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vom 08.05.2020, aktuelle Version,

Alois Hitler junior

Alois Hitler junior (geboren als Alois Matzelsberger, seit 1945 genannt Alois Hiller; * 13. Januar 1882 in Wien; † 20. Mai 1956 in Hamburg) war ein Halbbruder von Adolf Hitler.

Leben

Alois Hitler jun. wurde als unehelicher Sohn von Alois Hitler und dessen späterer zweiter Ehefrau Franziska Matzelsberger als Alois Matzelsberger geboren. Erst durch die Heirat seiner Eltern 1883 wurde seine Herkunft legitimiert. Im selben Jahr wurde seine Schwester Angela geboren. Nach dieser Geburt erkrankte die Mutter an Tuberkulose und verstarb am 10. August 1884. Daraufhin wuchsen Alois und seine Schwester bei ihrem Vater und dessen dritter Frau, Klara Hitler, auf. Alois verließ noch vor dem Tod des Vaters das Elternhaus. Mit seinem Halbbruder Adolf schien sich Alois nie gut verstanden zu haben. Später berichtete er, Adolf sei von dessen Mutter Klara, der dritten Gattin des Vaters, stets bevorzugt worden, wohingegen Alois manche Prügelstrafen des Vaters auch für Adolfs Streiche abbekommen habe.

Da Alois Hitler jun. technisches Talent zeigte, beabsichtigte der Vater, ihn auf eine entsprechende Schule zu schicken und Ingenieur werden zu lassen. Diese Hoffnungen scheinen, vielleicht auch durch Klaras Intervention, abrupt fallengelassen worden zu sein, jedenfalls war der Vater nicht bereit, größere Summen in die Ausbildung des Sohnes zu investieren. Stattdessen wurde Alois in die Lehre gegeben.

Mit dem Abbruch der Lehre begann der Abstieg des Alois Hitler jun. 1900 wurde er wegen Diebstahls zu einer fünfmonatigen Haftstrafe verurteilt. 1902 musste er für weitere acht Monate ins Gefängnis. Schließlich wanderte er 1905 nach Verbüßen der Haftstrafe nach London aus, wo er noch einmal eine Lehre begann und 1909 die irischstämmige Bridget Dowling heiratete. 1911 wurde ihr Sohn William Patrick in Liverpool geboren. Die folgenden vier Jahre waren von familiären Spannungen gekennzeichnet. Alois war ein Trinker und verprügelte so regelmäßig, wie er trank, seine Frau und wohl auch das kleine Kind. 1915 verließ der Vater die Familie und kehrte nach Österreich zurück.

1924 stand Alois Hitler jun. in Hamburg unter Anklage der Bigamie. Da seine Frau die Anklage jedoch nicht weiter verfolgte, wurde die Verurteilung zu sechs Monaten Gefängnis zur Bewährung ausgesetzt, oder aufgehoben. Auch mit seiner zweiten, illegitimen Frau Hedwig Frieda Amalie „Hete“ Mickley aus Groß-Neuendorf (1889–1966) hatte er ein Kind, Heinrich. Seine nicht näher bezeichneten Geschäfte in Deutschland entwickelten sich bis zur Weltwirtschaftskrise positiv, gingen dann jedoch unter. Bis 1934 überlebte er mit Gelegenheitsarbeiten. 1934 eröffnete er in Berlin, Wittenbergplatz 3 das Restaurant „Alois“, das ein beliebter Treffpunkt für SA-Leute wurde. Seit der Machtergreifung des Halbbruders hatten Alois jun. und Adolf keinen bekanntgewordenen Kontakt mehr zueinander. In Mein Kampf wurde Alois jun. gänzlich verschwiegen, nur wenige wussten von Hitlers Halbbruder.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges lebte Alois Hitler, der sich nun Alois Hiller nannte, unerkannt und in gutbürgerlicher Umgebung mit seiner Familie in Hamburg-Fuhlsbüttel. Sein Grab befand sich in Hamburg auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf. Es wurde 2005 aufgelassen. Das Grab war ein Familiengrab, in dem neben Alois' Frau Hete auch der weitläufig Verwandte (Johannes Theodor) Hans Hitler mit seiner Frau Erna „Petra“, geb. Schünemann, verheiratete Mach, begraben worden war. Hans und Erna Hitler hatten sich ebenfalls offiziell in „Hiller“ umbenannt. Nach Angaben einer Ziehtochter lebten Hans und Erna im gleichen Haus.

Literatur

Wissenschaftliche Literatur

  • Marc Vermeeren: De jeugd van Adolf Hitler, 1889–1907: en zijn familie en voorouders. Aspekt, Soesterberg (Niederlande) 2007, ISBN 978-90-5911-606-1. (niederl.)
  • Wolfgang Zdral: Die Hitlers: die unbekannte Familie des Führers. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2005, ISBN 3-593-37457-9.[1]

Belletristik

  • Norman Mailer: Das Schloss im Wald. Langen-Müller, München 2007, ISBN 978-3-7844-3104-8. Der Roman behandelt Adolf Hitlers erste Lebensjahre auf authentischer zeitgeschichtlicher Grundlage. Dabei wird auch sein Halbbruder Alois Hitler junior mit dargestellt.

Dokumentationen

  • Oliver Halmburger, Thomas Staehler: Familie Hitler. Im Schatten des Diktators. Dokumentarfilm, unter Mitarbeit von Timothy Ryback u. Florian Beierl, Oliver Halmburger Loopfilm GmbH (München) und ZDF-History, Mainz 2005.[2]

Anmerkungen

  1. Siehe auch: Inhaltsverzeichnis aus Die Hitlers im Library of Congress catalog, USA; Abschnitt über Alois Hitler junior@1@2Vorlage:Toter Link/www.ciando.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Leseprobe aus Die Hitlers) auf ciando.com (Kapitel 4, S. 130–131: Das schwarze Schaf der Familie [= Alois Hitler junior]).
  2. Siehe auch englischsprachige Rezension der ZDF-Dokumentation (Memento des Originals vom 26. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.expatica.com auf expatica.com.