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vom 24.10.2019, aktuelle Version,

Alfred Schachner-Blazizek

Alfred Schachner-Blazizek (* 5. Juli 1912 in Mürzzuschlag als Alfred Blazizek; † 17. September 1970 in Graz) war ein österreichischer Politiker der SPÖ im Bundesland Steiermark.

Während seines Studiums wurde er 1930 Mitglied der Burschenschaft Arminia Wien.[1] Am 1. Juni 1933 trat der aus einer Eisenbahnerfamilie stammende Schachner-Blazizek der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.610.437) und war während der NS-Herrschaft in der Bezirksverwaltung in Mürzzuschlag sowie als NS-Gaurichter tätig. Im Jahr 1945 wurde er vom provisorischen Landeshauptmann Reinhard Machold zum Bezirkshauptmann vom Bezirk Mürzzuschlag ernannt. In den fünfziger Jahren änderte er seinen Nachnamen in Schachner. Er gelangte über den BSA zur SPÖ, deren steirischer Landesvorsitzender er ab 1960 war. Zudem war er stellvertretender Vorsitzender der Bundespartei.[2][3][4] Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen nach der Nationalratswahl 1966 war Schachner-Blazizek für einen Ministerposten oder sogar als SPÖ-Vizekanzler im Gespräch; schließlich scheiterten die Verhandlungen jedoch und die SPÖ ging in Opposition. Für die erste Regierung Kreisky im Jahr 1970 war Schachner-Blazizek als Finanzminister vorgesehen, er lehnte jedoch ab, da er zu diesem Zeitpunkt bereits unheilbar an Krebs erkrankt war.[5]

Schachner-Blazizek war Landeshauptmann-Stellvertreter der Steiermark von 2. Jänner 1964 bis 17. September 1970. Zuvor war er von 27. Jänner 1954 bis 2. Jänner 1964 einfacher Landesrat.[6]

Der Alfred Schachner Gedächtnis-Fonds[7] ist eine parteinahe Einrichtung mit der Aufgabe, wissenschaftliche Forschung und kulturelle Leistungen zu fördern.[8][9]

Sein Sohn Peter Schachner-Blazizek war ebenfalls SPÖ-Politiker.

Einzelnachweise

  1. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 178–179.
  2. Wolfgang Neugebauer, Peter Schwarz: Der Wille zum aufrechten Gang. Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Integration ehemaliger Nationalsozialisten. Hrsg.: Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen. Czernin, Wien 2005, ISBN 3-7076-0196-X, S. 144 ff. (online [PDF; 904 kB; abgerufen am 24. Oktober 2019]).
  3. Die SPÖ und ihre braunen Wurzeln
  4. So weit zurück. In: Der Spiegel. Nr. 22, 1970, S. 137, 140 (online 25. Mai 1970).
  5. Heinz Mang: Steiermarks Sozialdemokraten im Sturm der Zeit. Graz 1988, S. 257–266
  6. Biographie der Regierungsmitglieder (Memento vom 18. März 2008 im Internet Archive)
  7. Vereinsregister-Abfrage Online. Bundesministerium für Inneres, abgerufen am 22. Oktober 2019 (ZVR-Zahl 985261879).
  8. BSA: Verleihung der Studienabschlusspreise
  9. ORF.at: Woher kommt das Geld für Förderungen