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vom 28.05.2022, aktuelle Version,

ÖBB 5047

ÖBB/StB/GySEV 5047

neg T4

5047 045-9 und 5047 044-2 Hermagor (KTN)
5047 045-9 und 5047 044-2 Hermagor (KTN)
Nummerierung: ÖBB: 5047 001–100

StB: VT51–52 bzw. 5047 401–402
GySEV 5047 501–502,
247 503–509 (2011 ex ÖBB)
neg: T4

Hersteller: Jenbacher Werke
Baujahr(e): 1987–1995
Achsformel: 2’B’
Gattung: Dieseltriebwagen
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 25.420 mm
Dienstmasse: 43,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Dauerleistung: 419 kW
Laufraddurchmesser: 840 mm
Motorbauart: MTU 12V183TC12
Leistungsübertragung: hydraulisch
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: dieselhydraulisch
Bauart Fahrstufenschalter: 7 Fahrstufen
Bremse: Hydrodynamikbremse, Ep-Bremse, Mg-Bremse
Zugbeeinflussung: PZB
Kupplungstyp: Turbogetriebe
Sitzplätze: 62

Die Triebfahrzeuge der Reihe 5047 sind Nebenbahn-Dieseltriebwagen der ÖBB.

Geschichte

Von den ÖBB wurde 1983 ein Auftrag für sechs neue Dieseltriebwagen nach dem Vorbild der deutschen Baureihe 627 an die Jenbacher Werke vergeben. Das erste Fahrzeug wurde im Juli 1987 fertiggestellt und bei einer internationalen Pressefahrt nach Rosenburg am Kamp präsentiert. Nach erfolgreichem Einsatz auf den Strecken des „Schweinbarther Kreuzes“ im niederösterreichischen Weinviertel, wo die sechs 5047 in einem rasch konzipierten „Sonderplan“ verwendet wurden, wurden für die ÖBB insgesamt 100 Triebwagen mit geänderten Marschwandlern der Reihe 5047 und fünf Garnituren (10 Einzelfahrzeuge) der Reihe 5147 gebaut. Der Solo-5047 kostete damals 27 Mio. ATS, ein Steuerwagen wäre mit 22 Mio. ATS kaum günstiger gekommen. Daher kam für den 5147 die Lösung als Doppeltriebwagen in Form von zwei kurzgekuppelten Fahrzeugen zum Tragen; Steuerwagen für 5047 wurden nicht beschafft, es gab jedoch Einsätze mit Fahrradwagen 7147 umgebaut aus Schienenbus-Beiwagen 7081.

Diese beiden Fahrzeugtypen ersetzten die alten Baureihen 5044, 5144, 5145, 5146 und 5081, die teilweise noch aus der Zwischenkriegszeit stammten, technisch veraltet und am Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer angelangt waren. Im Gegensatz zu lokbespannten Zügen können die Triebwagen im Einmannbetrieb ohne Zugbegleiter (ÖBB-Bezeichnung „0:0“) gefahren und somit Personalkosten reduziert werden, da der Triebfahrzeugführer auch den Fahrscheinverkauf durchführen kann. Später wurden alle Fahrzeuge mit Fahrscheinautomaten ausgestattet, dies macht heute den Fahrscheinverkauf durch den Triebfahrzeugführer obsolet. Mit dem Einsatz dieser Fahrzeuge konnten die ÖBB auf zahlreichen Nebenstrecken eine Verbesserung des wirtschaftlichen Ergebnisses erzielen.

Die Form- und Farbgestaltung der Serie wurde von Wolfgang Valousek entwickelt. Die Triebwagen 5047 001 bis 032 wurden ab Werk in elfenbein, ultramarinblau und blutorange lackiert, 033 bis 100 in achatgrau, ultramarinblau und verkehrsrot.

Die Fahrzeuge 003-009, 011, 012, 014, 018 und 019 wurden ab 2004 modernisiert: Sie bekamen Neulack in den aktuellen ÖBB-Farben für den Nahverkehr (Schrägdesign in Rot/Grau, Teile der Front in Dunkelgrau), weiters wurden im Innenraum die Sitze neubepolstert (in blau) sowie die Trennwände entfernt. 5047 090; 097 und 099 bekamen ebenso diesen Lack, behielten jedoch die originale Inneneinrichtung. Selbiges gilt auch für alle neu lackierten Einheiten; welche seit Herbst 2019 LED-Scheinwerfer erhielten.

Der Erfolg der Triebwagen veranlasste die beiden österreichischen Privatbahnen Steiermärkische Landesbahnen (heute Steiermarkbahn und Bus GmbH) und Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn (heute GYSEV Raaberbahn AG) ebenfalls zur Anschaffung von je zwei Fahrzeugen dieser Baureihe, die nach ÖBB-Regeln abgenommen wurden. Zum „Kilometerausgleich“ für den Einsatz von ÖBB-Fahrzeugen auf den Privatbahnen kommen diese Triebwagen auch auf ÖBB-Strecken zum Einsatz. Im Unterschied zu den ÖBB-Triebwagen haben die Privatbahnfahrzeuge Rollbandanzeigen an den Fronten.

Weiters beschaffte die NVAG (heute Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll) einen Triebwagen, welcher auf der Strecke Niebüll – Dagebüll im Einsatz steht. Dieser hat eine andere Inneneinrichtung mit erster und zweiter Klasse.

Die sieben Fahrzeuge 008, 020, 031, 044, 062, 068 und 100 wurden 2011 an die Raaberbahn AG (GYSEV) verkauft und als 247 503–509 eingereiht.

Nach 2005 wurde der 5047 auf einigen Strecken durch die Baureihe 5022 ersetzt.

Mit dem 5047 074, welcher Sommer 2016 auf der Almtalbahn einen Unfall mit einem LKW hatte, wurde der erste 5047 zwischen 8. und 11. Oktober 2017 zerlegt. Der 5047 017, der im Oktober 2016 auf der Erlauftalbahn mit einem entrollten Güterzug zusammenstieß und schwer beschädigt wurde, wurde als zweites Fahrzeug der Reihe kassiert. Im April 2019 kollidierte der 5047 095 auf der Marchegger Ostbahn mit einem LKW[1] und bald darauf kollidierte am 30. September 2019 der 5047 057 in Gänserndorf mit einem Sattelzug, und brannte daraufhin aus.[2]

Einsatz

Die Triebwagen kamen im gesamten nichtelektrifizierten Streckennetz der ÖBB zum Einsatz, wurden aber nach Beschaffung der Reihe 5022 auf einigen Strecken durch diese ersetzt. Aktuell (2020) werden sie auf den nichtelektrifizierten Strecken der Ostregion mit Ausnahme der äußeren Aspangbahn eingesetzt, auf der Bahnstrecke Wiener Neustadt–Sopron kommen sie auch nach Ungarn. Außerdem verkehren sie in Oberösterreich auf der Mühlkreisbahn, Innkreisbahn, Hausruckbahn und Almtalbahn.[3] Eingesetzt werden sie von Linz; Urfahr/Rottenegg; Krems und Wr. Neustadt aus. Früher waren sie auch in Villach, Klagenfurt, Graz, Mürzzuschlag, Innsbruck und Knittelfeld beheimatet.

Baugleiche Triebwagen sind bei folgenden Privatbahnen im Einsatz:

Galerie

Literatur

  • Günter Kettler: Dieseltriebwagen der ÖBB, Verlag bahnmedien.at, Wien 2011, ISBN 978-3-9502648-7-6
  • Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4.
  • Werner Prokop: 30 Jahre ÖBB-Reihe 5047, "Retter der Nebenbahnen" – eine Triebwagenfamilie im Portrait. Railway-Media-Group, Wien 2017, ISBN 978-3-902894-56-4.
Commons: ÖBB 5047  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Drei Schwerverletzte nach Kollision zwischen Zug und Lkw
  2. Gänserndorf - Triebwagen brannte nach Kollision mit Lkw
  3. Die neuen ÖBB-Umlaufpläne, Eisenbahn Österreich 2/2020, Seite 65


Weiterführendes

-- Lanz Ernst, Freitag, 1. September 2023, 18:31