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vom 08.10.2018, aktuelle Version,

Alfred von Kremer

Alfred von Kremer (* 13. Mai 1828 in Penzing bei Wien; † 27. Dezember 1889 in Döbling) war ein österreichischer Orientalist und Politiker.

Leben

Alfred Kremer studierte in Wien erst Philosophie, dann Rechtswissenschaft, trieb daneben auf eigne Hand Neugriechisch, Arabisch, Hebräisch und Persisch und bereiste 1849–51 mit einem Stipendium der Akademie der Wissenschaften Syrien und Ägypten.

Nach seiner Rückkehr erhielt er die Professur des Vulgärarabischen am Wiener Polytechnikum, die er indessen schon im Mai 1852 wieder niederlegte, um als erster Dolmetscher des österreichischen Konsulats nach Ägypten zurückzukehren.

Er wurde 1858 Vizekonsul, 1859 Konsul in Kairo, erhielt dann 1862 das Konsulat in Galatz, 1870 das in Beirut und wurde 1872 zum Ministerialrat und Referenten für das Konsularwesen im Ministerium des Auswärtigen zu Wien ernannt sowie 1876 zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften daselbst erwählt.

Nachdem er seit Mai 1876 als Mitglied der ägyptischen Staatsschuldenkommission wieder in Kairo verweilt hatte, kehrte er im Frühjahr 1880 in das Wiener Ministerium des Äußern zurück und wurde einige Monate später zum österreichischen Handelsminister ernannt, welche Stelle er bis Mitte Februar 1881 bekleidete.

Schriften

Kremers Schriften sind meistenteils geographischer und ethnographischer Natur, so namentlich die

  • Beiträge zur Geographie des nördlichen Syriens. Wien 1852
  • Mittelsyrien und Damaskus. Wien 1853
  • Topographie von Damaskus. Wien 1855
  • Ägypten. Forschungen über Land und Volk. Leipzig 1863
  • Über die südarabische Sage. Leipzig 1866
  • Geschichte der herrschenden Ideen des Islams. Leipzig 1868
  • Kulturgeschichtliche Streifzüge auf dem Gebiet des Islams. Leipzig 1873

In weiteren Kreisen machte ihn besonders seine geistreiche Culturgeschichte des Orients unter den Chalifen (Wien 1875–77, 2 Bände) bekannt. Außerdem veröffentlichte er die arabischen Texte einer

  • Beschreibung Afrikas aus dem 12. Jahrhundert (Wien 1852),
  • al-Waqidis Geschichte der Feldzüge Mohammeds (Kalkutta 1855), die
  • Himjarische Kasideh (Leipzig 1865) sowie eine deutsche Bearbeitung des
  • Diwans des AbuNuwas (Wien 1855);
  • Beiträge zur arabischen Lexikographie (Wien 1883–84, 2 Hefte);
  • Über meine Sammlung orientalischer Handschriften (Wien 1885).

Die slawisierende und klerikale Richtung in der inneren Politik Österreichs bekämpfte er in der Schrift Die Nationalitätsidee und der Staat (Wien 1885).

Literatur