Erste in der Glasgeschichte, der das Zusammenspiel von Form, Größe und Mundranddurchmesser eines Glases für den optimierten Weingenuss bestimmen konnte. Heute steht das Glas im Museum of Modern Art in New York.

1973 brachte er die ersten weinfreundlichen, handgefertigten und mundgeblasenen Gläser auf den Markt, die den Namen Riedel weltberühmt machten.

Nach weiteren Entwicklungen und Innovationen konnte Riedel 2004 den deutschen Glaskonzern F.X. Nachtmann (mit den Marken Nachtmann und Spiegelau) übernehmen.

Riedel Glas ist heute einer der größten Kristallglashersteller der Welt, hat eine Exportquote von 98% und gilt als absoluter Weltmarktführer bei der Produktion von funktionalen Gläsern. (Nicht nur Winzer und Weinbauregionen suchen die Zusammenarbeit, sondern auch Konzerne wie Coca Cola und Nespresso.)