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Zwentendorf an der Donau#

Zwentendorf an der Donau
Wappen von Zwentendorf an der Donau

Bundesland: Niederösterreich Zwentendorf an der Donau, Niederoesterreich
Bezirk: Tulln
Einwohner: 3.982 (Stand 2018)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 185 m
Fläche: 53,86 km²
Postleitzahl: 3435
Website: www.zwentendorf.at


Die Marktgemeinde Zwentendorf (Bezirk Tulln) liegt im Tullnerfeld am südlichen Donauufer.

Die Gegend war bereits früh besiedelt - Ausgrabungen nahe Zwentendorf bestätigen ein römisches Lager. Nach der Römerzeit setzte um 800 eine neuerliche Besiedlung der Gegend beim ehemaligen römischen Kastell ein. Die erste urkundliche Nennung (als "Zewentendorf") erfolgte 1147. Die Wallfahrtskirche Maria Ponsee entstand aus einer Kapelle des 12. Jahrhunderts. Um 1420 erfolgte der Ausbau mit einem dreijochigen Seitenschiff und Kreuzrippengewölben; 1716 bis 1726 wurde die Kirche nach Plänen von Jakob Prandtauer vergrößert und barockisiert.

Der Ort erlebte im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte - u.a. wurde er 1529 und 1683 von den Türken verwüstet.

1917 wurde die Pulverfabrik "Skoda-Wetzler AG" erbaut, die während des 2. Weltkrieges zu einem Hydrierwerk und einer Ölraffinerie ausgebaut wurde. Gegen Kriegsende wurde das Tullnerfeld von tausenden Bomben getroffen und die Raffinerie zerstört. Während der sowjetischen Besatzung wurde die Raffinerie wieder aufgebaut und blieb bis 1961 in Betrieb. Nach Schließung der ÖMV-Raffinerie fanden viele Einwohner Arbeit im 1961 neu eröffneten chemischen Betrieb der Donau Chemie.

1971 wurde mit dem Bau des Atomkraftwerks Zwentendorf begonnen. 1978 - kurz vor der Fertigstellung - entschied sich die österreichische Bevölkerung in einer Volksabstimmung (mit 50,5%) gegen die Inbetriebnahme. Gleichzeitig mit dem AKW wurden das Donaukraftwerk Altenwörth und das Umspannwerk Dürnrohr gebaut. Um die bereits vorhandene Infrastruktur zu nutzen, wurde von 1981 bis 1986 das kalorische Kraftwerk Dürnrohr errichtet. Heute befindet sich in Pischelsdorf die erste Bioethanolanlage Österreichs.

1983 wurde der Gemeinde Zwentendorf das Marktrecht verliehen.

Sehenswert im Ort bzw. der Gemeinde sind u.a.:

  • Barockisierte Pfarrkirche (1700-10)
  • Schloss Zwentendorf (1750) mit 8-eckigen Ecktürmchen, Ende 19. Jahrhundert verändert
  • Areal eines römisches Kastells: Das Areal umfasst einen Acker und den Rand eines kleinen Waldstückes (mehr als die Hälfte des Lagerareals wurde von der Donau abgeschwemmt); oberirdisch ist vom Kastell nichts mehr zu sehen. Das Kastell entstand wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. mit Umbauten bis in die Spätantike (Hufeisen- und Fächertürme). Zusätzlich wurde im Kastellareal auch ein Gräberfeld aus dem 10.–11. Jahrhundert und eine mittelalterliche Befestigungsanlage ("Krottenturm") entdeckt.

Weiterführendes#

Video zum Thema#


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Vor 30 Jahren: Nein zu Zwentendorf (9.11.2008)

(mit freundlicher Genehmigung des ORF und EuScreen)

Literatur#

  • A. Handelsberger, Chronik der Marktgemeinde Zwentendorf von der Römerzeit bis ins Atomzeitalter, 1994