Zillertaler Inklinanten#
Bezeichnung für rund 430 Evangelische, die 1837 wegen ihres religiösen Bekenntnisses aus dem Zillertal ausgewiesen wurden. Durch die Teilung des Tals zwischen Salzburg und Tirol (bis 1803) war es möglich, dass sich in ihm eine Gruppe von Geheimprotestanten hielt; 1826 kam es zum Austritt zahlreicher Familien aus der katholischen Kirche; darin wurde von Vertretern des Landes Tirol, des Adels und der Kirche eine Gefahr für die religiöse Einheit des Landes gesehen. Die Berufung der Zillertaler Inklinanten auf das Toleranzpatent (1781) blieb erfolglos, Kaiser Franz I. lehnte dies ausdrücklich ab, Kaiser Ferdinand I. befahl die Emigration. Der Großteil der Protestanten aus dem Zillertal wanderte nach Preußisch-Schlesien aus (Erdmannsdorf, Zillertal). Evangelische Gemeinden wurden in Tirol erst 1875 gegründet.
Literatur#
- E. Sauser, Die Zillertaler Inklinanten und ihre Ausweisung im Jahre 1837, 1959
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