Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

St. Michael in Obersteiermark#

St. Michael in Obersteiermark
Wappen von St. Michael in Obersteiermark

Bundesland: Steiermark Sankt Michael in Obersteiermark, Steiermark
Bezirk: Leoben
Einwohner: 3.046 (Stand 2016)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 596 m
Fläche: 56,02 km²
Postleitzahl: 8713, 8770
Website: www.st-michael.steiermark.at


Die Marktgemeinde St. Michael in Obersteiermark (Bezirk Leoben) liegt im Herzen der Obersteiermark an der Mündung der Liesing in die Mur.

Die Gegend war wahrscheinlich schon zur Zeit der Kelten und Illyrer besiedelt, später siedelten sich Römer im Gebiet um St. Michael an, wie zahlreiche Funde belegen.

Zur Zeit der Völkerwanderung kamen Awaren, gefolgt von Slawen und den Bajuwaren, mit denen Mitte des 8. Jahrhunderts die Christianisierung einsetzte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde ein Gut in der Gegend ("ad Listinicham") um 860, die Kirche um 925. Als Missionszentrum des christlichen Glaubens entwickelt sich diese Pfarre bald zum Mittelpunkt der halben Grafschaft Leoben. Ungefähr um 1170 wurde die Walpurgiskirche erbaut, die heute zu den drei frühesten Werken der Gotik in der Steiermark zählt. 1187 kam die Pfarre mit ihren 17 Filialkirchen zum Benediktinerstift Admont.

Im Lauf der Jahrhunderte erlebte der Ort - wie die meisten steirischen Orte - eine wechselvolle Geschichte mit Heuschreckenplage, Pestepidemien, Bränden, Überschwemmungen, Türkeneinfällen und plündernden Truppen Napoleons.
(1809 kam es in der Nähe der Walpurgiskirche zum "Gefecht von St. Michael": die österreichischen Truppen erlitten eine Niederlage, die den Franzosen den Weg zum Semmering freimachte.)

Nach Aufhebung der Grundherrschaft 1848 wurde St. Michael eine eigenständige Gemeinde. Ab 1873 wurde hier ein Stahl- und Walzwerk und eine Eisengießerei betrieben, die später zu einer Emailgeschirrfabrik ("Austria Email") umfunktioniert und schließlich 1904 endgültig geschlossen wurde.

1868 war der Bahnhof an der neu errichteten Rudolfsbahn errichtet worden und St. Michael entwickelte sich mit der Zeit zu einem wichtigen Bahnknotenpunkt Österreichs. 1978 konnte im Zuge des Ausbaues der Pyhrn Autobahn A 9 der Gleinalmtunnel für den Verkehr freigegeben werden und 1982 wurde der Autobahnknoten St. Michael eröffnet.

Heute ist St. Michael, 1983 zum Markt erhoben, eine Gemeinde mit guter Gewerbe- und Infrastruktur. Der Verband des Jägerbataillons 18 des österreichischen Bundesheeres ist in der Landwehr-Kaserne in St. Michael stationiert.

Sehenswert im Ort bzw. der Gemeinde sind u.a.

  • Pfarrkirche (urkundlich 925, größte Mutterpfarre der Steiermark) mit gotischen Fresken (frühes 14. Jahrhundert) und Bildern (1784) von G. Lederwasch
  • Filialkirche St. Walpurgis mit Chor von 1294-97 (eines der frühesten Werke der Gotik in der Steiermark), Glasgemälde (13. Jahrhundert), Kreuzigungsfresko (um 1300) und schönem Barockhochaltar (um 1630)
  • Denkmal zur Erinnerung an ein Gefecht zwischen österreichischen und französischen Truppen (am 25. 5. 1809)

Neben einem vielfältigen Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten und der direkten Anbindung an den Murradweg R2 ist St. Michael ein guter Ausgangspunkt, um die kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten der Steiermark zu erkunden.

Weiterführendes#

Literatur#

  • R. Maier, Zur Geschichte der Pfarre und der Ortsgemeinde St. Michael in der Obersteiermark, 1927