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vom 24.03.2020, aktuelle Version,

Aleida Assmann

Aleida Assmann, 2014
Aleida Assmann stellt sich vor (2018).

Aleida Assmann (* 22. März 1947 in Gadderbaum, heute ein Stadtbezirk Bielefelds, geb. Aleida Bornkamm) ist eine deutsche Anglistin, Ägyptologin und Literatur- und Kulturwissenschaftlerin.

Leben

Aleida Assmann ist Tochter des Neutestamentlers Günther Bornkamm und dessen Frau Elisabeth, geb. Zinn (1908–1995). In Heidelberg besuchte sie die Elisabeth-von-Thadden-Schule.[1] Sie studierte von 1966 bis 1972 Anglistik und Ägyptologie an den Universitäten Heidelberg und Tübingen. 1977 wurde sie im Fach Anglistik in Heidelberg mit einer Arbeit über Die Legitimität der Fiktion promoviert. Die Nebenfachprüfung in Ägyptologie legte sie in Tübingen ab, da ihr Mann Jan Assmann inzwischen auf den Lehrstuhl für Ägyptologie in Heidelberg berufen worden war.

1992 habilitierte sie sich an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg, 1993 folgte sie einem Ruf auf den Lehrstuhl für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. 2001 nahm sie eine Max-Kade-Gastprofessur an der Princeton University in New Jersey wahr. Weitere Gastprofessuren führten sie an die Rice University in Houston (2000), die Yale University in New Haven (2002, 2003, 2005) und die Universität Chicago (2007). Im Sommersemester 2005 hatte sie die „Peter-Ustinov-Gastprofessur“ an der Universität Wien inne.

Assmann veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur englischen Literatur und zur Archäologie der literarischen Kommunikation. Seit den 1990er Jahren ist ihr Forschungsschwerpunkt die Kulturanthropologie, insbesondere die Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen.

Aleida Assmann ist mit dem Ägyptologen Jan Assmann verheiratet, mit dem sie fünf Kinder hat und auch gemeinsam forscht und publiziert.

Auszeichnungen

Jan und Aleida Assmann anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels 2018

Mitgliedschaften

Schriften

  • Die Legitimität der Fiktion. Ein Beitrag zur Geschichte der literarischen Kommunikation (= Theorie und Geschichte der Literatur und der schönen Künste. 55). Fink, München 1980, ISBN 3-7705-1844-6 (Zugleich: Heidelberg, Universität, Dissertation, 1977).
  • Arbeit am nationalen Gedächtnis. Eine kurze Geschichte der deutschen Bildungsidee (= Edition Pandora. 14). Campus-Verlag u. a., Frankfurt am Main u. a. 1993, ISBN 3-593-34838-1.
  • Zeit und Tradition. Kulturelle Strategien der Dauer (= Beiträge zur Geschichtskultur. Band 15.) Böhlau, Köln u. a. 1999, ISBN 3-412-03798-2.
  • mit Ute Frevert: Geschichtsvergessenheit – Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-05288-3.
  • Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44670-1, (Zugleich: Heidelberg, Universität, Habilitations-Schrift, 1992).[13]
  • Das kulturelle Gedächtnis an der Millenniumsschwelle. Krise und Zukunft der Bildung (= Konstanzer Universitätsreden. 216). UVK – Universitäts-Verlag Konstanz, Konstanz 2004, ISBN 3-87940-791-6.
  • Die Unverzichtbarkeit der Kulturwissenschaften. Mit einem nachfolgenden Briefwechsel (= Hildesheimer Universitätsreden. Neue Folge 2.) Universitätsverlag, Hildesheim 2004, ISBN 3-934105-06-8.
  • Generationsidentitäten und Vorurteilsstrukturen in der neuen deutschen Erinnerungsliteratur (= Wiener Vorlesungen im Rathaus. 117). Picus, Wien 2006, ISBN 3-85452-517-6 (Vortrag am Universitätscampus am 27. April 2005 anlässlich der Sir-Peter-Ustinov-Professur der Stadt Wien an der Universität Wien).
  • Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen (= Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik. 27). Erich Schmidt, Berlin 2006, ISBN 3-503-07977-7.
  • Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54962-4.[14]
  • Geschichte im Gedächtnis. Von der individuellen Erfahrung zur öffentlichen Inszenierung (= Krupp-Vorlesungen zu Politik und Geschichte am Kulturwissenschaftlichen Institut im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen. 6). Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56202-0.
  • als Herausgeberin mit Jan Assmann: Vollkommenheit (= Archäologie der literarischen Kommunikation. 10). Fink, München u. a. 2010, ISBN 978-3-7705-4813-2.
  • mit Geoffrey Hartman: Die Zukunft der Erinnerung und der Holocaust. () Konstanz University Press, Konstanz 2012, ISBN 978-3-86253-017-5.
  • Ist die Zeit aus den Fugen? Aufstieg und Fall des Zeitregimes der Moderne. Hanser, München 2013, ISBN 978-3-446-24342-2.
  • Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention (= Beck’sche Reihe. 6098). Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65210-3.
  • Im Dickicht der Zeichen (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 2079). Suhrkamp, Berlin 2015, ISBN 978-3-518-29679-0.
  • Formen des Vergessens (= Historische Geisteswissenschaften. 9). Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1856-4.
  • Reflexion zu Johann Sebastian Bach: Ein ungefärbt Gemüte. Kantate BWV 24. Rudolf Lutz, Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung, Marianne Beate Kielland (Sopran), Daniel Johannsen (Tenor), Dominik Wörner (Bass). Samt Einführungsworkshop. DVD. Gallus Media, 2017.[15]
  • Menschenrechte und Menschenpflichten. Schlüsselbegriffe für eine humane Gesellschaft. Picus, Wien 2018, ISBN 978-3-7117-2072-6.
  • Der europäische Traum. Vier Lehren aus der Geschichte (= C.H. Beck Paperback. 6343). Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-73380-2.
Commons: Aleida Assmann  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Interviews

Einzelnachweise

  1. https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-kultur-wir-zerfallen-in-ost-und-west-_arid,1353037.html
  2. Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann: Sind wir heute neugieriger auf die Vergangenheit als auf die Zukunft?, br.de, 19. September 2017
  3. Professor Aleida Assmann über die deutsche Erinnerungskultur, focus.de, 24. März 2017
  4. 1 2 3 "Der europäische Traum": Friedenspreisträger Jan und Aleida Assmann, br.de, 26. September 2018
  5. „Sein ganzes Leben in ein Buch schreiben…“ Dr. Aleida Assmann – Vita und wissenschaftliche Karriere. Watzlawick Ehrenring, abgerufen am 17. Juni 2018.
    Wiener Vorlesungen: Aleida Assmann erhält Watzlawick-Ehrenring. Rathauskorrespondenz der Stadt Wien, 27. März 2009, abgerufen am 17. Juni 2018.
  6. Aleida und Jan Assmann bekleiden Stiftungsprofessur 2015, wissenschaft.de, 4. Dezember 2014
  7. „Theologischer Preis“ an Jan und Aleida Assmann, orf.at, 18. April 2016
  8. Karl-Jaspers-Preis für Forscherpaar Assmann, Deutschlandfunk Kultur, 10. Februar 2018
  9. Aleida und Jan Assmann: Balzan Preis 2017 für Kollektives Gedächtnis. Internationale Stiftung Balzan Preis, abgerufen am 17. Juni 2018.
  10. Balzan Preis 2017: Austausch über historische Realitäten, Rhein-Neckar-Zeitung, 7. November 2017
  11. Stefan Hauck: Friedenspreis 2018: Aleida und Jan Assmann im Interview – „Der Wert der Wahrheit ist wichtiger denn je“. Inteview auf boersenblatt.net, 12. Juni 2018, abgerufen am 17. Juni 2018.
  12. Mitgliedseintrag von Aleida Assmann (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. Mai 2016.
  13. Rezension: Ijoma Mangold in: Berliner Zeitung. 20. März 1999.
  14. Rezension: Martin C. Wald in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Band 55, 2007, S. 389–391.
  15. ein ungefärbt gemüte. Kantate BWV 24 zum 4. Sonntag nach Trinitatis für Alt, Tenor und Bass Vokalensemble, Oboe I+II, Oboe d’amore I+II, Tromba, Streicher und Basso continuo. J. S. Bach-Stiftung, St. Gallen 2017 (Online Archive [PDF; 5,5 MB; abgerufen am 16. September 2019]).